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Kaffee: Kaffeepads und -kapseln können zur Kostenfalle werden


Kaffee
Kaffeepads und -kapseln können zur Kostenfalle werden

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29.03.2010Lesedauer: 3 Min.
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Kaffeepads und Kaffeekapseln werden schnell zur Kostenfalle.Vergrößern des Bildes
Kaffeepads und Kaffeekapseln werden schnell zur Kostenfalle. (Quelle: imago)

Kommst du auf eine Kapsel Kaffee vorbei? Die Kaffeerituale haben sich geändert. Statt mit losem Kaffeepulver und Filtertüten zu hantieren, legt man eine Kapsel oder ein Pad in die schicke Kaffee- oder Espressomaschine. Doch der Genuss einer blitzschnell gebrühten, aromafrischen Portion Kaffee wird durch einige Nachteile getrübt: Die Einzelportionen sind teuer und insbesondere Kapseln sind maßgeschneidert, passen also nur in die Maschinen des jeweiligen Herstellers. So macht sich der Kaffeefan über Jahre von einem bestimmten System abhängig. Im Internet gibt es Tipps zum Nachfüllen gebrauchter Kapseln. Geld sparen kann man auch, wenn die Auswahl des Kaffeesystems gut durchdacht ist. Wir sagen Ihnen, welche Nachteile und Kostenfallen es gibt.

Konkurrenzlos abgekapselt

"Hast du eine 'Nespresso' oder eine 'Tassimo'?" Eine Freundin hat mehrere Packungen Kaffeekapseln geschenkt bekommen - leider die falschen. Es beginnt eine langwierige Suche nach einem Abnehmer mit kompatiblem Kaffeesystem zu den für sie nutzlosen Kapseln. Während die Benutzer von Pads nicht mehr an die teuren Markenprodukte gebunden sind - es gibt inzwischen billigere Universal-Pads -, haben Kapselkaffeetrinker bisher keine preisgünstigeren Alternativen. Aber das könnte sich bald ändern. Die französische Supermarktkette Casino will dem Lebensmittelriesen Nestlé Konkurrenz machen und Kapseln produzieren lassen, die mit dessen "Nespresso"-System kompatibel, aber 20 Prozent billiger sind.

Dreimal teurer als von Hand gebrühter Kaffee

Im Vergleich zu einer selbst aufgebrühten Tasse Kaffee zahlen Verbraucher mit Pads und Kapseln zwei- bis dreimal mehr, hat Dr. Martin Hofmeister von der Verbraucherzentrale Bayern ausgerechnet. Mit Pads von Markenherstellern kostet eine Tasse durchschnittlich 22 Cent, mit Kapseln sogar ab 25 Cent aufwärts. Geht man von einem Pfund Pulverkaffee aus, kostet die Tasse je nach Sorte nur sieben bis zehn Cent. Hofmeisters Fazit: "Maschinen mit Kaffee-Pads sind zwar bequemer zu handhaben, verursachen jedoch bei größerem Kaffeekonsum deutlich höhere Verbrauchskosten." Wer zwei Tassen pro Tag trinkt, zahlt pro Jahr rund 100 Euro mehr.

Kostenfalle: Billige Maschine, teure Kaffeeportionen

Wer sich eine Kaffeemaschine mit Pads oder Kapseln anschaffen möchte, sollte sorgfältig die Preise vergleichen, seinen täglichen Kaffeekonsum in die Kalkulation einbeziehen und sich erkundigen, ob die Maschine auch mit Pads anderer Hersteller betrieben werden kann. Achtung, Kostenfalle: Es gibt zwar preisgünstige Maschinen, die aber hohe Folgekosten produzieren, wenn man auf die teuren Portionspackungen des Herstellers angewiesen ist. Ein Spartipp des Verbraucherschützers: "Wer knapp bei Kasse ist und trotzdem nicht auf Pads verzichten möchte, kann auf die Angebote von Discountern zurückgreifen. Die verkaufen runde Pads, die in die Maschinen verschiedener Anbieter passen. Außerdem gibt es jetzt auch Kaffeemaschinen, die mit verschiedenen Pads funktionieren."

Warentest: Pads gegen Kapseln

Die Stiftung Warentest hat im Dezember 2009 elf Portionskaffeemaschinen getestet und dabei Systeme mit Pads und Kapseln verglichen. Die Kernaussage der Tester: "Kaffeemaschinen für Portionspads gibt es schon ab 50 Euro. Modelle für Kaffee aus der Kapsel kosten leicht das Dreifache." Da die Kapseln von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich sind, habe der Verbraucher eine deutlich kleinere Auswahl. Am vielseitigsten erwiesen sich im Test die systemunabhängigen Geräte, die mit allen handelsüblichen Pads funktionieren. Eine Tasse Kaffee sei dann auch mit Markenkaffee bereits für 13 bis 14 Cent zu haben.

Tipp: Kostprobe vor dem Kauf

Neben des Preisfrage ist es auch eine Geschmacksfrage, denn so mancher Kaffeefan schwört auf das spezielle Aroma seiner Lieblingsmarke. Tipp: Ehe Sie sich für ein bestimmtes Kaffeesystem entscheiden, probieren Sie, ob Ihnen die Kaffeemischungen der zugehörigen Marke überhaupt schmecken, beziehungsweise ob es ebenso schmackhafte Billig-Alternativen gibt. Die angenehmste Vergleichsmöglichkeit bietet sich bei der Kaffeeverkostung im Freundes- und Bekanntenkreis.

Auch an Gesundheit und Umwelt denken

Zwei weitere Aspekte sollte man nicht außer Acht lassen: Gesundheit und Umweltschutz. Hofmeister rät, die Zutatenliste der Portionspackungen zu lesen, weil manche Produkte unnötige und gesundheitlich bedenkliche Zusatzstoffe wie gehärtetes Pflanzenfett, Zucker, Glukosesirup, Säureregulatoren, Stabilisatoren oder künstliche Aromastoffe enthalten. "Diese haben im Kaffee eigentlich nichts zu suchen", sagt Hofmeister. Außerdem: "Kapseln aus Alu oder Kunststoff produzieren viel Müll. Umweltschonender ist es, Pads aus Papiervlies zu verwenden."

Wie man Kapseln und Pads selbst nachfüllt

Findige Sparfüchse tauschen im Internet schon Tipps zum Selbstbasteln oder Nachfüllen der Portionsbehälter aus. Bei eBay werden leere, gereinigte Kaffeekapseln zum Selbstfüllen versteigert, entsprechende Anleitungen mit Bildern und Videos kursieren in diversen Foren. Unter den Selbstfüllern hat sich schon regelrechtes Expertenwissen über die besten Techniken und Materialien entwickelt. Benutzer von Kaffeepads basteln mit Teefiltertüten, Schere und Bügeleisen Pads Marke Eigenbau. Wer nicht basteln will, findet professionellere Lösungen: Längst haben Firmen den Ärger über teure Portionspackungen als Geschäftsmodell entdeckt. Im Handel gibt es beispielsweise so genannte Eco-Pads mit feinem Kunststofffilter, die man immer wieder verwenden kann. Allerdings passen sie nicht in jeden Maschinentyp. Ein anderer Hersteller hat ein kleines Gerät entwickelt, das an ein Waffeleisen erinnert und selbstbefüllbare Pads aus Zellstoff zusammenbügelt.

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