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Waschmittel natürlich aus Kastanien gewinnen


Saubere Wäsche
Es muss nicht immer Chemie sein: drei natürliche Waschmittel-Alternativen

Ann-Kathrin Landzettel

12.04.2014Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Kastanien als WaschmittelVergrößern des Bildes
Kastanien sind eine nachhaltige Alternative zu chemischen Waschmitteln. (Quelle: imago)

Waschmittel

"Über Jahrzehnte wurden Waschmittel weiter entwickelt, um Waschkraft und Umwelteigenschaften zu verbessern. Doch in den letzten Jahren zeichnet sich ein negativer Trend ab, der dem Umweltschutz entgegen wirkt", zeigt sich die VZHH besorgt. Schuld sei das durch die Werbung geschürte Sauberkeitsbedürfnis, das zu immer größeren Chemikalienmengen in den Gewässern führe.

Nach Angaben des Umweltbundesamtes werden in Deutschland jedes Jahr etwa 630.000 Tonnen Waschmittel verbraucht. Hinzu kommen Weichspüler, weitere Waschhilfsmittel sowie Wäschepflegemittel mit rund 220.000 Tonnen pro Jahr. Angesichts dieser Zahlen wird klar, dass der Verbraucher auch beim Wäschewaschen etwas für die Umwelt tun kann.

So funktionieren Waschmittel

Es geht auch ohne synthetische Waschmittel, die meist aus einem Mix von Duft- und Konservierungsstoffen, synthetischen Tensiden, Bleichmitteln, Wasserenthärtern, optischen Aufhellern, Enzymen sowie Desinfektionsmitteln bestehen. Es sind die Tenside, auf die es hauptsächlich ankommt. Da sie Schmutz und Fett aus dem Gewebe lösen, sind sie der wichtigste Bestandteil in einem Waschmittel.

"Die reinigende Wirkung von Tensiden beruht auf ihrer Reaktion mit Wasser. Sie bewirken, dass sich Flüssigkeiten auf Oberflächen besser ausbreiten können", erklärt die Verbraucherzentrale die Funktionsweise von Waschmittel. "Außerdem bilden die Tenside das Bindeglied zwischen Wasser und Faser und helfen so, den Schmutz zu lösen."

Saponine in Kastanien und Waschnüssen

Tenside gibt es aber auch in natürlicher Form, zum Beispiel in Kastanien und Waschnüssen. Diese sogenannten Saponine bilden zusammen mit Wasser einen seifenähnlichen Schaum und eignen sich ebenso zur Wäschereinigung.

Um die Kastanien nutzen zu können, gibt es verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten. Man kann entweder einen Sud ansetzen oder die Kastanien trocknen und zu Pulver verarbeiten. Für den Sud kann man die Hammer-Methode wählen. Hierbei werden die Kastanien in einen Beutel gegeben und mit dem Hammer zerkleinert. Generell gilt: Je stärker man die Kastanie zerkleinert, umso mehr Saponine lösen sich.

Sud einige Stunden ziehen lassen und filtern

Anschließend wird die Bruchstückmenge aus fünf bis sechs zerkleinerte Kastanien in ein Schraubglas gefüllt und mit heißem Wasser aufgegossen. Der Sud muss zwei bis drei Stunden ziehen, dann kann man ihn benutzen. Damit keine Stücke in die Waschmaschine gelangen, wird die Mischung durch ein Sieb gefiltert und in das Fach für das Flüssigwaschmittel gegeben. Dann startet man den Waschvorgang und wirft die Kastanienreste am Ende auf den Kompost oder in den Biomüll.

Kastanienpulver auf Vorrat anlegen

Eine weitere Waschvariante ist der Einsatz von Kastanienpulver. Hierfür müssen die Kastanien allerdings geschält, getrocknet und gemahlen werden. Das Pulver gibt man in einen Nylonstrumpf oder in ein Säckchen und bindet das Ganze gut zu. Das Pulver-Päckchen kommt direkt in die Wäschetrommel. Der Vorteil des Pulvers: Es muss kein frischer Sud angesetzt werden und das Mehl ist für die Vorratshaltung geeignet. Generell haben Kastanien den großen Pluspunkt, dass sie im Herbst vom Waldboden aufgesammelt werden können und nichts kosten.

Hartnäckige Flecken schafft der Sud nicht

Einen Nachteil hat das Waschen mit Kastanien: Hartnäckige Flecken wie beispielsweise Rotwein oder Blut können durch den Sud oder das Pulver eher nicht herausgewaschen werden. In einem solchen Fall kommt man um eine Vorbehandlung des Kleidungsstücks nicht herum. Auch auf den typischen Waschmittelduft muss man verzichten. Erfahrungsberichten zufolge riecht die Wäsche nach der Kastanienbehandlung neutral.

Bei Waschnüssen kommt es auf die Schale an

Waschnüsse hingegen müssen aus Indien importiert werden, wo der Waschnussbaum beheimatet ist. In Bioläden und Bio-Supermärkten kann man sie kaufen. Auch sie sind eine gute Alternative zu herkömmlichen Waschmitteln. Anders als bei der Kastanie, bei der die Saponine in der Frucht stecken, versteckt sich die Reinigungskraft der Waschnuss in ihrer Schale. Pro Waschgang braucht man die Schalen von etwa vier Nüssen.

Die Schalen werden, genau wie das Kastanienmehl auch, in ein Säckchen gefüllt, direkt zur Wäsche gegeben und nach dem Waschgang im Biomüll entsorgt. Allerdings gibt es Stimmen, die über den Geruch der gewaschenen Wäsche klagen und ihn als leicht säuerlich beschreiben. Für den ersten Versuch ist es also empfehlenswert, eine kleine Probepackung zu kaufen und zu schauen, ob Geruch und Waschergebnis überzeugen.

Umweltfreundliche Waschmittel finden

Auch wer auf Waschmittel nicht verzichten möchte, kann seinen Teil für die Umwelt beitragen. "Wer heute umweltschonend waschen möchte, sollte beim Einkaufen auf Waschmittel achten, die das europäische Umweltzeichen, die Euroblume, tragen", empfiehlt die VZHH. Die Euroblume garantiere eine möglichst umweltschonende Reinigung der Wäsche. Auch Waschmittel aus dem Bioladen sind eine gute Wahl, da sie ebenfalls meist aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden und oft ohne Duft- und Konservierungsstoffe auskommen. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit.

Fünf umweltschonende Waschregeln

Zudem rät das Umweltbundesamt unter anderem zu folgenden Verhaltensregeln, um Natur und Geldbeutel zu entlasten: Die Waschmaschine sollte immer voll beladen und die Waschmitteldosierung an den Grad der Verschmutzung angepasst werden. Den Weichspüler sollte man reduzieren und eine Wassertemperatur von 40 Grad wählen. Zudem muss nicht jedes Wäschestück nach einmaligem Tragen in die Maschine.

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