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Rennrad querfeldein: Cyclocross


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Cyclocross: querfeldein mit dem Rennrad

Max Brodbeck

Aktualisiert am 06.06.2014Lesedauer: 3 Min.
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Cyclocross: querfeldein mit dem Rennrad.Vergrößern des Bildes
Querfeldein mit dem Rennrad! Cyclocross wir hierzulande immer beliebter. (Quelle: Marco Felgenhauer)

Die Radsportart Cyclocross fristete jahrelang ein Schattendasein, während die Disziplin in den Benelux-Ländern bereits Massen an Anhängern hat. Aber auch hierzulande wird das "Querfeldein-Rennradfahren" immer populärer. Die härtesten Rennradfahrer kämpfen sich auf schwierigen Strecken durch den Schlamm, Freizeitradler dagegen schätzen die Sporträder mit Rennradlenker und Profilreifen für ihre Vielseitigkeit. Ob auf Asphalt, Waldpfaden oder ungeteerten Radwegen: Cyclocross erobert die Strecken - überzeugen Sie sich davon in der Foto-Show.

Cyclocross: Radfahren ohne Rücksicht auf Wetter und Boden

Einst lösten Querfeldein-Rennen, Cyclocross genannt, ein Dilemma von Rennradfahrern: Im Winter gab und gibt es kaum (Straßen-)Rennen. Und auch das Training gestaltet sich bei nasskaltem Herbst-Winter-Wetter oft schwierig. Weil Rennradfahren aber ein Sport für gestandene Sportler ohne Furcht vor dem Stürzen ist, begannen französische Radsportler ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Saisonvorbereitung ohne Rücksicht auf Untergrund oder Witterung zu schulen: Die ersten Querfeldein-Rennen datieren um die Jahrhundertwende und fanden an der französischen Riviera statt. Daher der dem Französischen entliehene Name Cyclocross.

Die Idee en detail: Über Stock und Stein lassen sich Kondition und Koordination ganz wunderbar trainieren. Also radelten die damaligen Rennradfahrer abseits befestigter Straßen steil bergauf und rasant bergab. Von erstklassigem Straßenbelag war man nach heutigem Maßstab damals zwar sowieso meilenweit entfernt, aber die Sportler gingen noch weiter: An manch einer Stelle musste das Fahrrad schon mal geschultert werden.

Rennrad wird an das Gelände angepasst

Nun ist ein Rennrad - damals wie heute - vorrangig auf Geschwindigkeit auf der Straße ausgelegt und nicht für den Geländeeinsatz gedacht. Im Schlamm stoßen die dünnen, profilarmen Fahrradreifen darum schnell an ihre Grenzen und auch die Reifenfreiheit an Rahmen und Gabel sorgt, vollgestopft mit Schlamm, gerne für erhöhten Rollwiderstand. Das hinderte die ambitionierten „Pionier-Crosser“ aber nicht daran, auf dem Rennrad durch die Landschaft zu rollen und 1950 schließlich die erste Querfeldein-WM in Paris abzuhalten.

Beinahe genauso schnell passte sich das Rennrad den Erfordernissen an - mutmaßlich geht die Anpassung auf die Fahrer der Räder selbst zurück - und wusste mit Cyclocross-Details dem harten Geländeeinsatz etwas entgegen zu setzen. Spezielle Fahrradrahmen und Gabeln eröffneten Raum für dickere, grobstollige Reifen. Folglich mussten auch die Bremsen mehr Reifenfreiheit bieten, um in Kombination mit den voluminöseren Reifen zu funktionieren beziehungsweise nicht zu schleifen. Der Rest am Querfeldein-Rennrad unterscheidet sich jedoch kaum vom Straßenrenner: Vortrieb lautet die Devise und ein Rennlenker verhilft zur aerodynamisch günstigeren Position.

Cyclocross: aus der Nische in den Radsport und den Alltag

Cyclocross ist (noch?) längst kein so großer Markt wie jener von Mountainbike und Rennrad, aber es ist durchaus bezeichnend, dass neben vielen kleinen Spezialanbietern mittlerweile auch fast alle Branchengrößen Cyclocross-Räder anbieten. Über die Jahre entwickelten sich verschiedene Cyclocross-Eigenheiten wie etwa die Frog Leg genannten Zusatzbremshebel am Oberlenker, die jeder Cyclocross-Novize zu schätzen weiß, wenn er die erste Geländeabfahrt mit Rennradlenker absolviert. Oder die am Mountainbike längst etablierten Scheibenbremsen, die an Querfeldeinrädern zunächst im Geländeeinsatz die Freigabe durch die UCI (Radsport-Weltverband) erfuhren und ganz aktuell den Schritt auf die Straße machen.

Bei allem Wettkampfeifer und technischen Neuerungen, die aus einem Straßenflitzer ein Gelände-Rennrad machen, sollte man unbedingt in Erinnerung behalten: Was im Rennsport seinen Ursprung fand, funktioniert als sehr universales, wirklich robustes Sportfahrrad auch im Alltag. Egal ob als Trainingsgerät für die dunkle Jahreszeit oder als Pendelgefährt für den Weg auf die Arbeit: Ein Cyclocross-Fahrrad ist schnell, robust und sehr vielseitig. Beispielsweise lassen sich im Sommer auch etwas schmalere Reifen mit weniger Rollwiderstand auf die Felgen aufziehen.

Cyclocross-Radfahrer: die Harten unter den Filigranen

Wer Cyclocross sportlicher betreiben und Rennen fahren will, sollte dafür ein passionierter Radler sein: Die meisten Cyclocross-Rennen finden hierzulande in den Wintermonaten statt. Dann, wenn Rennradfahren nicht ernsthaft funktioniert. Die Rennen werden in unterschiedlichen Alters- und Wertungsklassen ausgetragen und gehen über verschiedene Distanzen. Gemeinsam haben alle aber eines: Sauber kommt man bestimmt nicht nach Hause. Schotterwege, weicher Waldboden, aufgeweichte Wiesen und natürliche oder künstliche Hindernisse gilt es zu meistern. Tretend, laufend, kriechend – ganz egal. Doch wer in die Wertung will, der muss mit Fahrrad die Ziellinie überqueren.

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