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ICE-Strecke Berlin-München: Hochgeschwindigkeitsstrecke fertig


Neue ICE-Strecke wirbelt Fahrpläne durcheinander

dpa, Burkhard Fraune

Aktualisiert am 17.06.2017Lesedauer: 2 Min.
Neue ICE-Strecke wirbelt Fahrpläne durcheinanderVergrößern des BildesBisher waren auf der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke nur zu Testzwecken ICE-Züge unterwegs. (Quelle: Martin Schutt/dpa-bilder)
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27 Jahre nach der Wiedervereinigung ist das größte der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit fertig: Die Strecke Berlin-München fährt die Bahn nun unter vier Stunden. Das wirbelt Fahrpläne durcheinander – und sorgt für Ohrendruck.

Konkurrenz bei Tempo 300: Mit ihrer neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Berlin und München verschärft die Bahn den Wettbewerb mit Fluglinien, Fernbussen und dem Autoverkehr. Vom 10. Dezember an verbindet sie beide Großstädte in weniger als vier Stunden. Bahnchef Richard Lutz sprach bei der Premierenfahrt von einem Projekt mit historischem Ausmaß.

Marktanteil soll verdoppelt werden

Die Zehn-Milliarden-Euro-Trasse soll den Marktanteil der Bahn auf der Strecke von 20 auf 40 Prozent verdoppeln. Auch Reisende auf anderen Verbindungen sollen profitieren – durch die größte Fahrplan-Umstellung der letzten Jahrzehnte.

Bisher brauchen die ICE zwischen Berlin und München sechs Stunden. Nun kommt der 107 Kilometer lange letzte Abschnitt des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit 8 ans Netz, wie das 1991 beschlossene Projekt offiziell heißt. Durch 22 Tunnel und über 29 Brücken fahren die Züge mit bis zu 300 Stundenkilometern durch Berge und über Täler des Thüringer Waldes hinweg. Sie überwinden dabei über 400 Meter Höhenunterschied – Ohrendruck programmiert.

Fahrpläne werden umgestellt

Nahezu alle Fahrpläne für Anschlusszüge würden an die neue Strecke angepasst, kündigte Lutz an: "Was nutzt mir ein pfeilschneller Zug, wenn ich in Erfurt eine halbe Stunde auf den Anschlusszug warten muss?" Kürzere Fahrten bringe die Strecke so auch für Reisende aus Leipzig, Dresden, Halle und Erfurt. Auch Frankfurt am Main, Hamburg und Stuttgart profitierten, sagte Lutz. Der ICE-Knoten Erfurt werde die "schnelle Mitte Deutschlands".

Frankfurt und Berlin etwa werden künftig halbstündig mit Hochgeschwindigkeitszügen verbunden. Nürnberg wird Halt für "Sprinter"-Züge. Zwischen Berlin und München sollen täglich pro Richtung drei "Sprinter" in 3:55 Stunden fahren, zusätzlich fahren 15 normale ICE mit häufigeren Stopps in 4:25 Stunden. Wie teuer die Fahrkarten werden, ist noch unklar. Buchbar sind die Verbindungen des neuen Fahrplans ab Mitte Oktober.

Das Projekt "Zukunft Bahn"

"Es ist die größte Angebotsverbesserung in der Geschichte der Deutschen Bahn", meinte Lutz. Aus seiner Sicht nutzt der Neubau dem Projekt "Zukunft Bahn". Unter diesem Schlagwort versucht der Bundeskonzern seit zwei Jahren, mehr Qualität auf die Schiene zu bringen und so wieder mehr Kunden anzulocken. Signale gibt es an der neuen Strecke nicht. Die Bahn steuert sie komplett über Funk und Sensoren mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS.

Ursprünglich sollte die 1996 begonnene Schnellfahrstrecke deutlich früher vollendet werden und nicht einmal halb so teuer werden. Das Vorhaben stellte sich jedoch als anspruchsvoller heraus als gedacht, zwischenzeitlich legte es die Bundesregierung auf Eis. Projektleiter Olaf Drescher betonte am Freitag indes, seit 2006 liege man im Zeit- und Kostenrahmen, was ein respektabler Wert sei. "Großprojekte in Deutschland – geht doch", resümierte der Ingenieur.

Im August beginnt nach Dreschers Worten auf dem jüngsten Abschnitt der Probebetrieb, bei dem die Züge nach regulären Betriebsvorgaben auf der Strecke fahren - nur noch ohne Fahrgäste.

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