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Getrennte Betten: Gefahr oder Segen für die Beziehung?


Getrennte Betten: Das Aus für eine Beziehung?

Von dpa-tmn
Aktualisiert am 24.07.2017Lesedauer: 3 Min.
Eine junge Frau sitzt im Bett mit ihrem Laptop. Ihr Partner schaut sie genervt an.Vergrößern des BildesNicht immer haben Paare die gleiche Schlafgewohnheiten (Quelle: amana productions inc/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Gemeinsam einschlafen und gemeinsam aufwachen: Das Klischee sieht glücklich liierte Paare stets im gemeinsamen Bett. Sind getrennte Schlafzimmer denn wirklich der Anfang vom Ende einer Beziehung?

Schnarchen, unruhiger Schlaf oder ein unterschiedliches Wärmeempfinden: Es gibt viele Gründe, weshalb einem der Partner nachts den Schlaf raubt. Getrennte Betten oder gar ein getrenntes Schlafzimmer scheint hierfür eine gute Lösung zu sein, die jedoch keiner aussprechen will. Denn zu einer glücklichen Beziehung gehört doch ein gemeinsames Schlafzimmer mit Doppelbett, oder etwa nicht? Zumindest fallen Paare mit getrennten Betten aus dem Rahmen des Gewohnten. Sollen Sie es trotzdem wagen?

Fehlender Schlaf belastet Beziehung

Gründe für getrennte Schlafzimmer lassen sich durchaus finden: "Sehr häufig gibt es Klagen über das Schnarchen des Partners", erzählt Friedhelm Schwiderski, Paar- und Sexualtherapeut aus Hamburg. Hier sind tatsächlich meistens die Männer die Übeltäter: "Männer schnarchen häufiger und auch lauter als Frauen", sagt der Schlafmediziner Thomas Pollmächer, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Ingolstadt.

Ganz gleich, was die Gründe sind: "Wenn der eine Partner sich durch den anderen ständig im Schlaf gestört fühlt, kann das die Beziehung belasten", sagt Schwiderski. Denn er macht den anderen für seine Schlafprobleme verantwortlich.

Schaden getrennte Betten der Beziehung?

Das Problem gehöre deshalb auf den Tisch, wenn beide wach sind: "Ich würde das gemeinsame Schlafzimmer nicht vorschnell aufgeben, ohne zumindest nach einer anderen Lösung des Problems gesucht zu haben", sagt der Paartherapeut. Zuerst sollten Sie diese Optionen ausprobieren:

  • Ohrstöpsel
  • unterschiedlich warme Decken
  • ein Ausweichzimmer, falls der Job mal zu besonders frühem Aufstehen zwingt

Ganz auf ein gemeinsames Schlafzimmer zu verzichten, bedeute, "dass die Partner körperlich auf Abstand gehen", sagt Schwiderski. Das setze einen Prozess in Gang, "der nur schwer wieder rückgängig zu machen ist."

Die Berliner Psychologin und Familientherapeutin Dörte Foertsch sieht das weniger problematisch: "Eine Beziehung kann auch mit getrennten Schlafzimmern funktionieren." Schließlich gehöre es zum Wesen einer Partnerschaft, unterschiedliche Bedürfnisse nach Autonomie zu akzeptieren.

So sprechen Sie Ihren Wunsch richtig an

Verspüren Sie trotz der kleinen Maßnahmen weiterhin das Bedürfnis, in getrennten Zimmern zu schlafen, sollten Sie in einem offenen Gespräch Ihre Beweggründe darstellen. "Man könnte es beispielsweise so formulieren: 'Ich kann im gemeinsamen Bett einfach nicht gut schlafen. Und ich möchte unsere Beziehung dadurch nicht gefährden'", sagt die Psychologin. Sich in eine Situation zu fügen, die einem nicht gut tut – also sich jede Nacht schlaflos neben dem schnarchenden Partner hin und her zu wälzen – berge viel mehr Sprengstoff für die Partnerschaft. Und auch der Gesundheit tut der unruhige Schlaf nicht gut.

Kein Sex wegen getrennter Betten?

Aber: Möglicherweise sind die Schnarchgeräusche gar nicht der Grund für den Wunsch, sich aus dem gemeinsamen Zimmer zurückzuziehen. "Vielleicht fehlt es einem Partner in Wahrheit an anderer Stelle der Beziehung an Raum", sagt Schwiderski. Für das Zusammengehörigkeitsgefühl eines Paares spiele das gemeinsame Bett durchaus eine Rolle, sagt Johannes Mathis, Leiter des Schlaf-Wach-Zentrums am Inselspital in Bern. Dabei gehe es nicht nur um Sex. Dieser fördert sogar das Einschlafen und eine ruhige Nachtruhe. Teilweise fehle es dem Partner allerdings an anderen, beruhigenden Rituale.

Getrennte Betten sind keine Lösung

In einer funktionierenden Partnerschaft sind getrennte Schlafzimmer kein Hindernis. Paartherapeut Friedhelm Schwiderski gibt aber zu bedenken: "Kernaspekt einer Partnerschaft ist doch, sich auch körperlich nah zu sein." Das könne man sich zwar abgewöhnen, "aber damit verzichtet man auf Ebenen der Kommunikation, die sich im Gespräch einfach nicht erreichen lassen."

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