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Drei Frauen gefragt: Welche Bedeutung hat euer Tattoo für euch?


Mehr als nur Tinte in der Haut
Drei Frauen gefragt: Welche Bedeutung hat euer Tattoo für euch?

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

18.12.2017Lesedauer: 3 Min.
Eine Tätowierung ist ein Motiv, das mit Tinte, Pigment oder anderen Farbmitteln in die Haut eingebracht wird.Vergrößern des BildesEine Tätowierung ist ein Motiv, das mit Tinte, Pigment oder anderen Farbmitteln in die Haut eingebracht wird. (Quelle: CTKPhoto/imago-images-bilder)
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Mit bis zu 3000 Stichen pro Minute wird ein Tattoo unter die Haut gestochen – und verbleibt dort für immer.

Eine solche Entscheidung sollte daher gut überlegt sein. Hinter vielen Tattoos versteckt sich eine tiefe Symbolik. t-online.de hat drei Frauen gefragt, warum sie sich haben tätowieren lassen – und ob sie es bereut haben.

Schätzungen zufolge hat jeder zehnte Deutsche ein Tattoo. Beim Tätowieren wird die Farbe in die mittlere Hautschicht gestochen. Da die Hautzellen der Lederhaut sehr stabil und die Pigmente der Tinte recht groß sind, wird das Tattoo zu einer Lebensentscheidung.

"Tattoos machen süchtig"

Auf Dagmar haben Tattoos eine magische Anziehungskraft. Mehrere schwarz-graue Bilder in verschiedenen Größen zieren ihren Körper. Sie hat drei Sterne auf dem Handgelenk, zwei Federn am rechten Unterarm, einen Anker am linken Fußknöchel, eine große Feder auf dem linken Schulterblatt und eine Welle am linken Unterarm. "Tätowieren macht schon ein wenig süchtig", gibt sie zu.

"Der kleine Stern links steht für meine Familie, der große in der Mitte für meine Freunde und der Stern rechts ist eine Erinnerung an mein Pferd", erzählt sie. Die beiden Federn auf den Unterarm stehen für Loslassen, Leichtigkeit und weniger Grübeln. Das Feder-Tattoo auf der Schulter hat sie von einer Freundin gestaltet bekommen.

Die Welle: "Meine Träume verwirklichen und frei sein"

Den Anker hat sich Dagmar in Ericeira in Portugal stechen lassen. "Dort habe ich mich sofort zuhause gefühlt. Noch kein Ort hat solche Emotionen in mir geweckt. Dieser Ort war mein Anker, mein Paradies am Meer. Hier habe ich jeden Urlaub verbracht. Hier war ich glücklich", sagt sie. Auch die kleine Welle unter dem linken Ellbogen hat sie in Ericeira stechen lassen. "Ich wollte das Glücksgefühl festhalten, das ich dort immer verspürte. Die Welle steht für Surfen, für das Meer, für Freiheit und für die Menschen, die ich dort kennengelernt habe", so die 33-Jährige.

Das Glücksgefühl hat sie nicht nur auf der Haut festgehalten: Dagmar ist ihrem Herzen gefolgt. Heute arbeitet sie in dem Hostel, in dem sie ihre schönsten Urlaube verbracht hat. "Bei jedem Sonnenuntergang denke ich mir: Hier bist du richtig. Hier gehörst du hin", sagt sie und strahlt.

Vier Sterne: "Mein Versuch, der Vergänglichkeit ein Schnippchen zu schlagen"

Bei Nadine finden sich vier Sterne auf der rechten Hüfte. Seit zwei Jahren trägt sie diese unter der Haut und ist jedes Mal stolz, wenn sie diese anschaut. "Ich liebe meine Familie über alles. Und ich habe große Angst vor der Vergänglichkeit und dem Tag, an dem sie nicht mehr da ist", erzählt sie. "Der Gedanke ist unerträglich und die Verlustangst groß." Nadine wollte nie ein Tattoo haben. Sich für immer etwas unter die Haut ritzen zu lassen – das war nie ein Thema. Irgendwann wurde aber gerade dieses "für immer" interessant für sie. Der Wunsch, ein Tattoo als Symbol für ihre Familie stechen lassen, wuchs. Sie zeichnete und grübelte monatelang über das Motiv. Nichts gefiel ihr, nicht war gut genug.

Dann hatte sie plötzlich die Idee: "Ich habe meine Eltern und Großeltern gebeten, mir einen Stern zu zeichnen. Und genau diese vier Sterne habe ich mir tätowieren lassen. Jeder ist ganz individuell und trägt eine ganz persönliche Handschrift. So wird meine Familie immer bei mir sein, auch wenn sie irgendwann nicht mehr da ist. Das ist ein total schöner Gedanke." Auf die Frage, wie ihre Familie auf diese Idee reagiert hat, sagt sie: "Das Lustige ist, dass alle totale Tattoo-Gegner sind. Diese Idee aber alle fanden sie toll und haben sich viel Mühe mit den Sternen gegeben. Manchmal zeige ich sie ihnen, dann strahlen sie genauso wie ich."

Der Skorpion: "Freiheit ist wichtig, um glücklich zu sein"

Die 35-jährige Katja hat sich für ein schwarzes Skorpion-Tattoo in der Leistengegend entschieden. Sie war Mitte 20, als sie es stechen ließ – und hat es bis heute nicht bereut. Ihre Tätowiererin hatte den Skorpion eigens für sie entworfen. Beide haben lange an der finalen Variante gearbeitet. Als dann alles passte, begleitete eine Freundin sie "zum Händchenhalten", wie sie sagt. Aufgeregt sei sie gewesen und etwas Angst vor den Nadeln habe sie auch gehabt. Aber es sei auszuhalten gewesen, findet sie und lacht.

"Der Skorpion ist zum einen mein Sternzeichen. Zum anderen symbolisiert er Freiheit und Stärke für mich, aber auch Erotik, Intensität und starke Emotionen", erzählt sie. "Ich kann mich mit diesem Tier total identifizieren. Und es erinnert mich daran, wie wichtig Freiheit im Leben ist. Nur wer frei ist, ist glücklich", ist sie überzeugt. "Der Skorpion erinnert mich daran, mir selbst treu zu bleiben und mich nicht zu verbiegen."Auf die Frage, ob sie sich noch ein weiteres Tattoo stechen lassen möchte, sagt sie: "Möglich. Ich habe zwar nichts geplant, aber man weiß ja nie."

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