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Kupferspirale: Wirkweise, Vorteile, Nachteile


Verhütungsmethoden
Kupferspirale und Spirale danach: Das sollten Sie wissen

Von t-online, lk

Aktualisiert am 09.10.2018Lesedauer: 5 Min.
Die Kupferspirale ist, entgegen ihres Namens, ein T-förmiges Stück Kunststoff, das mit Kupferdraht versehen ist. Es gilt als sicheres Verhütungsmittel.Vergrößern des BildesDie Kupferspirale ist, entgegen ihres Namens, ein T-förmiges Stück Kunststoff, das mit Kupferdraht versehen ist. Es gilt als sicheres Verhütungsmittel. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Die Kupferspirale gehört zu den hormonfreien und längerfristigen Verhütungsmethoden. Wie sie wirkt und welche Risiken und Nebenwirkungen auftreten können, erfahren Sie hier.

Bei der Kupferspirale handelt es sich um ein hormonfreies Verhütungsmittel, das vom Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt wird. Es ist ein sogenanntes Intrauterinpessar. In der Regel besteht es aus einem stabförmigen Kunststoff in T-Form und ist drei bis vier Zentimeter lang. Der Schaft ist dabei von feinem Kupferdraht umwickelt. Am unteren Ende der Spirale befinden sich zwei Sicherheits- oder auch Rückholfäden, mit denen die Kupferspirale wieder entfernt werden kann.

So wirkt eine Kupferspirale

Das Kupfer ist entscheidend für die Wirksamkeit der Intrauterinspirale, wie sie aufgrund ihrer Position in der Gebärmutter auch genannt wird. Diese gibt fortwährend Kupferionen ab, die zu einer Herabsetzung der Beweglichkeit der Spermien führen. Durch die Spirale verändert sich auch die Beschaffenheit des Gebärmutterschleims. Gelingt es dennoch einem Spermium, das Ei zu befruchten, kann sich dieses nicht einnisten, weil die Schleimhaut zu fest ist. Den Zyklus beeinflusst die Spirale nicht. Sie bietet rund fünf Jahre Sicherheit vor einer Schwangerschaft.

Der Pearl-Index:

Damit die Sicherheit von Verhütungsmethoden vergleichbar ist, wurde der sogenannte Pearl-Index entwickelt. Der US-amerikanische Biologe Raymond Pearl (1879 – 1940) hat ihn ins Leben gerufen. Die Skala bestimmt die Zuverlässigkeit der verschiedenen Verhütungsmethoden. Neue Verhütungsmittel und -methoden werden auch heute nach diesem Index eingestuft. Die wissenschaftliche Formel dazu lautet: Wenn 100 Frauen ein Jahr lang auf die gleiche Art verhüten, entspricht die Anzahl der Frauen, die in dieser Zeit dennoch schwanger werden, dem Pearl-Index. Werden fünf Frauen trotzdem schwanger, liegt der Pearl-Index der gewählten Methode bei 5. Je niedriger dieser Wert ist, desto sicherer ist die Verhütungsmethode.

Vorteile der Kupferspirale

Der Pearl-Index der Kupferspirale liegt je nach Kupferkonzentration bei 0,9 bis 3. Er kann aber auch niedriger sein und 0,4 bis 1 betragen. Damit gilt die Intrauterinspirale als sehr sicher. Der Pearl-Index gibt Aufschluss darüber, wie viele von 100 Frauen im Zeitraum eines Jahres bei der Nutzung dieser Verhütungsmethode schwanger wurden. Je niedriger der Pearl-Index demnach ist, desto sicherer ist die Methode. Anwendungsfehler, die häufig die Sicherheit einer Verhütungsmethode einschränken und damit den Pearl-Index erhöhen, sind bei der Kupferspirale nahezu ausgeschlossen, da sie direkt vom Arzt eingesetzt wird.

Nachteile der Kupferspirale

Zu den Nachteilen dieser hormonfreien Verhütungsart gehört, dass sie Einfluss auf die Menstruationsbeschwerden haben kann. Die Blutungen können stärker sein, aber auch länger andauern. Nach sechs Monaten pendeln sich diese Nebenwirkungen jedoch zum Teil wieder ein. Es können allerdings auch manchmal Zwischenblutungen auftreten. Auch die weiteren Menstruationsbeschwerden wie Rücken- und Unterleibsschmerzen verstärken sich in den ersten Monaten nach dem Einsetzen der Spirale.

Einen wesentlichen Punkt sollte man bei dieser Verhütungsmethode beachten: Die Spirale bietet keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Wer sich nicht in einer festen Partnerschaft befindet oder häufiger die Sexualpartner wechselt, sollte daher zusätzlich mit einem Kondom verhüten, damit sexuell übertragbare Krankheiten keine Chance haben. In einigen Fällen kommt es vor, dass der Mann die Rückholfäden beim Geschlechtsverkehr spürt. Dies lässt sich durch das Kürzen der Fäden beheben.

Kupferspirale einsetzen: Nur vom Arzt

Frauen, die sich eine Kupferspirale einsetzen lassen möchten, sollten den Frauenarzt ihres Vertrauens aufsuchen. In der Regel wird erst nach einer ausführlichen Beratung zu Nebenwirkungen und Gegenanzeigen der Eingriff vorgenommen. Dabei werden Größe und Form der Gebärmutter untersucht, um die passende Größe zu ermitteln. Mit einem Abstrich kann sich der Arzt davon überzeugen, dass keine Infekte vorliegen. Der beste Zeitpunkt für das Einsetzen ist während oder am Ende der Regelblutung. So kann ausgeschlossen werden, dass eine Schwangerschaft besteht. Zudem ist der Gebärmutterhals durch die Blutungen geweitet, was das Einsetzen erleichtern kann und damit auch weniger spürbar macht.

Beim Einsetzen schiebt der Arzt die Kupferspirale unter Verwendung eines Applikators in Röhrenform behutsam in den Gebärmutterhals. Wenn sie an Ort und Stelle ist, entfaltet sich der obere Teil der Intrauterinspirale und sorgt für Halt. Der Schaft, der mit Kupfer umwickelt ist, wirkt als Stabilisator. Die Rückholfäden ragen in dieser Position in die Scheide hinein. Der Arzt kürzt sie auf etwa zwei Zentimeter. Mit Ultraschall wird die richtige Lage der Spirale kontrolliert. Jährlich findet eine Kontrolle statt.

Wie schmerzhaft ist das Einsetzen?

Umfragen zufolge wird das Einsetzen der Kupferspirale von drei Vierteln der Frauen als leicht schmerzhaft empfunden. Für einige Frauen ist das Einsetzen aber auch mit stärkeren Schmerzen verbunden. Besonders schmerzempfindliche Personen erleben teilweise Kreislaufprobleme, die in einem Kollaps münden können. Um dem entgegenzuwirken, kann im Vorfeld ein Medikament eingenommen werden, das den Muttermund zusätzlich weitet. Auch eine örtliche Betäubung der betroffenen Region ist möglich. Zudem ist die Einnahme von Schmerzmitteln zur Linderung der Beschwerden möglich. Schmerzen nach dem Einsetzen sind in den ersten sechs Monaten nicht ungewöhnlich. Sollten die Beschwerden jedoch länger anhalten, ist ein Arztbesuch angezeigt.

Was kostet eine Kupferspirale?

Je nach Modell liegt der Preis für eine Kupferspirale zwischen 120 und 300 Euro, wie das Portal "familienplanung.de" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert. Der Preis umfasst die Beratung, die Untersuchung und das Einlegen der Spirale. Die erste Nachuntersuchung mit Ultraschall wird von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Alle weiteren Ultraschall-Untersuchungen müssen Sie selbst bezahlen. Die Kosten liegen bei rund 40 Euro für die jährliche Kontrolle. Wenn Sie privat versichert sind, informieren Sie sich vorab nach den geltenden Regelungen.

Wann eine Kupferspirale nicht in Frage kommt

Für die Nutzung der Kupferspirale bestehen mehrere Gegenanzeigen:

  • Bei einer bestehenden Schwangerschaft darf sie nicht eingesetzt werden. Wird eine Frau trotz Verhütung schwanger, sollte die Intrauterinspirale entfernt werden. Im Körper der Schwangeren kann sie Komplikationen auslösen und beispielsweise die Infektionsgefahr erhöhen.
  • Allerdings besteht bei der Entnahme während einer Schwangerschaft das Risiko einer Fehlgeburt.
  • Zu den weiteren Gegenanzeigen gehören Entzündungen im Unterleib sowie Gewebeveränderungen und bösartige Erkrankungen der Gebärmutter.
  • Auch wenn eine Frau schon eine Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft erlebt hat, kommt diese Verhütungsmethode nicht infrage.
  • Schließlich gehören eine bestehende Kupferallergie und die Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Krankheit innerhalb des letzten Jahres zu den weiteren Gegenanzeigen.

Mögliche Nebenwirkungen der Intrauterinspirale

Besonders im ersten Monat nach dem Einsetzen der Kupferspirale kann es zu Nebenwirkungen kommen. So erhöht sich in diesem Zeitraum – wenn auch nur gering – das Risiko einer Unterleibsinfektion. Nach Angaben des Vereins für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung "Pro Familia" sind davon sechs von 1.000 Frauen betroffen. Die Infektion äußert sich durch Fieber und Ausfluss. Sie sollte nach Möglichkeit schnell medikamentös behandelt werden, da sich sonst die Risiken für Unfruchtbarkeit oder eine Eileiterschwangerschaft erhöhen können.

Es kann passieren, dass die Gebärmutter beim Einlegen verletzt wird. Das kommt äußerst selten vor, jedoch besteht die Gefahr, dass die Kupferspirale ganz oder zu Teilen in die Bauchhöhle dringt. In diesem seltenen Fall wird eine Operation notwendig. Generell ist es auch möglich, dass die Spirale verrutscht. Doch nicht Geschlechtsverkehr, Sport oder körperliche Arbeit löst das aus, sondern die monatliche Regelblutung. Dabei kann die Spirale in den Gebärmutterhals abrutschen und ist so nicht mehr wirksam. Der Arzt sollte den Sitz in diesem Fall korrigieren.

Spirale danach: Wichtiges zur Notfallverhütung

Eine besondere Variante der Kupferspirale, die als Notfallverhütung zum Einsatz kommt, ist die Spirale danach. So wird das nachträgliche Einlegen der Spirale nach Verhütungspannen bezeichnet. Bis spätestens fünf Tage nach der Panne sollte das kupferhaltige Intrauterinpessar eingesetzt werden, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Sie wirkt auch nach Verhütungspannen auf die gleiche Weise wie eine normale Kupferspirale, verändert das Gebärmuttermilieu und verhindert so die Einnistung des Eis.

Die Verwendung der Spirale danach kommt vor allem dann infrage, wenn diese Verhütungsmethode auch in Zukunft beibehalten werden soll. Wenn nicht, ist die Pille danach auf Hormonbasis möglicherweise eine bessere Alternative. Das Einlegen der Spirale danach ist im Vergleich zur regulären Spirale etwas schwieriger, da sie nicht während der Periode eingesetzt wird. Der Muttermund ist geschlossen und der Eingriff dadurch schmerzhafter.

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