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Hausstauballergie – was tun? Behandlung und Tipps


Behandlung und Tipps
Hausstauballergie – was tun?

Von Lydia Klöckner

Aktualisiert am 14.08.2022Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Eine Frau wischt den Boden.Vergrößern des Bildes
Regelmäßiges Putzen kann dazu beitragen, die Beschwerden bei einer Hausstauballergie zu mindern. (Quelle: SolStock/Getty Images)

Eine Hausstauballergie ist nicht nur lästig, sie kann auch ernste Folgen für die Gesundheit haben. Darum sind frühzeitige Gegenmaßnahmen wichtig. Was hilft?

Wer das ganze Jahr über mit allergischen Beschwerden wie Schnupfen, einer laufenden Nase und juckenden Augen zu kämpfen hat, sollte diese ärztlich abklären lassen. Stellt sich dabei heraus, dass eine Hausstauballergie dahintersteckt, können verschiedene Maßnahmen zur Linderung beitragen.

Zunächst sollten Betroffene dafür sorgen, dass sie in ihrem Zuhause so gut es geht vor den Allergenen – den allergieauslösenden Stoffen im Kot der Hausstaubmilben – geschützt sind. Die komplette Wohnung von Milben zu befreien ist unmöglich. Doch durch eine sorgfältige Reinigung lässt sich die Menge der problematischen Spinnentierchen immerhin deutlich reduzieren.

Praktische Tipps bei Hausstauballergie

Fachleute empfehlen für die Reinigung vor allem folgende Schritte:

  • Die Böden und alle staubigen Oberflächen der Wohnung gründlich mit einem feuchten Wischer beziehungsweise Lappen säubern.
  • Für die Reinigung der Teppiche einen leistungsstarken Staubsauger verwenden, der mit Feinporenfiltern ausgestattet ist. Die Beutel häufig wechseln, damit die Saugleistung hoch bleibt.
  • Bettwäsche, Kleidung und andere Textilien im Haushalt regelmäßig bei mehr als 60 Grad Celsius waschen, um die Milben abzutöten.
  • Empfindliche Textilien und Kuscheltiere, die nur niedrige Waschtemperaturen vertragen, vor der Wäsche für mindestens fünf Stunden in einer Plastiktüte in den Tiefkühlschrank legen. Dessen Temperatur sollte bei minus 20 Grad Celsius oder darunter liegen, damit die Milben sterben.
  • Matratzen mit milbendichten Überzügen einhüllen.
  • Regelmäßig lüften und die Temperatur im Schlafzimmer möglichst bei etwa 18 bis 20 Grad Celsius halten, da Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit Milben gute Lebensbedingungen bieten.

Wenn möglich, sollte die allergische Person das Putzen, Staubsaugen und Bettenabziehen jedoch nicht eigenhändig erledigen, da hierbei in der Regel viel Staub aufgewirbelt wird.

Wie wirksam die einzelnen Maßnahmen sind, ist noch nicht ausreichend erforscht. Unstrittig ist aber, dass ihre Kombination dabei hilft, die Milbenbelastung in der häuslichen Umgebung zu verringern. Das wiederum kann bewirken, dass allergische Beschwerden seltener auftreten und/oder keine so belastenden Ausmaße annehmen.

Was hilft noch gegen eine Hausstauballergie?

Langfristig lässt sich eine Hausstauballergie in vielen Fällen durch eine Hyposensibilisierung in den Griff bekommen. Dabei wird der Körper über Jahre hinweg immer wieder mit dem Allergen in Kontakt gebracht, damit er sich daran gewöhnt und weniger empfindlich darauf reagiert. Das hilft zum einen gegen die unangenehmen Symptome. Zum anderen kann es das Risiko für allergisches Asthma senken, eine gefürchtete Folge länger bestehender Allergien.

Es gibt zwei Formen der Hyposensibilisierung:

  • Bei der subkutanen spezifischen Immuntherapie, kurz SCIT, bekommt die behandelte Person das Allergen regelmäßig in der ärztlichen Praxis als Spritze verabreicht. Anfangs einmal in der Woche und später einmal im Monat.
  • Bei der sublingualen spezifischen Immuntherapie (SLIT) nimmt sie das Allergen täglich zu Hause in Form von Tabletten oder Tropfen ein. Diese müssen vor dem Herunterschlucken für ein bis zwei Minuten unter der Zunge gehalten werden.

Beide Verfahren haben sich in Studien als wirksam erwiesen. Welches besser ist, lässt sich nicht eindeutig sagen. Die Eignung hängt in erster Linie vom Gesundheitszustand der behandelten Person ab. Für manche Patientinnen und Patienten kommt aufgrund bestimmter Vorerkrankungen nur die SLIT infrage, für andere nur die SCIT.

In jedem Fall nimmt die Behandlung mindestens drei Jahre in Anspruch. Meist bessern sich die Beschwerden aber schon eher. Die Erfolgsaussichten und der voraussichtliche Eintritt der Wirkung sind von Präparat zu Präparat unterschiedlich. Die Ärztin oder der Arzt kann im Beratungsgespräch erläutern, welches Präparat zum Einsatz kommen soll und was Studien über dessen Wirksamkeit aussagen.

Darüber hinaus sollte die Ärztin oder der Arzt über die Nebenwirkungen der Behandlung aufklären. Insgesamt gilt die Hyposensibilisierung als risikoarm. Werden die Allergene unter die Zunge verabreicht, kann es jedoch unter anderem zu Juckreiz oder leichten Schwellungen in der Mundhöhle oder im Hals kommen, die meist von selbst wieder abklingen.

Bei der Hyposensibilisierung per Spritze sind Schwellungen, Rötungen und Juckreiz an der Einstichstelle möglich. Sehr selten bemerken die Behandelten stärkere Nebenwirkungen wie Schnupfen, Niesen, Atemnot, Kreislaufprobleme oder Magen-Darm-Beschwerden. Noch seltener kommt es zu gefährlicheren Folgen wie einer allergischen Schockreaktion.

All diese Nebenwirkungen lassen sich aber in der Regel gut in den Griff bekommen, sofern die medizinischen Gegenmaßnahmen rechtzeitig kommen. Darum müssen Betroffene nach der Behandlung eine halbe Stunde abwarten, bevor sie die ärztliche Praxis verlassen.

Was hilft schnell? Mittel gegen die Symptome

Bis die langfristigen Maßnahmen helfen, können Betroffene Medikamente gegen ihre akuten allergischen Beschwerden einnehmen. Diese wirken zwar weder der Ursache noch den Auslösern der Hausstauballergie entgegen, sie lindern aber zumindest kurzfristig die Symptome.

In der Apotheke gibt es Nasensprays oder Tabletten mit sogenannten Antihistaminika sowie niedrig dosierte Kortison-Nasensprays rezeptfrei zu kaufen. Beide helfen. Studien legen allerdings nahe, dass die Kortisonsprays etwas besser wirken, Antihistaminika dafür schneller.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 11.8.2022)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 11.8.2022)
  • Online-Informationen des Helmholtz Zentrums München: www.allergieinformationsdienst.de (Abrufdatum: 11.8.2022)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 11.8.2022)
  • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI): "Leitlinie zur (allergen-)spezifischen Immuntherapie bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 061/004 (Stand: Oktober 2014)
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