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Wie viel Taschengeld sollten Kinder je nach Alter bekommen?


Leben
Kinder schon früh an den Umgang mit Geld gewöhnen

t-online.de

Aktualisiert am 16.09.2021Lesedauer: 4 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Sobald ein Kind rechnen kann, sollte man ihm auch zutrauen, mit Taschengeld umzugehen.Vergrößern des Bildes
Sobald ein Kind rechnen kann, sollte man ihm auch zutrauen, mit Taschengeld umzugehen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Eltern sollten ihren Kindern schon früh die Verantwortung für bestimmte Geldbeträge überlassen. Sobald ein Kind rechnen kann, sollte man ihm auch zutrauen, mit Taschengeld umzugehen, lautet eine gängige Empfehlung. Die Redaktion von t-online.de hat die wichtigsten Fakten rund ums Taschengeld zusammengestellt.

Taschengeld ist wichtig, damit Kinder so früh wie möglich den Umgang mit Geld üben. Spätestens wenn sie in die Grundschule kommen, sollten sie regelmäßig Taschengeld bekommen, denn dadurch lernen sie, den Wert von Dingen einzuschätzen und Geld einzuteilen. Positiver Nebeneffekt: Dabei üben Kinder auch das Rechnen.

Warum Taschengeld?

Im Hinblick auf die Finanzen im späteren Leben ist der Umgang mit Taschengeld eine wichtige Lektion für Kinder. Sie lernen, Entscheidungen zu treffen: Ist eine Anschaffung sinnvoll und nötig oder nicht? Wie wichtig dieser verantwortungsvolle Umgang ist, belegen Zahlen: Zehn Prozent aller 20- bis 24-Jährigen in Deutschland sind verschuldet.

Offizielle Taschengeldempfehlung

Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) aktualisiert regelmäßig die Taschengeldempfehlung. Dabei wird auch die Inflationsrate berücksichtigt. Erziehungswissenschaftler raten, Kindergarten- und Grundschulkindern das Taschengeld wöchentlich auszuzahlen. Erst ab einem Alter von zehn Jahren seien Kinder in der Lage, einen ganzen Monat zu überblicken und sich das Geld einzuteilen.

Ältere Kindergartenkinder ab vier oder fünf Jahren können etwa 50 Cent Taschengeld pro Woche erhalten, mit dem sie zum Beispiel ein Eis im Sommer oder kleine Spielsachen finanzieren. Die Beträge sollten sich pro Altersjahr um 50 Cent oder einen Euro steigern. Bei der Einschulung seien 1,50 Euro bis zwei Euro pro Woche angemessen. Für Zehnjährige empfiehlt das DJI einen monatlichen Betrag von etwa 13 Euro.

Ab 14 Jahren gibt das DJI eine größere Spanne vor, die sowohl die wachsenden Selbständigkeit der Jugendlichen, als auch den finanziellen Spielraum der Eltern berücksichtigt.

Bei Jugendlichen kann man beispielsweise eine bestimmte Summe im Monat in eine Dose stecken, von der sie sich Hosen und Pullover kaufen dürfen. Im Geschäft kann das Kind dann frei entscheiden: Möchte ich lieber zwei günstige Hosen oder einen etwas teureren Pullover kaufen? Eltern müssen allerdings auch damit umgehen können, dass das Kind einen Winter lang in der Sommerjacke herumläuft, weil es sich im Herbst lieber eine Markenjeans leisten wollte.

Das Jugendinstitut weist darauf hin, dass die Taschengeldempfehlungen nur Richtwerte seien. "Die Höhe des Taschengelds sollte individuell in jeder Familie ausgehandelt werden. Je nach Familiengröße und Anzahl der Kinder, Entwicklungsstand des Kindes und den Einkommensverhältnissen kann es höher oder niedriger sein", heißt es.

Taschengeld-Tabelle 2016:

Alter Taschengeld
unter 6 Jahre 0,50 Euro pro Woche
6 - 7 Jahre 1,50 bis 2 Euro pro Woche
8 - 9 Jahre 2 bis 3 Euro pro Woche
10 -11 Jahre 13 bis 16 Euro pro Monat
12 -13 Jahre 20 bis 22,50 Euro pro Monat
14 -15 Jahre 25 bis 30 Euro pro Monat
16 -17 Jahre 37,50 bis 45 Euro pro Monat
18 Jahre 60 bis 75 Euro pro Monat

Beim Taschengeld klare Regeln setzen

Wichtiger als die Höhe des Taschengeldes ist, dass Eltern und Kinder klare Regeln zum Verwendungszweck vereinbaren. Man kann beispielsweise verabreden, dass man dem Kind Schulsachen wie Stifte und Blöcke kauft, dass es sie aber selbst ersetzen muss, wenn es sie verliert. Bei der Bemessung des Taschengelds sollte man ein bisschen großzügig sein. "Kosten die Klebebildchen, die ein Kind sich wöchentlich kauft, einen Euro, sollte man fünfzig Cent mehr geben. So haben die Kinder etwas Spielraum und können auch mal für größere Wünsche sparen", meint die Erziehungsberaterin Claudia König.

Das sollten Eltern beim Taschengeld beachten

Für den Lerneffekt ist aber auch wichtig, dass Eltern immer an die Auszahlung des Taschengelds denken, ohne erinnert zu werden. Auch sollten die Kinder das Taschengeld unabhängig davon bekommen, ob sie lieb waren, ob sie gute oder schlechte Noten in der Schule geschrieben haben und auch unabhängig von der Sorgfalt, mit der sie die Hausaufgaben erledigt haben. Taschengeld ist keine Belohnung und auch keine Bestrafung.

Ist das Taschengeld einmal verteilt, sollten Eltern sich zurücknehmen. "Wenn das Kind das Geld zu Hause vergessen hat oder schon ausgegeben hat, sollte man ihm nicht ausnahmsweise wieder etwas finanzieren. Nur so lernt es auf Dauer, die Verantwortung für seine Ausgaben zu übernehmen", betont König.

"Interesse für das Thema Geld wecken"

Das Projekt "Money und Kids" (MOKI), das mit Kindern an nordrhein-westfälische Schulen arbeitet, hat sich zum Ziel gesetzt, die Finanzkompetenz von Kindern zu stärken. "Man muss bei den Kindern Interesse für das Thema Geld wecken“, sagt Kirsten Schlegel-Matthies, Professorin an der Universität Paderborn. Im Supermarkt sollen Kinder zum Beispiel lernen, Preise zu vergleichen oder sie suchen zu Hause nach Sparpotenzialen, wie unnötigem Stand-by-Betrieb von Fernseher und Stereo-Anlage. "Die Kinder sollen eine Vorstellung davon bekommen, welche Einnahmen realistisch sind, wo man sparen kann und was die Dinge kosten", sagt die Wissenschaftlerin.

Offen über Geld reden

Besonders wichtig, um den Umgang mit Geld zu lernen, ist, was vielen Eltern schwer fällt: Offen über die Einnahmen- und Ausgabenseite des Haushaltes zusprechen. Um ein Gespür für Ein- und Ausgaben zu bekommen, sollten Eltern ihre Kinder mit zum Einkaufen nehmen, sie einbeziehen, wenn größere Anschaffungen in der Familie geplant sind und auch aus der Höhe ihres Gehaltes kein Geheimnismachen. "Es wird zu wenig über Geld gesprochen, die meisten Kinder wissen nicht, was ihre Eltern verdienen", hat Schlegel-Matthies festgestellt.

Sparbuch und Girokonto

Ab acht Jahren sollten Kinder zusätzlich zum Taschengeld auch ein Sparbuch bekommen. So machen Sie erste Erfahrungen mit Geld und Zinsen. Größere Geldbeträge sollten stets auf dem Sparbucheingezahlt werden. Es ist auch eine erste Einführung in die Buchführung. Mit 14 bis 16 Jahren ist dann auch ein Jugend-Girokonto sinnvoll. Vor Verschuldung brauchen Eltern in dem Fall keine Angst zu haben, denn ein Dispo-Kredit darf Minderjährigen nicht ohne weiteres eingeräumt werden.

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