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Rhabarber: Was Sie über das Gemüse wissen sollten


Frühlingsküche
Wissenswertes rund um Rhabarber

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06.03.2014Lesedauer: 5 Min.
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Frischer RhababerVergrößern des Bildes
Frischer Rhababer ist lecker und gesund (Quelle: jamais_vu/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Rhabarber

Ab April kann man das köstliche Gemüse auf Wochenmärkten und im Supermarkt kaufen. Wer Rhabarber im eigenen Garten anbauen möchte, muss die Pflanzen im Oktober setzen und sich dann gedulden. Es dauert zwei Jahre, bis man die sauren Stiele zum ersten Mal ernten kann.

Rhabarber ist ein Gemüse

Rhabarber ist kein Obst sondern ein Gemüse, genauer ein Stielgemüse. Er gehört zur Familie der Knöterichgewächse. Hat man den passenden Standort und Nährboden, ist die Staude sehr pflegeleicht. Ursprünglich stammt Rhabarber aus China. Dort hatte er bereits vor 4.000 Jahren eine große Bedeutung als Heilpflanze. Aus den Wurzeln werden Essenzen gewonnen, die zur Darmreinigung eingesetzt werden. In Deutschland gibt es das Gemüse seit etwa 150 Jahren.

Rhabarber lässt sich durch teilen vermehren

Pflanzzeit für Rhabarber ist der Oktober. Sie können Pflanzen beim Gärtner kaufen - eine gute Gelegenheit neue Sorten auszuprobieren. Oder Sie vermehren ihn durch die Teilung einer alten Pflanze. Dazu wird diese im Herbst mit einem scharfen Spaten, Messer oder Beil geteilt. Warten Sie dafür ab, bis die Blätter der Pflanze gelb werden, schneiden Sie dann alle Blätter ab und teilen Sie die Rhizome der Pflanze. Achten Sie darauf, dass die Stücke groß genug sind und ein Auge, also eine Triebknospe, aufweisen. Die Teilstücke werden an einen neuen, geeigneten Platz im Garten gepflanzt. Eine Neupflanzung ist auch im Frühjahr möglich, allerdings bevor die Knospen treiben.

Vor dem Pflanzen wird der Boden bis in die Tiefe gelockert. Arbeiten Sie dabei ausreichend Humus, beispielsweise verrotteten Stallmist oder Kompost, ein. Setzen Sie die Rhabarber-Pflanzen mit einem Abstand von mindestens einem Meter und ausreichend tief in die Erde, nur die Triebknospe darf noch rausschauen. Im ersten Jahr nach der Pflanzung, sollte man noch keine Stiele ernten. Achten Sie auf optimale Wachstumsbedingungen, in dem Sie die Pflanze ausreichend gießen und düngen.

Rhabarber ist ein Starkzehrer. Verabreichen Sie der Pflanze im Frühjahr etwas Kompost, dieser versorgt die Pflanze mit den nötigsten Nährstoffen. Zusätzlich sollte im März und nach der Ernte jeweils mit Hornmehl oder Hornspäne gedüngt werden − alternativ auch mit anderen organischen oder mineralischen Düngern.

Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist am besten

Die Staude entwickelt sich am besten an einem sonnigen Gartenplatz, vorausgesetzt sie bekommt genügend Wasser. Staunässe mag Rhabarber nicht. Auch lichte, halbschattige Stellen mit höherer Luftfeuchtigkeit sind geeignet. Bekommt die Pflanze zu wenig Sonne, bildet sie nur dünne Stängel aus. Der Boden ist im Idealfall humus- und nährstoffreich, mittelschwer und ausreichend feucht. Frost macht der Pflanze nichts aus.

Ertrag lässt nach etwa sechs Jahren nach

Rhabarberstauden sollten nicht länger als sechs bis höchstens zehn Jahre am gleichen Platz im Garten stehen. Lässt man das Gemüse länger am gleichen Standort, lässt der Ertrag der Pflanze deutlich nach.

Am 24. Juni sollte man mit dem Ernten aufhören

Junge Rhabarber-Pflanzen benötigten etwa zwei Jahre, bis man sie das erste Mal ernten kann. Saison hat das Gemüse ab April. Dann kann man es auch auf Wochenmärkten und im Supermarkt kaufen. Reife Stängel erkennen Sie daran, dass das Gewebe nicht mehr gewellt ist, sondern sich geglättet hat. Tipp: Schneiden Sie die Stangen beim Ernten nicht ab, sondern drehen Sie sie möglichst weit unten heraus. Damit im nächsten Jahr neue wachsen, sollten Sie allerdings einige Stiele stehen lassen. Am 24. Juni, dem Johannistag, hört man am besten mit der Ernte auf. So hat die Pflanze ausreichend Zeit, Kraft für die kommende Saison zu sammeln. Zudem steigt danach der Gehalt an Oxalsäure stark an, sodass die Stangen zunehmend sauer schmecken.

Rhabarber kann auch Blüten bilden. Diese sehen zwar schön aus, schwächen die Pflanze aber. Die Stangen werden holzig und schmecken nicht mehr so gut. Entfernen Sie die Blütenansätze deshalb rechtzeitig, noch bevor sich die Blütenstängel bilden. Die Blätter des Rhabarbers darf man nicht essen, denn sie enthalten eine hohe Konzentration an Oxalsäure.

Was macht die Oxalsäure im Rhabarber?

Oxalsäure in Rhabarber kann bei übermäßigem Verzehr die Knochen und Zähne schädigen. Denn sie bindet das für den Körperaufbau wichtige Kalzium. Die Säure und das Mineral bilden zusammen das Salz Kalziumoxalat. Dieses Salz ist auch für das stumpfe Gefühl auf den Zähnen nach dem Rhabarbergenuss verantwortlich.

Doch nicht nur die Blätter enthalten Oxalsäure, sondern auch die Stangen. Am Anfang der Saison nicht so viel, deshalb kann man sie anfangs auch ungeschält verwenden. Im Lauf der Zeit steigt die Konzentration der Oxalsäure. Durch Schälen der Stangen kann der Gehalt dann reduziert werden. Auch das Blanchieren des Gemüse verringert die Oxalsäuremenge.

Grüner Rhabarber hat mehr Säure als roter

Rhabarber lässt sich grob in drei Sorten einteilen: Grünstieliger mit grünem Fleisch, rotstieliger mit grünem Fleisch und rotstieliger mit rotem Fleisch. Die ganz grünen Sorten haben den höchsten Säuregehalt, aber auch den höchsten Ertrag. Die ganz roten Sorten haben die geringste Säure und einen milden Geschmack, der ein bisschen an Himbeeren erinnert. Rhabarber mit rotem Stiel und grünem Fruchtfleisch liegt geschmacklich in der Mitte. Rhabarber ist reich an Mineralien, wie Kalium und Magnesium. Mit seinem Kaloriengehalt von 20 kcal auf 100 g ist er gut für die leichte Küche geeignet. Wer abnehmen möchte, darf bei Rhabarber gerne zugreifen.

Rhabarber darf in der Frühlingsküche nicht fehlen

Rhabarber schmeckt lecker in Kuchen und Desserts: Rhabarber-Baiser-Kuchen, Rhabarberkuchen mit Pudding oder Butterstreuseln, Erdbeer-Rhabarberkompott oder Rhabarber-Crumbles haben ihren festen Platz in der Frühlingsküche. Aber auch in deftigen Speisen wie Chutneys oder als Gemüsebeilage schmecken die Stangen gut.

Um Rhabarber bekömmlicher zuzubereiten, kann man die Stangen mit Milchprodukten wie Milch, Joghurt, Sahne oder Quark kombinieren. Sie mildern die Wirkung der Oxalsäure und passen perfekt zum sauren Geschmack.

Rhabarber lässt sich ein paar Tage lang im Kühlschrank aufbewahren. Wickeln Sie das Gemüse am besten in ein feuchtes Tuch ein. Rhabarber kann auch eingefroren werden. Putzen oder schälen Sie die Stangen und schneiden Sie sie anschließend in Stücke. Rhabarber lässt sich auch gut einkochen oder zu Rhabarbermarmelade verarbeiten.

Rhabarber schmeckt auch als Getränk

In den letzten Jahren bekommt man auch zunehmend Getränke mit Rhabarber: Saftschorle und Sirup aus den herb-sauren Stangen schmecken köstlich.

Rhabarberwurzeln wirken abführend

Rhabarber ist auch als Heilpflanze bekannt. In China wird die Wurzel des Rhabarbers auch heute noch als Arznei verwendet. Ihre Bestandteile wirken leicht abführend. In früheren Zeiten hatte jede wohlsortierten Apotheke Rhabarbertinkturen, Rhabarberpulver sowie Rhabarberpillen im Angebot.

Auch für die Schönheit lässt sich Rhabarber einsetzten. Aus der Wurzel lässt sich eine Blondierung für helle Haare herstellen. Dazu wird ein Pulver der Wurzel mit Zitrone und Öl zu einem Brei angerührt und einige Zeit auf den Haaren einwirken gelassen. Bei sprödem und trockenem, hellen Haar kann auch eine Rhabarberspülung helfen.

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