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Bauchspeicheldrüsenkrebs: Ursachen, Lebenserwartung, Verlauf


Meist nicht mehr heilbar
Bauchspeicheldrüsenkrebs – was bedeutet die Diagnose?


Aktualisiert am 25.10.2022Lesedauer: 10 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Arzt im Gespräch mit einem PatientenVergrößern des Bildes
Die Diagnose "Bauchspeicheldrüsenkrebs" führt zu Angst und Verunsicherung und wirft oft viele Fragen auf. (Quelle: Morsa Images/getty-images-bilder)

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eher selten, aber besonders bösartig. Wer ein erhöhtes Risiko hat und was die Überlebenschance verbessern kann.

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) hat zwei lebenswichtige Funktionen: Sie bildet Verdauungssaft, der zur Verdauung der Nahrung nötig ist, sowie Insulin und andere Hormone, die unter anderem den Blutzuckerspiegel regulieren. Bauchspeicheldrüsenkrebs – auch Pankreaskarzinom genannt – kann beide Funktionen stören.

Mit fortschreitendem Wachstum kann der Tumor benachbarte Organe verdrängen und deren Funktion ebenfalls beeinträchtigen. Zudem streut Bauchspeicheldrüsenkrebs meist schon frühzeitig in andere Organe und bildet dort neue Geschwulste – sogenannte Metastasen. Eine Heilung ist dann nicht mehr wahrscheinlich.

Darum ist es wichtig, Bauchspeicheldrüsenkrebs zeitig zu erkennen: Je früher die Diagnose gelingt, desto besser ist die Prognose. Erfahren Sie, wie sich der Krebs bemerkbar macht, was seine Ursachen sind und welche Behandlung wann helfen kann.

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Symptome

Es dauert eine Weile, bis Bauchspeicheldrüsenkrebs Symptome auslöst: Im Anfangsstadium treten nur selten Beschwerden auf. Meist ist ein Pankreaskarzinom erst dann zu spüren, wenn es durch seine Größe die Funktion der Bauchspeicheldrüse behindert oder wenn es sich bereits über die Bauchspeicheldrüse hinaus ausgebreitet hat.

Oft ist eine sich allmählich entwickelnde, schmerzlose Gelbsucht eins der ersten Symptome bei Bauchspeicheldrüsenkrebs. Anzeichen hierfür sind eine gelbliche Färbung der Haut und Augen, dunkler Urin und heller Stuhl. Bei einigen Betroffenen kommt ein Hautjucken hinzu, das am ganzen Körper auftreten kann.

Mögliche weitere Symptome bei Bauchspeicheldrüsenkrebs im fortgeschritteneren Stadium sind vor allem:

  • Oberbauchschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • körperliche Schwäche
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Blähbauch, Völlegefühl
  • Diabetes mellitus

Hauptsächlich verursacht ein Pankreaskarzinom also eher allgemeine Symptome, die wenig kennzeichnend sind. Das heißt: Anstelle von Krebs können auch ganz andere, teils harmlose Gründe dahinterstecken. Daher ist das Risiko groß, dass Betroffene zu lange abwarten, bevor sie ihre Beschwerden ärztlich abklären lassen.

Weil Pankreaskrebs beim Auftreten erster Symptome meist bereits fortgeschritten ist, ist es aber wichtig, keine Zeit zu verlieren: Wer unerklärliche oder schon länger (etwa 2 bis 4 Wochen) andauernde Beschwerden hat, sollte möglichst schnell eine Ärztin oder einem Arzt aufsuchen. Denn je früher Bauchspeicheldrüsenkrebs entdeckt wird, desto eher besteht eine Chance auf Heilung.

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Ursachen

Wenn Zellen im Gewebe der Bauchspeicheldrüse sich in bösartige Tumorzellen umwandeln, entsteht Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die Ursachen hierfür sind nicht bekannt. Fest steht jedoch, dass der Krebs grundsätzlich in jedem der drei Abschnitte der Bauchspeicheldrüse – im Kopf, Körper und Schwanz – auftreten kann.

Dabei kann Bauchspeicheldrüsenkrebs von beiden Geweben der Bauchspeicheldrüse ausgehen: vom exokrinen Gewebe, das den Verdauungssaft herstellt, und vom endokrinen Gewebe, das Hormone bildet, die vor allem der Regulierung des Blutzuckerspiegels dienen.

Allerdings sind die verschiedenen Abschnitte und Gewebe der Bauchspeicheldrüse ungleich häufig von Bauchspeicheldrüsenkrebs betroffen:

  • Etwa 75 Prozent der Tumoren entstehen im Kopf der Bauchspeicheldrüse. Der Fachbegriff hierfür lautet Pankreaskopfkarzinom.
  • Über 95 Prozent der Pankreaskarzinome gehen von Zellen des exokrinen Gewebes aus. Fachleute bezeichnen solche Tumoren als Adenokarzinome.

Risikofaktoren

Zwar ist die genaue Ursache für Bauchspeicheldrüsenkrebs unbekannt. Sicher ist jedoch, dass bestimmte Faktoren die Entstehung der Krebserkrankung fördern.

Ein wichtiger Risikofaktor für Bauchspeicheldrüsenkrebs ist das Alter: Die meisten Betroffen sind über 70 Jahre alt. Menschen unter 50 entwickeln hingegen nur selten ein Pankreaskarzinom. Weitere Risikofaktoren sind:

  • Rauchen
  • regelmäßiger Alkoholkonsum
  • starkes Übergewicht mit einem BMI ab 30 (Adipositas)
  • bestimmte Vorerkrankungen (wie chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder langjähriger Typ-2-Diabetes)
  • häufiger Verzehr von verarbeiteten Fleischwaren, geräucherten oder gegrillten Speisen
  • erbliche Veranlagung
  • häufiger Kontakt mit bestimmten Substanzen (wie Pflanzenschutzmitteln, Unkraut- oder Pilzbekämpfungsmitteln, Lösungsmitteln, Nickel)

Wichtiger Hinweis

Auch Menschen, bei denen keiner dieser Risikofaktoren vorliegt, können Bauchspeicheldrüsenkrebs bekommen. Durch eine gesunde Lebensweise lässt sich das Risiko für die Tumorerkrankung aber deutlich senken.

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Verlauf

Zunächst ist nur die Bauchspeicheldrüse betroffen. Jedoch kann Bauchspeicheldrüsenkrebs im weiteren Verlauf nahe gelegene Gewebe, Lymphknoten, Blutgefäße und Organe (wie Zwölffingerdarm, Gallenblase oder Milz) befallen. Zudem kann er über Blutbahnen und Lymphgefäße in entferntere Organe streuen und dort Tochtergeschwulste (Metastasen) bilden. Am häufigsten passiert das in Leber, Lunge und Knochen.

Wie schnell Bauchspeicheldrüsenkrebs wächst und sich ausbreitet, hängt hauptsächlich von der Form der Krebserkrankung ab. Die mit Abstand häufigste Tumorform, ein Adenokarzinom, zeigt einen aggressiven Verlauf und streut in der Regel früh – meist in die Leber.

Bei dieser Form von Bauchspeicheldrüsenkrebs ist die Überlebenschance eher gering. Denn zum Zeitpunkt der Diagnose ist die Erkrankung oft schon so weit fortgeschritten, dass sie nicht mehr heilbar ist.

Zudem kann ein spät diagnostiziertes Pankreaskarzinom auch nach zunächst erfolgreicher Behandlung erneut auftreten – sowohl in der Bauchspeicheldrüse als auch in anderen Körperregionen. Solche Rückfälle bezeichnen Fachleute als Rezidive.

Es gibt aber auch Formen von Bauchspeicheldrüsenkrebs, die weniger aggressiv verlaufen – also längere Zeit nur örtlich begrenzt oder langsam wachsen und spät streuen. Ihre Prognose ist wesentlich günstiger.

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Lebenserwartung

Das meist rasche Fortschreiten von Bauchspeicheldrüsenkrebs wirkt sich negativ auf die Lebenserwartung aus: Viele Betroffene erreichen schon nach kurzer Krankheitsdauer ein spätes Tumorstadium und sterben an den Folgen der Erkrankung.

Nach der Diagnose von Bauchspeicheldrüsenkrebs beträgt die Überlebenszeit aller Betroffenen im Durchschnitt ein halbes Jahr. Fünf Jahre danach sind noch durchschnittlich neun Prozent der betroffenen Männer und acht Prozent der betroffenen Frauen am Leben. Nach weiteren fünf Jahren sinkt der Anteil der Überlebenden bei beiden Geschlechtern auf sechs Prozent.

Damit hat Bauchspeicheldrüsenkrebs eine niedrigere Überlebensrate als fast alle anderen Krebserkrankungen. Obwohl er vergleichsweise selten ist, zählt Pankreaskrebs in Deutschland sogar zu den häufigsten Todesursachen.

Doch eine optimale Behandlung kann die durch Bauchspeicheldrüsenkrebs verkürzte Lebenserwartung erhöhen. Etwa fünfzehn bis zwanzig Prozent der Pankreaskarzinome werden sogar früh genug entdeckt, um eine Heilung durch eine OP zu versuchen.

Wird Bauchspeicheldrüsenkrebs per OP und anschließender Chemotherapie behandelt, sind fünf Jahre nach dem Eingriff noch zwanzig Prozent der Betroffenen am Leben. Ohne Chemotherapie überlebt nur etwa jede zehnte operierte Person die nächsten fünf Jahre.

Wichtiger Hinweis

Allerdings verraten all diese statistischen Angaben zu Bauchspeicheldrüsenkrebs nichts über die Lebenserwartung einzelner Betroffener. Denn der Gesundheitszustand und der Krankheitsverlauf können individuell sehr unterschiedlich sein.

Übrigens: Anders als bei anderen Krebsarten weist bislang nichts darauf hin, dass irgendeine Untersuchung zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs die Lebenserwartung erhöht. Darum gibt es in Deutschland auch kein entsprechendes Früherkennungsprogramm.

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Wie stirbt man?

Die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs ist erst einmal ein Schock. Sowohl Betroffene als auch deren Angehörige haben meist Angst davor, was der Krebs mit sich bringt, und sind verunsichert, was als Nächstes zu tun ist.

Besonders Menschen mit nicht-heilbarem Bauchspeicheldrüsenkrebs fragen sich auch oft, wie man stirbt. Viele Betroffene hegen vor allem die Befürchtung, im Endstadium unerträgliche Schmerzen erleiden zu müssen.

Doch auch wenn die Medizin ein Pankreaskarzinom nicht mehr zu heilen vermag, stehen Betroffene in dieser Situation nicht ohne Hilfe da. Denn inzwischen ist die Palliativmedizin in Deutschland ein fester Bestandteil in der Routineversorgung von Menschen mit lebensbedrohlichen Krebserkrankungen.

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Palliativ bedeutet lindernd. Die Palliativmedizin strebt also nicht danach, den Krebs zu bekämpfen und das Leben zu verlängern. Stattdessen soll sie vor allem Beschwerden verringern sowie körperliche, psychische, soziale und spirituelle Probleme zeitig erkennen und behandeln. Oberstes Ziel ist dabei immer, die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu verbessern oder zu erhalten – unter Berücksichtigung ihrer Wünsche und Bedürfnisse.

Gut zu wissen

In der Palliativmedizin steht das Wohlergehen des schwer erkrankten Menschen an erster Stelle.

Die Palliativmedizin begleitet Menschen mit nicht-heilbarem Bauchspeicheldrüsenkrebs bis zu ihrem Lebensende. Das soll sicherstellen, dass die Betroffenen bis zum Tod menschenwürdig – und so lange wie möglich selbstbestimmt – leben sowie friedlich und in Würde sterben können.

Die Linderung von Schmerzen und anderen Beschwerden ist dafür eine wichtige Voraussetzung. Gerade die tumorbedingten Schmerzen sind für viele Menschen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium besonders belastend. Eine angepasste Schmerztherapie kann die Schmerzen dauerhaft beseitigen oder zumindest erträglich machen.

Eine weitere wichtige Aufgabe der Palliativmedizin besteht darin, dafür zu sorgen, dass Menschen mit nicht-heilbarem Bauchspeicheldrüsenkrebs die letzten Wochen ohne unnötige und belastende Behandlungen verbringen können.

Das kann etwa lindernde Verfahren betreffen, die sich gegen den Bauchspeicheldrüsenkrebs selbst richten – wie Bestrahlung oder operative Eingriffe: Ob solche Maßnahmen noch sinnvoll sind, entscheidet das Versorgungsteam unter sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Belastung zusammen mit den Betroffenen (und ggf. deren Angehörigen).

Belastende Behandlungen zu vermeiden kann beispielsweise auch bedeuten, auf künstliche Ernährung zu verzichten. Denn Gewichts- und Flüssigkeitsverlust gehören bei Bauchspeicheldrüsenkrebs zur Sterbephase dazu. Künstliche Nahrungszufuhr bereitet dann häufig unnötige Qualen.

Nicht zuletzt geht es in der Palliativmedizin auch darum, Menschen mit nicht-heilbarem Bauchspeicheldrüsenkrebs und deren Angehörigen emotionale Zuwendung zu schenken sowie ihren psychischen, sozialen und seelsorgerischen Bedürfnissen in der letzten Krankheitsphase gerecht zu werden.

Die Palliativversorgung schwer krebskranker Menschen ist ambulant (also zu Hause) oder in einer spezialisierten Einrichtung (einem sogenannten Hospiz) möglich. Ist eine Behandlung im Krankenhaus nötig, kann auch eine stationäre Aufnahme auf eine Palliativstation erfolgen.

Wohin können Betroffene sich wenden?

Eine erste Anlaufstelle kann die hausärztliche Praxis sein: Viele Hausärztinnen und Hausärzte bilden sich in Palliativmedizin weiter. Informationen rund ums Thema palliative Versorgung bei (Bauchspeicheldrüsen-)Krebs sowie weitere passende Anlaufstellen finden Betroffene und deren Angehörige auch beispielsweise hier:

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Diagnose

Bei möglichen Anzeichen für Bauchspeicheldrüsenkrebs zielt die Diagnose darauf ab, herauszufinden, ob wirklich ein Tumor hinter den Beschwerden steckt – und falls ja, wo er sitzt und wie weit die Krebserkrankung fortgeschritten ist.

Der erste Schritt zur Diagnose besteht meist in einer körperlichen Untersuchung. Daneben kann die Ärztin oder der Arzt eine Blutprobe entnehmen und im Labor untersuchen lassen, um Hinweise auf Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erhalten. Blutwerte, die auf ein Pankreaskarzinom hindeuten können, sind zum Beispiel:

  • erhöhte Entzündungswerte
  • erhöhte Leberwerte
  • veränderte Werte für Enzyme der Bauchspeicheldrüse (wie Lipase)

Wenn nach den ersten Untersuchungsergebnissen der Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs besteht, folgt zunächst meist eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) des Bauchraums. Diese lässt sich auch mit einer Spiegelung (bzw. Endoskopie) kombinieren: Ein solcher endoskopischer Ultraschall – auch Endosonografie genannt – ermöglicht sozusagen eine Ultraschalluntersuchung von innen.

Bei der Endosonografie schiebt die Ärztin oder der Arzt – ähnlich wie bei einer Magenspiegelung – ein Endoskop über Mund, Speiseröhre und Magen nah an die Bauchspeicheldrüse. So sind neben kleinen Pankreaskarzinomen auch (Tochter-)Geschwulste im nahen Umfeld der Bauchspeicheldrüse, im Bauchfell und in der Leber erkennbar.

Für eine gründliche Diagnose sind bei Bauchspeicheldrüsenkrebs weitere bildgebende Untersuchungen nötig. Sie dienen dazu, die Ausbreitung der Krebserkrankung so genau wie möglich zu bestimmen. Dabei können beispielsweise folgende Verfahren zum Einsatz kommen:

  • Computertomografie (CT) der Bauchspeicheldrüse und der restlichen Bauchhöhle
  • Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT) der Bauchspeicheldrüse und der restlichen Bauchhöhle
  • Röntgenuntersuchung der Lunge
  • Spiegelung (Endoskopie) von Magen und Zwölffingerdarm
  • endoskopische Darstellung des Gallen- und Pankreasgangsystems durch Röntgenaufnahmen (ERCP)
  • Darstellung der Blutgefäße (Angiografie) per CT oder MRT
  • Bauchspiegelung (Laparoskopie)
  • Gewebepunktion (Biopsie)
  • Skelettszintigrafie

Anhand der Untersuchungsbefunde lässt sich Bauchspeicheldrüsenkrebs seinem aktuellen Ausbreitungsstadium zuordnen. Diese Stadienbestimmung (englisch: Staging) ist wichtig, um die optimale Behandlung festlegen zu können. Sie erfolgt mithilfe der TNM-Klassifikation:

  • T steht für die Größe des Tumors,
  • N für die Beteiligung der Lymphknoten und
  • M für Metastasen.

Zusätzliche Buchstaben oder Ziffern hinter diesen Buchstaben geben Auskunft über Größe und Ausdehnung des Pankreaskarzinoms, Lymphknotenbefall und das Vorhandensein oder Fehlen von Fernmetastasen. Ist Bauchspeicheldrüsenkrebs zum Beispiel als "T2 N0 M0" klassifiziert, bedeutet dies, dass

  • der Tumor größer als zwei Zentimeter, aber auf die Bauchspeicheldrüse begrenzt ist,
  • die Lymphknoten nicht befallen sind und
  • keine Fernmetastasen nachweisbar sind.

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Behandlung

Bei Bauchspeicheldrüsenkrebs richtet sich die Behandlung vor allem nach dem Stadium der Erkrankung, aber auch nach dem allgemeinen Gesundheitszustand der Betroffenen. Je nach individueller Situation zielen die eingesetzten Therapiemaßnahmen darauf ab,

  • die Krebserkrankung zu heilen (kurative Behandlung) oder
  • die Symptome zu lindern, die Lebensdauer zu verlängern und die Lebensqualität zu erhalten (palliative Behandlung).

Kurative Behandlung: Wenn eine Chance auf Heilung besteht

Eine Operation ist die einzige Möglichkeit, Bauchspeicheldrüsenkrebs zu heilen. Die kurative Behandlung hat aber nur dann eine Chance auf Erfolg, wenn es gelingt, den Tumor in der OP vollständig zu entfernen.

Vor der OP kommt manchmal eine Chemotherapie zum Einsatz, um den Tumor zu verkleinern: So lässt dieser sich während der OP leichter entfernen. Auch eine zusätzliche Bestrahlung vor dem Eingriff kann zur Tumorverkleinerung beitragen.

Wichtiger Hinweis

Die OP ist bei der kurativen Behandlung aber unverzichtbar: Durch Chemotherapie und/oder Strahlentherapie allein ist Bauchspeicheldrüsenkrebs nicht heilbar.

Der Eingriff ist recht anspruchsvoll: Aufgrund der Lage der Bauchspeicheldrüse in unmittelbarer Nähe anderer wichtiger Organe ist es schwierig, an das Pankreaskarzinom heranzukommen. Sind bereits Nachbarorgane befallen, ist die OP noch komplizierter. Oft dauert sie fünf Stunden und länger – was nicht alle Betroffenen durchstehen können.

Bei der Operation entfernt das OP-Team – je nach Lage und Ausdehnung des Tumors – die ganze oder einen Teil der Bauchspeicheldrüse mit angrenzenden Lymphknoten. Hat der Bauchspeicheldrüsenkrebs bereits auf angrenzende Organe übergegriffen, werden diese teilweise mit entfernt: Das kann den Zwölffingerdarm, die Gallenblase, die Milz und/oder einen Teil des Magens betreffen.

Ist die Bauchspeicheldrüsenkrebs-OP überstanden und der Allgemeinzustand der betroffenen Person gut, empfiehlt sich im Anschluss eine Chemotherapie über sechs Monate. Ziel dieser unterstützenden Behandlung ist es, im Körper noch vorhandene Krebszellen abzutöten und so die Heilungschancen zu verbessern.

Zudem gilt es, mögliche Folgen des Eingriffs zu behandeln. Denn der teilweise oder vollständige Verlust der Bauchspeicheldrüse und angrenzender Organe kann zahlreiche Probleme nach sich ziehen, die eine teils lebenslange Therapie erfordern. Beispiele:

  • Bildet die Bauchspeicheldrüse nach der OP keine Verdauungsenzyme mehr, kommt es zu Verdauungsstörungen mit Durchfällen und Völlegefühl. Abhilfe schaffen Verdauungsenzyme, die zu jeder Mahlzeit einzunehmen sind.
  • Ohne Bauchspeicheldrüse ist der Zuckerstoffwechsel gestört und es entwickelt sich ein Diabetes. Dann ist eine Insulintherapie notwendig.
  • Nach Teilentfernung des Magens kann es passieren, dass sich der Mageninhalt zu rasch in den Dünndarm entleert. Das führt zu Herzklopfen, Schwindel, Schweißausbrüchen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Dagegen hilft oft eine angepasste Ernährung.

Welche Auswirkungen die Operation hat, ist aber individuell sehr verschieden. Wer wegen Bauchspeicheldrüsenkrebs operiert wird und anschließend Beschwerden verspürt, sollte diese in jedem Fall den behandelnden Ärztinnen oder Ärzten mitteilen.

Palliative Behandlung: Wenn Bauchspeicheldrüsenkrebs nicht heilbar ist

Meist ist ein neu entdeckter Bauchspeicheldrüsenkrebs schon so weit fortgeschritten, dass er nicht mehr heilbar ist – etwa, weil sich der Tumor nicht vollständig entfernen lässt oder weil er schon gestreut hat. Dann erfolgt eine palliative Behandlung. Dazu gehören:

  • Behandlung tumorbedingter Probleme
  • Schmerzbehandlung
  • Enzym-, Insulin- und Vitamintherapie
  • Ernährungstherapie
  • psychosoziale Unterstützung

Wie die Palliativbehandlung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs im Einzelnen aussieht, entscheidet das Behandlungsteam idealerweise gemeinsam mit der betroffenen Person (und ggf. mit deren Angehörigen). Dabei sind Vor- und Nachteile der Behandlung sorgfältig gegeneinander abzuwägen: Oberstes Ziel sollte immer sein, die Lebensqualität zu verbessern oder zu erhalten.

Häufig empfehlen Fachleute eine Chemotherapie, um Bauchspeicheldrüsenkrebs palliativ zu behandeln: Sie verzögert das Krebswachstum und soll das Leben verlängern sowie die Lebensqualität verbessern.

Die hierbei eingesetzten Medikamente rufen jedoch teils starke Nebenwirkungen hervor. Manche davon lassen sich zwar gut behandeln. Trotzdem ist die palliative Chemotherapie nur für Menschen mit gutem Allgemeinzustand ratsam – und nur so lange, bis der Bauchspeicheldrüsenkrebs fortschreitet oder bis die Behandlung mehr schadet als nützt.

Ist eine Chemotherapie nicht (mehr) sinnvoll, soll die palliative Behandlung nur noch die Beschwerden statt den Krebs selbst bekämpfen – und das möglichst sanft, also ohne zusätzlich zu belasten. Gegen die Schmerzen allgemein kommen – je nach ihrem Ausmaß – unterschiedlich starke Schmerzmittel (bzw. Analgetika) zum Einsatz.

Unter Umständen lassen sich Schmerzen auch durch gezielte Bestrahlung von Metastasen oder durch eine Operation lindern. Eine OP kann beispielsweise entlasten, wenn das Pankreaskarzinom die Gallengänge blockiert oder den Darm einklemmt und dadurch Schmerzen verursacht. Zudem kann eine professionelle psychologische Mitbetreuung helfen, mit dem Krebs und den damit verbundenen Beschwerden umzugehen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 29.12.2021)
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