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Grado: Die "Sonneninsel" in der Adria


Grado
Die "Sonneninsel" in der Adria

srt, Hans-Werner Rodrian

07.07.2014Lesedauer: 3 Min.
Der Strand von Grado ist besonders bei Familien beliebt.Vergrößern des BildesDer Strand von Grado ist besonders bei Familien beliebt. (Quelle: Turismo FVG / Gianluca Baronchelli/SRT-bilder)
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Das historische Adria-Städtchen Grado am äußersten Ende der Lagune Venedigs bietet Strand, eine hübsche Altstadt sowie leckeres Essen. Doch statt Protz setzt man hier auf Flair und auch sonst hebt sich das Inselstädtchen zwischen Triest und Lignano angenehm von anderen Adriazielen ab. Nicht umsonst wird Grado auch Sonneninsel oder Goldinsel genannt. Sehen Sie Grado auch in unserer .

Hinter dem goldgelben Strand haben die Stadtväter weitgehend auf Gigantismus verzichtet. Die Vogelreservate der Lagune werden nicht nur durch wohltönende Politikerreden geschützt, sondern auch von einer vorbildlichen Kläranlage. Im Ort spannen die italienischen Mamas noch wie einst ihre Wäscheleinen über die Straße. Und trotz Tourismus bewahrte man die prächtige Bausubstanz.

Zu pflegen gibt es in Grado Einiges. Mitten zwischen den Trattorien und Straßencafés zeigen restaurierte antike Bodenmosaike, dass sich bereits die alten Römer gern in den mineralhaltigen Sand eingruben, um ihr Rheuma zu lindern. Und neben profanen Betonhotels behaupten sich traumhaft schöne Jugendstilherbergen wie die edle "Villa Reale" oder die "Antica Villa Bernt". Sachertorte und Kaffeehauskultur erinnern noch heute daran, dass die Insel im vorigen Jahrhundert zur k.u.k.-Monarchie gehörte und damals bevorzugtes Badeziel züchtig verhüllter höherer Töchter war.

Heute tragen Besucherinnen Tanga und Bikini

Die Töchter der heutigen Zeit tragen auch in Grado Tanga und Bikini. Dennoch konnte das Seebad einen guten Teil des Charmes von damals in den modernen Tourismus hinüberretten. Die gesamte winzige Altstadt mit ihren verwinkelten Gässchen, Treppchen und Balkonen steht unter Denkmalschutz. Und gleich gegenüber lädt die schöne überdachte Markthalle zu einem Bummel zwischen duftendem Gemüse, Bergen von Obst und Fisch in allen Variationen ein. Fisch ist für Grado fast so wichtig wie die Urlauber. Täglich läuft von hier Italiens drittgrößte Fangflotte aus; was sie einbringt, landet zunächst im malerischen Hafen und dann jeden Vormittag auf dem belebten Fischmarkt.

Fisch ist auch die Basis der heimischen Küche - eine gute Grundlage, wie der Urlauber feststellen wird, der an mehr interessiert ist als an Pizza und Spaghetti. Seezunge, Goldbrasse und Wolfsbarsch kommen direkt von den Booten liebevoll zubereitet auf die Teller der zahlreichen guten Restaurants - und natürlich der Boreto, die berühmte Fischsuppe von Grado, zu der außer Fisch traditionell nur Öl, Pfeffer und Essig verwendet werden dürfen. Am besten schmeckt er in den typischen Lokalen auf der kleinen Insel Schiusa, zu der man auf einer venezianischen Brücke hinüberspaziert. Hinterher lassen Kenner den Tag am Campo San Niceta, dem hübschesten Platz in der Altstadt, bei einem "Spritz", mit Mineralwasser gespritztem Wein, stilvoll zu Ende gehen. Natürlich kann man in Grado nicht nur gut essen und familiär wohnen: Hauptanziehungspunkt ist der Strand. Je nach persönlichem Geschmack wählt man den "freien" Strand an der Inselspitze oder die "Spiaggia concessionata", die gegen eine moderate Eintrittsgebühr saubere Duschen und gepflegte Sanitäreinrichtungen bereithält.

Familienfreundlicher geht es kaum

Besonders für Familien mit kleinen Kindern gilt Grado als ideal: Wie eine riesige Badewanne läuft der Strand viele Meter weit flach ins Meer, sorgsam überwacht von einer Hundertschaft gut ausgebildeter Bademeister. Sie sind auch die einzigen, die hier Motorboot fahren dürfen. Wer einmal ohne Kinder sonnenbaden will, der gibt sie einfach im "Mini Club" gleich neben der Kurverwaltung ab. Oder er wartet bis zur schönsten Sommerveranstaltung des Orts: wenn die Märchenerzählerin den Kindern eine Geschichte zum Träumen erzählt.

Der Kulturfreund wird gleich neben dem Strand fündig: Die große Basilika der Heiligen Euphemia stammt aus dem 6. Jahrhundert, und im Umkreis finden sich Ausgrabungen mit frühchristlichen Sarkophagen. Nur zehn Kilometer entfernt ist Aquileia, der wichtigste archäologische Fundort Norditaliens. Prächtige Fußbodenmosaike und Reste gewaltiger Befestigungswerke zeugen von der glanzvollen Zeit, die Attila im Jahre 492 beendete. Auch Triest (52 Kilometer) lohnt einen Besuch. Die einst prächtige Hafenstadt scheint melancholisch den großen Zeiten unter den Habsburger Kaisern nachzuträumen - und schaut ein wenig neidisch auf Grado mit seinem lebhaften Treiben.

Weitere Informationen:

Tourismusbüro Grado, Viale Dante Alighieri 66, I-34073 Grado, Tel. 0039/0431/877111, info.grado@turismo.fvg.it.
Anreise mit dem Auto: über die Autobahn A 4 Venedig - Triest oder die Tauernautobahn Salzburg - Villach - Udine, Ausfahrt Palmanova, auf die Insel selbst über einen Straßendamm.

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