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Ein Leben ohne Müll: So klappt das bei Olga Kroll


Müllreduzierung
Diese Frau lebt fast ganz ohne Müll

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 28.04.2015Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Olga Kroll kommt nahezu ganz ohne Müll aus.Vergrößern des Bildes
Olga Kroll kommt nahezu ganz ohne Müll aus. (Quelle: Zero Waste Lifestyle)

Fast eine halbe Tonne Haushaltsmüll: So viel produziert jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr. Eine Menge, die schlucken lässt. Olga Kroll kämpft seit zwei Jahren gegen den täglichen Müllwahnsinn. Mit Erfolg, denn ihren Abfalleimer muss sie nur alle zwei Monate leeren.

Der Wunsch, keinen Müll mehr zu produzieren, kommt ganz plötzlich. 2013 liest Kroll einen Artikel zum Thema "Zero Waste Lifestyle" und ist sofort motiviert. Sie erstellt einen gleichnamigen Blog und lässt andere an ihrer Reise in ein beinahe müllfreies Leben teilhaben.

Die ersten Schritte weg vom Müll

"Mich hatte es schon länger gestört, dass sich nach jedem Einkauf Verpackungen in meiner Küche stapelten", erinnert sich die 31-Jährige im Gespräch mit feelgreen.de. "Das wollte ich so nicht mehr." Stück für Stück nimmt sie ihre Lebensgewohnheiten kritisch unter die Lupe. "Was brauche ich wirklich und wie kann ich es ersetzen?", lautet die Frage, die sie sich am häufigsten stellt.

Einwegflaschen werden durch Mehrwegflaschen ersetzt, Stofftaschentücher genäht und die Lebensmittel in Bio-Supermärkten gekauft. Für den Eier-Kauf hat sie einen Karton, den sie immer wieder verwendet.

Ohne Verzicht geht es nicht

Doch nicht immer findet die Kölnerin eine Alternative. "Oft muss ich verzichten, weil es viele Dinge einfach nicht ohne Umverpackung gibt", berichtet Kroll. Auf die Frage, was ihr am meisten fehlt, kommt die Antwort prompt: "Ein Stück Schokolade."

Entweder ist die Süßigkeit eingepackt oder nicht in Bioqualität vorhanden, so das Ergebnis der vergeblichen Suche. "Eine Tasse Kakao kann den Süßhunger zwar meist stillen, aber richtige Schokolade ist doch etwas anderes", sagt sie. "Es ist zwar nicht immer leicht, zu verzichten. Doch mir ist es das wert."

"Popobrause" statt Klopapier

Unterstützung bekommt Kroll von ihrem Lebenspartner. Gemeinsam mit drei Kindern experimentiert das Patchwork-Paar immer wieder aufs Neue und tauscht ganz alltägliche Dinge Stück für Stück gegen müllfreie Alternativen aus. Statt Zahnpasta benutzen beide Zahnpulver aus Schlämmkreide, statt Deo eine Alternative aus Natron.

Shampoo- und Duschgelflaschen haben die beiden aus dem Bad verbannt. Stattdessen findet man Seifenstücke. Und wie sieht es mit Klopapier aus? "Wir haben uns eine Popobrause zugelegt", erzählt Kroll. "Ich habe sie auf einer Asienreise kennengelernt und war sofort überzeugt."

Die Kinder dürfen meist selbst entscheiden, was sie benutzen. "Für unsere Gäste und für die Kinder haben wir nach wie vor Klopapier da. Die Kleinen benutzen auch normale Zahnpasta", erklärt die Bloggerin. "Wir erklären ihnen sehr viel und besprechen Änderungen gemeinsam. Meist lassen sie sich überzeugen - aber nicht immer."

Ganz ohne Müll geht es nicht

Der Mülleimer der Familie muss nur etwa alle zwei Monate geleert werden. Eine echte Leistung, bedenkt man, wie oft das in einem gewöhnlichen Haushalt der Fall ist. Abfälle für den Kompost und Papiermüll kommen etwas öfter zusammen. "Komplett ohne Müll auszukommen, schaffen wir leider nicht. Das frustriert manchmal, aber wir arbeiten stetig weiter an der Müllreduzierung", sagt sie.

Schwierig ist es etwa, wenn Lampen ausgetauscht oder neue Elektrogeräte angeschafft werden müssen. Auch bei vielen Lebensmitteln wie etwa Reis und Linsen ist es schwer, diese lose oder zumindest ohne Plastikverpackung zu bekommen. "Wenn es ohne Verpackung nicht geht und wir auf das Produkt nicht verzichten können, greifen wir zu Großpackungen aus Papier zurück."

Auch kleine Schritte können etwas bewirken

Trotz der Hürden stehen Kroll und die anderen Autoren von "Zero Waste Lifestyle" hinter ihrer Lebensweise und möchten sie auf keinen Fall aufgeben. Ihr Ziel ist es, andere zum Mitmachen zu bewegen. Für diese Neulinge hat Kroll den Tipp, sich nicht zu überfordern, wenn sie mit der Müllreduzierung beginnen.

"Die Umstellung braucht Zeit und die sollte man sich geben. Jedes Bisschen eingespartes Plastik ist ein gutes Bisschen", so ihr Tipp. "So kann jeder einen Beitrag für die Umwelt leisten."

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