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Urlaubsziele mit Bergen und Meer zugleich


Aktiv- & Skiurlaub
Urlaub am Meer oder in den Bergen: warum nicht gleich beides?

srt, Christoph Schrahe

28.06.2013Lesedauer: 5 Min.
Griechenland: Olymp.Vergrößern des BildesGriechenland: Die Aussicht auf das Meer von der Spitze des Olymps aus raubt einem den Atem. (Quelle: Go Experience/SRT-bilder)
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Es ist Zeit für den Sommer-urlaub! Und wieder stehen die Bergwanderer vor der Qual der Wahl. Einerseits rufen die Berge, andererseits ist man auch reif für den Strand. Und wenn noch Kinder mit im Spiel sind, die sich eher aufs und Sandburgbauen und Planschen freuen als auf Bergsteigen, muss man umso mehr einen gemeinsamen Nenner finden. In den Abruzzen zum Beispiel harmonieren Berge, Meer und wunderschöne Sandstrände perfekt miteinander. Ähnliche Urlaubsziele finden Sie aber auch anderswo in Europa - sowie in unserer Foto-Show: Die schönsten Urlaubsziele mit Bergen und Meer.

An der abruzzischen Adriaküste liegt der Badeort Silvi Marina

Der Badeort Silvi Marina an der abruzzischen Adriaküste ist so ein Ort. Sein kilometerlanger, überbreiter und feinsandiger Strand übt sogar auf den Vertreter der Bergwanderfraktion einen nicht zu verleugnenden Reiz aus - weshalb sich sogleich die Frage stellt, wie bei den Strandliebhabern Newtons Gesetze zur Trägheit der Masse auszuhebeln sind. Die flugs errichtete, mit Liegestühlen, Sonnenschirm, Proviantbox und Luftmatratze drapierte Burg scheinen sie bis an das Ende des Urlaubs nicht mehr räumen zu wollen.

Atemberaubend: Felsterasse über dem Meer

Zum Glück haben wir ein Auto, das uns alle ohne jeden Schweißtropfen in knapp 45 Minuten vom Strand auf eine 2070 Meter über dem Meer gelegene Felsterrasse bringt. Ein großartiger Belvedere: Im Westen grüßen die schroffen Südwände des 2914 Meter hohen Gran Sasso d'Italia, im Osten geht der Blick hinunter auf das adriatische Hügelland mit Wein- und Olivengärten, Feldern und verstreut liegenden Siedlungen. Im Süden wölbt sich der Kamm des 2737 Meter hohen Acquaviva in sanftem Bogen über Kare und Kalkmauern.

Bodenlose Tiefen und bunte Schmetterlinge in der Maiella

Der Urlauber befindet sich in der Maiella, der "montagna madre", deren Name auf die Naturgöttin Maja, die Mutter Erde, zurückgeht. Die Felsmauern, Höhlen und Pässe der Maiella gewährten den Menschen Schutz, die religiösen oder politischen Utopien nachhingen: Einsiedler, Partisanen, Briganten und Verfolgte. Vom aussichtsreichen Parkplatz führt ein zunächst kaum ansteigender Gratweg zum Monte Blockhaus. Der leichte Weg lässt auch bei den Strandburgherren die Neugierde obsiegen. Das Panorama tut ein Übriges. Die Blicke stürzen zu beiden Seiten des Grates in bodenlose Tiefen. Schmetterlinge in allen Farben des Regenbogens schwirren umher. Ein Pfad führt über Bergwiesen und durch Wälder von mannshohen Pinus Mugo.

Nach einer knappen Wegstunde der erste Mensch: Ein alter Schäfer hält im Schatten der Latschenkiefern sein Nickerchen. Er erwacht und bietet frischen Ricotta an. Er lebt den ganzen Sommer hier oben, schläft in einer Höhle und treibt tagsüber seine kleine Herde über die Bergwiesen. Viel Käse verkauft er nicht, "wenig Wanderer" - und er selbst brauche ja auch etwas zum Leben. Er bleibt der einzige Mensch auf der Strecke.

Beim Aufstieg zum Biwak Fusco fließen die ersten Schweißtropfen

Kurz darauf beginnt der steile und wegen des Gerölls anstrengende Aufstieg zum Biwak Fusco. Jetzt fließen die ersten Schweißtropfen. Das Biwak am Ziel steht auf einem nach Süden geneigten Wiesenhang gegenüber dem spektakulären Felsenkessel der 2596 Meter hohen Murelle - ein idealer Rastplatz. Auf den sonnenbeschienenen Wiesen schmeckt das Ciabatta mit dem soeben erstandenen Ricotta noch einmal so gut. Der Vorschlag, statt den Gipfel des Acquaviva zu besteigen, beim Biwak zu chillen, stößt auf einhellige Ablehnung. Jetzt hat alle der Ehrgeiz und die Magie dieser Landschaft gepackt, die sich unterhalb des Gipfels offenbart: eine Hochgebirgswüste von unbeschreiblicher Kargheit, eine öde, geheimnisvolle Welt. Der Weg verliert sich in lose geschichteten Felsblöcken, Brocken und Steinen. Jeder Tritt gerät zu einem Experiment mit der Schwerkraft. Am Gipfelkreuz harren die Wanderer nur zehn Minuten aus. Nebelfetzen, die aus den Tälern hinauftreiben, mahnen zum Aufbruch.

Nach rund sieben Stunden sind alle ziemlich erschöpft wieder am Auto, freuen sich darauf, nach der kurzen Rückfahrt noch in die angenehm frischen Fluten des Mittelmeers springen zu können. Aber noch während der Spitzkehren gen Küste werden Pläne für die nächste Tour geschmiedet: Der Gran Sasso sah einfach zu verlockend aus. Dank einer Seilbahn bis auf 2000 Meter Höhe werden wohl wieder alle mit dabei sein - trotz Newton, Sand und Meer.

Weitere Informationen:

Allgemein: Italienische Zentrale für Tourismus ENIT, Barckhausstr. 10, 60325 Frankfurt, Tel. 069/237434, frankfurt@enit.it, www.enit.it/de, www.abruzzoturismo.it

Unterkunft: Silvi Marina und der Nachbarort Pineto sind bei verschiedenen deutschen Reiseveranstaltern im Programm, Ferienwohnung z.B. für 4 Personen ab ca. 279 Euro/Woche.

Anreise: Ab Basel via Gotthard 900 Kilometer, ab Kufstein via Brenner 815 Kilometer bis Silvi Marina, Flughafen in Pescara (16 Kilometer von Silvi).

Weitere Ziele mit Meer und Bergen:

Korsika: Im Prinzip ist diese Insel ein Hochgebirge, das mitten im Meer steht. Ein besonders für Familien geeignetes Quartier auf Korsika ist das Feriendorf "Zum störrischen Esel" bei Calvi. Fast von jedem der unzähligen Strände gelangt man über kurvige Bergsträßchen rasch in höhere Lagen. Höchster Gipfel ist der 2710 Meter hohe Monte Cinto. Den Ausgangspunkt für seine Besteigung, das 1450 Meter hoch gelegene Plateau de Stagnu erreicht man von hier in gut 90 Minuten. Info: www.rhomberg-reisen.com, www.balagne-corsica.com

Pyrenäen: Kurz vor der spanischen Grenze liegt unweit von Perpignan der Badeort Canet Plage mit seinen weitläufigen Sandstränden. Über denen türmt sich der heilige Berg der Katalanen, der 2785 Meter hohe Pic du Canigou in den mediterranen Himmel der Pyrenäen. Besteigen kann man ihn vom 2160 Meter hoch gelegenen Refuge des Cortalets, das man von der Küste in gut zwei Stunden (81 Kilometer) erreicht - die letzten Kilometer geht es auf der engen, steilen Straße nur langsam voran. Info: www.cortalets.com, www.sunfrance.com

Picos de Europa: Die asturische Küste lockt mit malerischen, noch nicht überlaufenen Badebuchten. Nur 75 Kilometer (90 Minuten) sind es von der Playa de la Franca bis zum Parador von Fuente Dé. Der liegt mitten in den wild zerklüfteten Felstürmen der bis 2648 Meter hohen Picos de Europa, die sogar einen kleinen Gletscher tragen und als Nationalpark geschützt sind. Eine Seilbahn führt von Fuente Dé auf 1850 Meter zum Ausgangspunkt herrlicher Wanderungen. Info: www.asturias.es, www.thepicosdeeuropa.com

Olympos: In der griechischen Mythologie ist der Olymp der Berg der Götter. Sein mythischer Zauber und der Umstand, dass er mit 2918 Metern der höchste Berg des Landes ist, machen ihn zu einem äußerst beliebten Ziel von Bergwanderern. Gerade einmal 17 Kilometer sind es von der Küste bis zu seiner Spitze. Von Litochoro kann man mit dem Auto bis nach Prionia auf 1100 Meter fahren. Von dort steigt man in rund vier Stunden zur Christos Kakkalos Hütte (2658 Meter) auf, zum Gipfel braucht es nochmal eine knappe Stunde. www.olympus-climbing.gr

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