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Wenn Ihr Partner zum Kontrollfreak mutiert


Kolumne "Lust, Laster und Liebe"
Was tun, wenn der Partner zum Kontrollfreak mutiert?

  • Jennifer Buchholz
MeinungEine Kolumne von Jennifer Buchholz

Aktualisiert am 21.03.2018Lesedauer: 3 Min.
Meinung
Was ist eine Meinung?

Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
Mann verbrennt BriefVergrößern des Bildes
Mann verbrennt Brief: Schützen Sie Ihre Privatsphäre. Auch der Partner darf Ihre Briefe nicht einfach lesen. (Symbolbild) (Quelle: Photolove/getty-images-bilder)

"Wo warst du so lange?" oder "Hast du dir schon wieder neue Schuhe gekauft?" Diese Fragen können – zum falschen Zeitpunkt – echte Beziehungskiller sein. Warum der Partner nicht alles wissen muss und Sie lieber alleine aufs Klo gehen sollten.

Ganz ehrlich, eine Beziehung ist doch erst dann richtig schön, wenn Sie so sein können, wie Sie sind. Wenn sich Frauen nicht mehr vor dem (offiziellen) Aufstehen schminken und die Zähne putzen und Männer ungeniert in der Nase bohren oder auch mal pupsen – letzteres natürlich nur, wenn beide gemeinsam darüber lachen können. Dann haben beide ihre Wohlfühlzone erreicht und wissen, dass der Partner sie trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – ehrlich liebt.

Wenn der Partner zum Super-Spion wird

Doch diese Wohlfühlzone und das damit gefestigte Vertrauen können auch schnell wieder einen Dämpfer bekommen. Und zwar durch scheinbar kleine Fragen, die nach und nach immer häufiger kommen: Wo warst du? Mit wem warst du unterwegs? Wer hat dich angerufen? Warst du schon wieder Shoppen? Boah! Wenn es dann bei einer einzigen Frage bleiben würde, wie am Anfang der Beziehung, wäre ja noch alles fein. Dann könnten Sie es als Interesse abstempeln. Wenn der Partner aber regelmäßig derart viele Frage stellt, dass Sie nicht mal mehr wissen, welcher Tag überhaupt ist, reicht’s. Denn dann haben sich schnell zwei ganz fiese Dinge etabliert, die wahre Beziehungsmonster sind: Skepsis und Kontrolle. Und die bleiben nicht süß und flauschig und "wollen doch nur spielen".

Nein. Sie werden nach und nach größer und es wird immer schwieriger, sie in ihre Schranken zu weisen. Meist bleibt es dann nämlich nicht bei "Wo warst du?" – der Partner fordert auf einmal Status-SMS: "Wo bist du? Wann gehst du los? Wann bist du wieder hier?". Wenn Ihr Partner ein echter Kontrollfreak ist, wird er ab diesem Zeitpunkt vollkommen aufblühen und Ihnen keine Ruhe mehr lassen. Sie werden glauben, dass er oder sie ein Doppelleben führt – als normaler Mitarbeiter in einem Konzern und als Geheimagent oder Detektiv.

Spätestens, wenn sich Anrufe während Ihrer Treffen mit Freunden häufen oder er/sie sogar das Passwort für Ihr Smartphone möchte, sollten Sie hellhörig werden und einfach nur bestimmt "Halt! Stopp! Jetzt reicht es." sagen. Schließlich wollen Sie nicht Ihre Selbstbestimmung und Ihre Freiheit in der Beziehung aufgeben. Laut Wissenschaftlern sind dies nämlich wichtige Faktoren, für eine glückliche, gefestigte und lang haltende Beziehung.

Bleiben Sie ruhig und geduldig

Schön, jetzt wissen Sie also, dass Sie sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen sollten – auch in Beziehungen nicht. Und wo ist jetzt die Anleitung, um die ständige Fragerei zu verhindern?

Einen goldenen Lösungsweg gibt es nicht. Leider. Das wäre ja auch zu einfach. Sobald Ihr Partner zum Polizeihund mutiert, der bei jedem kleinen Zögern Ihrerseits sofort das schlimmste Verbrechen wittert, nehmen Sie ihn zur Seite und reden. Bleiben Sie ruhig und ehrlich, wenn Ihr Partner skeptisch ist. Denn wenn Ihr Schatz oder Sie bei einer kleinen Frage schon an die Decke gehen, muss doch irgendwas faul sein. Ihr Partner will gar nicht reden? Dann bohren Sie auch nicht weiter nach. Irgendwann wird er/sie es Ihnen schon erzählen. Hilfreich ist es auch, wieder mehr gemeinsam zu unternehmen. Nicht nur in einer großen Gruppe, sondern Dates zu zweit – wie zu Beginn der Beziehung.

Wichtig ist, das Vertrauen in der Beziehung zu pflegen und zu stärken. Ist Ihr Partner zu spät? Vielleicht hat sie die Bahn verpasst. Dauert es in der Kneipe länger, weil Ihr Kumpel noch von seinem letzten Date erzählt? Schicken Sie Ihrer Liebsten einfach eine SMS, sobald Sie sich auf den Weg nach Hause machen: "Fahre jetzt los. Freue mich auf dich." Sind schon wieder neue Klamotten im Schrank? Kein Problem, solange Ihre Sachen noch Platz im Schrank haben und es nicht Ihr Geld ist. Blockiert Ihr Partner wieder 40 Minuten das Bad und telefoniert dabei? Bleiben Sie entspannt. Vielleicht macht Ihr Schatz gerade seinen/ihren Beautytag oder hat einfach Verstopfung.

Geben Sie Ihrem Partner Freiräume und fordern Sie diese auch für sich selbst ein. Vergessen Sie dabei allerdings Ihre Beziehung nicht und gehen Sie auch mal wieder mit Ihrem Schatz etwas trinken oder essen. Und wenn es passt, nehmen Sie ihn/sie doch einfach mal zum nächsten Treffen mit. Dann wird er/sie merken, wie viel Ihr bester Freund reden kann und dass die Bahn nach Hause manchmal später kommt als erwartet.

Jennifer Buchholz, Redakteurin bei t-online.de, schreibt in ihrer Kolumne "Lust, Laster, Liebe“ über Liebe, Partnerschaft und Sex.

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