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So ist das Leben eines Strippers wirklich


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So ist das Leben eines Strippers wirklich

Sabine Kelle - wanted.de

25.08.2015Lesedauer: 4 Min.
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Stripper Paul Gee plaudert aus dem Nähkästchen.Vergrößern des Bildes
Stripper Paul Gee plaudert aus dem Nähkästchen. (Quelle: www.stripperberlin.de)

Kreischende Frauen, nackte Haut und jede Menge Geld: gleicht dem eines Superstars. Blank ziehen für Geld - wanted.de sprach mit einem Stripper. Lesen Sie, wie der Traumberuf wirklich ist.

Wenn Paul Gee zur Arbeit geht, dann wartet dort nicht sein Schreibtisch auf ihn. Er trägt zwar einen Anzug oder eine Uniform, aber am Auftragsort steht stattdessen eine Horde kreischender Ladys, die ihm fast die Kleider vom Leib reißen. Doch das macht er sogar selbst und absolut freiwillig, denn er ist Stripper.

Blank ziehen für Geld

Es gibt sie nicht nur in Filmen wie "Magic Mike XXL": erfolgreiche Stripper. Seit 2012 zieht sich Paul Gee professionell aus. Er sieht blendend aus. Genauso, wie man sich einen knackigen Stripper eben vorstellt: ein breites Kreuz und muskelbepackte Oberarme. Unter dem lässigen Shirt wartet ein ansehnliches Six Pack. Seinen Oberkörper zieren diverse Tattoos. Ja, so einen Typen würden nur wenige Frauen von der Bettkante stoßen. Im wahren Leben studiert der Berliner im letzten Semester Psychologie. Stopp - wie kommt so jemand zum Strippen? Eigentlich jobbte Gee als Kellner. Dort wurde der angesprochen: "Warum strippst Du denn eigentlich nicht? Du siehst gut aus und kannst viel mehr verdienen." >>

Gesagt getan. Gee schaute sich Shows von anderen an und legte selber los. Inzwischen kann man ihn über seine eigene Seite Stripperberlin.de direkt buchen.

Ganz so einfach ist das Ganze natürlich nicht. Gee steht viel im Fitnessstudio und stählt seinen Körper. Er kann sich bewegen, schauspielert und weiß wie er rüberkommt. Er selbst hat ein Jahr gebraucht, bis er so gut war, dass seine Shows gefragt waren. "Wir sind charmant und bringen Spaß mit in die Show", erläutert Gee die Vorgehensweise der neuen Stripper-Generation.

Junggesellinnen-Abschiede zählen zum Hauptgeschäft. "Man kommt als Polizist hinein: Ruhestörung, was ist denn hier los." Hinzu kommt der Klassiker, der Limousinen-Strip, aber auch ein Auftritt als Pizzabote, Kellner oder gar Sumpfmonster wird von Kundinnen gewünscht. Es sind weniger spezielle Moves, die bei den Frauen ankommen, sondern "eine persönliche Ebene, die man versucht aufzubauen. Man lässt sich mit Bodylotion einreiben oder macht etwas mit Wasser." >>

Altbackenes Zeug von "älteren Strippern, die die Show so machen wie in den Achtzigern, das kommt nicht so an". Natürlich kann es auch passieren, dass eine überraschte Lady das gar nicht gut findet. "Da muss man improvisieren können und feinfühlig sein." Gee schwenkt dann charmant auf eine andere Dame um, die mehr Spaß an nackter Haut hat.

Wie fühlt sich ein Mann, wenn er plötzlich zum Sex-Objekt einer kreischenden Frauenhorde wird? "Das Geschrei gehört zum Job dazu. Das war eine Sache, die mich am Anfang schon sehr motiviert hat. Für den Stripper ist es eine Art Bestätigung dafür, dass er die Show gut gemacht hat." Paul fühlt sich bei seinem Job jedenfalls großartig: "Das erste Mal dieses Kreischen zu hören, wenn man sein Shirt auszieht – das werde ich nie vergessen."

Falls Sie Ihre Liebste so nicht einschätzen, muss das nicht heißen, sie würde nicht auch zur kreischenden Hysterie werden. Gerade wenn Frauen unter sich sind, kehren sie eine andere Seite heraus: "In der Ladies Night, wo nur Frauen sind, ist eine ganz andere Stimmung, als wenn noch drei, vier Männer dabei sind."

Und nach der Show?

Möchten die Damen nach der Show mehr? Ja, das kann schon passieren. Schließlich verkauft Gee eine Illusion: "Die Frauen sollen denken, dass sie die schönsten Frauen der Welt sind." Doch das ist eben alles nur Show. Anfassen gehört dazu, mehr gibt es nicht - kein Grund zur Eifersucht also.

Sicher ist es schon vorgekommen, dass eine Dame die Aufmerksamkeit fehlinterpretiert und zu ernst genommen hat. "Die Frauen tauchen dann plötzlich in mehreren Shows in ganz Deutschland auf, melden sich auf Facebook. Einige Stripper haben sogar gefälschte Jobangebote bekommen." Da hilft nur cool bleiben und ebenso charmant über die Realität aufklären. >>

Wo bei strippenden Frauen die Grenze zum Rotlichtmilieu recht schwammig ist, scheinen sie bei Strippern geradliniger zu verlaufen. So haben Männer anscheinend auch weniger Probleme mit den Reaktionen des privaten Umfelds. Die Freunde und Kommilitonen von Gee wissen Bescheid und niemand hat ein Problem damit, selbst die Frauen in seinem Leben nicht. Männer wie Gee sehen den Strip als Schauspiel, wenn nicht sogar als Kunst. Sie verkaufen eine Illusion für ein paar Minuten. Das war‘s.

Sexy Business

Weil zum Strippen viel mehr gehört, als sich nur auszuziehen, gibt es "in Berlin gerade zehn ernstzunehmende Stripper, die das Business unter sich aufteilen. Wir sind nicht blöd. Das Klischee - super Muskeln ohne Ende, aufgepumpt und blöd wie Heu - stimmt nicht." Das Business ist professionalisiert. Man muss Geschäftsmann sein, "sich vermarkten, Flyer drucken und Interviews führen. Man kann viel Geld verdienen, wenn man das richtig macht", sagt Gee. Eine Show an sich dauert oft nur zehn Minuten. Mit allem Drum und Dran etwa 30 Minuten. So fährt er bis zu zehn Shows am Abend.

Ist Stripper ein Knochen- oder Traumjob? Für Paul Gee ist es definitiv letzteres: der Traumjob. "Wo hat man das schon, dass einen 200 Frauen anschreien und zujubeln." Er steht kurz vor dem Ende seines Studiums. Ein strippender Diplom Psychologe, das gab’s so wohl noch nicht.

Sehen Sie Gee auch in unserer Fotoshow.

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