t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
HomeLebenReisen

Sieben Geisterstädte und moderne Ruinen warten auf Besucher


Verlassene Orte
Diese sieben modernen Ruinen warten auf Besucher

Markus Roman

Aktualisiert am 03.01.2017Lesedauer: 4 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Bodie in Kalifornien ist eine der besterhaltenen Geisterstädte des Wilden Westens.Vergrößern des Bildes
Bodie in Kalifornien ist eine der besterhaltenen Geisterstädte des Wilden Westens. (Quelle: Christiane Raatz/dpa-bilder)

Wenn Orte plötzlich verlassen werden und die Natur diese wieder in Besitz nimmt, entsteht meist eine unwirkliche und unheimliche Szenerie. Wir zeigen Ihnen sieben Beispiele, auch in unserer Foto-Show.

Berliner Ruine mit Geschichte: Der Teufelsberg

Auf dem Teufelsberg im Berliner Stadtteil Grunewald finden sich die verfallenden Radaranlagen, mit denen die Amerikaner im Kalten Krieg die Russen belauschten. In den 1960er Jahren installierten die Alliierten die Lauschstation auf dem künstlich aufgeschütteten Hügel. Nach der Wende wurde das Gelände privatisiert, doch eine geplante Bebauung scheiterte an den Behörden und am Geld. Einfach auf das Gelände kann man allerdings nicht, Besucher müssen an einer geführten Tour teilnehmen.

  • Weitere Informationen: Führungen mehrmals täglich. Preise: 15 Stille Begehung (1 Stunde) 7 Euro, historische Führung (1,5 Stunden) 15 Euro. Anmeldung erforderlich unter neue.teufelsberg-berlin.eu

Spinalonga: Ehemalige Leprakolonie vor Kreta

Angst vor Ansteckung trieb die griechische Insel Spinalonga vor Kreta in die Isolation. Anfang des 20. Jahrhunderts bis 1957 war die kleine, felsige Insel eine der letzten Leprakolonien Europas - inklusive eigenem Krankenhaus, Kirche und Geschäften. Heute können Besucher im Rahmen geführter Touren die Überbleibsel des Ortes entdecken - inklusive der durch die Krankheit bedingten Besonderheiten, wie etwa einem Desinfektionsraum für Angehörige der Leprakranken. Vom venezianischen Fort aus dem 16. Jahrhundert haben Besucher zudem einen tollen Ausblick.

  • Weitere Informationen: Von den Häfen Agios Nikolaos, Elounda und Plaka fahren Fähren und Fischerboote nach Spinalonga. Die Kosten für den Transfer liegen bei rund 10 Euro. Eine Führung samt Überfahrt gibt es für rund 25 Euro. Englischsprachige Website des griechischen Fremdenverkehrsamts zu Spinalonga: www.visitgreece.gr

Pyramiden: Verlassene Minenstadt auf Spitzbergen

Die ehemalige Minenkolonie mit dem Namen Pyramiden dürfte in der Liste der am nördlichst gelegenen Geisterstädte ziemlich weit vorne sein. Die kleine Siedlung auf Spitzbergen diente bis 1998 rund 1000 russischen Kohlearbeitern als Heimat- und Arbeitsstätte. Danach verfiel der Ort zusehends, während über seine Zukunft gestritten wurde. Heute kommen im Sommer Tagesgäste aus Longyearbyen, bei den Stadtführungen können Touristen auch einige der Gebäude besichtigen.

  • Weitere Informationen: Die Fahrten von Longyearbyen dauern neun bis zehn Stunden. Preis: 1700 Norwegische Kronen (etwa 200 Euro), zum Beispiel bei diesem Anbieter: www.htg.svalbard.no

Tyneham: Bewohner machen Platz für die Armee

1943 vertrieb die britische Regierung die Einwohner des kleinen britischen Fischerdorfes Tyneham. Die Regierung erklärte den Ort an der britischen Südküste für kriegswichtig, hier übte die Armee für den D-Day. Die rund 250 Bewohner mussten gehen. Doch auch nach Kriegsende gehört das Gelände offiziell der Armee. Besucher können sich allerdings die alten Bauernhäuser, die Kirche und das Schulhaus ansehen - wenn nicht gerade ein Manöver im Gang ist.

  • Weitere Informationen: Tyneham kann besucht werden, wenn auf dem Truppenübungsplatz Lulworth Range keines der (2015 seltenen) Manöver stattfindet. Die Schule und Kirche des Ortes fungieren als Museen. Informationen zum Dorf und Öffnungszeiten in englischer Sprache auf www.tynehamopc.org.uk

Bodie, Kalifornien: Aufstieg und Fall einer Goldgräberstadt

Zum Thema Geisterstädte fallen einem unvermeidlich die Goldgräbersiedlungen der USA ein. Bodie in Kalifornien ist so eine Vorzeige-Geisterstadt, einigen gilt sie als besterhaltene der USA. Bevölkert wurde sie von 1859 bis Mitte der 1930er Jahre, während ihrer Blütezeit hatte Bodie rund 10.000 Einwohner. Der schnelle Reichtum zog auch Kriminelle und Glücksjäger an, die Stadt hatte einen schlechten Ruf. Das milde Klima mit niedriger Luftfeuchtigkeit erhielt die heute noch 170 Gebäude und Fahrzeuge gut, Besucher bekommen einen authentischen Einblick in die Zeit des Wilden Westens.

  • Weitere Informationen: Bodie ist heute ein State Park des Bundesstaats Kalifornien. Die Öffnungszeiten im Sommer sind von 9 bis 18 Uhr, der Eintritt kostet für Erwachsene 5 Dollar (etwa 4,50 Euro), geführte Touren kosten extra. Englischsprachige Website: www.parks.ca.gov

Missouri State Penitentiary: Berüchtigtes Gefängnis

Seit gut 10 Jahren kommen Insassen nicht mehr ins Missouri State Penitentiary (MSP) in Jefferson City - dafür aber Touristen. 2004 wurden die letzten Gefangenen aus dem Gefängnis des Bundestaats Missouri in einen neuen Komplex gebracht - 168 Jahre nach der Eröffnung. Zu Hochzeiten war es mit 5200 Gefangenen das größte Zuchthaus der USA. Selbst Hinrichtungen gab es hier, die Gaskammer können Gäste heute noch besichtigen. Die Verstorbenen sollen heute noch den martialischen Bau heimsuchen, auf speziellen Geisterjägertouren jagen Besucher die Gespenster.

  • Weitere Informationen: Touren mit verschiedenen Schwerpunkten (Historisch, Geisterjäger, Über-Nacht) kosten je nach Länge, Aufwand und Exklusivität 12 bis 100 Dollar pro Person etwa 10 bis 95 Euro). Englischsprachige Website: www.missouripentours.com

Hashima - die verlassene Insel

Vor der japanischen Stadt Nagasaki kamen einer ganzen Insel die Einwohner abhanden. Hashima war einst ein kleines Kohlebergwerk, bis zu 5000 Menschen lebten dort. 1974 rentierte sich der Abbau für Besitzer Mitsubishi nicht mehr, 35 Jahre lag die Insel brach. Erst seit 2009 können Besucher den Verfall der alten Arbeiterunterkünfte aus nächster Nähe begutachten. Die skurrile Insel diente sogar im James-Bond-Film "Skyfall" als Kulisse für das Hauptquartier des Bösewichts. Wem die Anreise zu weit ist, der kann sich auch bei Google Street View auf Hashima umsehen.

  • Weitere Informationen: Touren kosten umgerechnet knapp unter 30 Euro. Bootsfahrten um und auf die Insel bieten die Unternehmen und www.gunkan-jima.net (Websites englischsprachig)
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website