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Keine reine Kinderkrankheit | Windpocken können für Erwachsene gefährlich sein


Windpocken können für Erwachsene gefährlich sein

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Aktualisiert am 03.05.2016Lesedauer: 3 Min.
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Von wegen harmlos: Windpocken bei Erwachsenen können sogar tödliche Folgen haben.Vergrößern des Bildes
Von wegen harmlos: Windpocken bei Erwachsenen können sogar tödliche Folgen haben. (Quelle: imago-images-bilder)

Windpocken gelten als harmlose Kinderkrankheit. Sie beginnen meist mit allgemeinem Unwohlsein und Fieber, dann bilden sich juckende Bläschen auf der Haut. Doch Windpocken können auch bei Erwachsenen auftreten - und schwerwiegende Folgen haben. Mögliche Komplikationen sind Enzephalitis (Gehirnentzündung) und Lungenentzündung. Der beste Schutz ist eine Impfung.

Fünf Prozent der Erwachsenen sind nicht immun

Windpocken werden durch das Varicella-Zoster-Virus verursacht. Die meisten Menschen erkranken schon im Kindesalter. Danach sind sie gegen eine erneute Ansteckung immun. Doch wer als Kind keine Windpocken bekommt, kann sich als Erwachsener infizieren. Laut dem Robert Koch-Institut sind bei über 95 Prozent der Erwachsenen in Deutschland Antikörper gegen das Varicella-Zoster-Virus vorhanden. Die verbleibenden fünf Prozent können sich mit Windpocken anstecken. Und das kann gefährlich werden: "Bei Erwachsenen verlaufen so genannte Kinderkrankheiten, wie zum Beispiel Windpocken, meist schwerer als bei Kindern", sagt Dr. Albert Heim, Virologe am Institut für Virologie und Seuchenhygiene der Medizinischen Hochschule in Hannover.

Hohes Risiko für Schwangere

Windpocken können bei Erwachsenen zum Beispiel öfter zu Komplikationen wie Gehirnentzündung oder Lungenentzündung führen. "Beide Erkrankungen können tödlich ausgehen", warnt Heim. Besonders gefährdet sind Menschen mit einem schwachen Immunsystem - zum Beispiel Patienten, die nach einer Organtransplantation mit Immunsuppressiva behandelt werden. Auch für Schwangere stellen Windpocken ein Risiko dar. Nicht nur die Frau, sondern auch das ungeborene Kind kann geschädigt werden.

Windpocken-Virus löst auch Gürtelrose aus

Der Varicella-Zoster-Virus löst aber nicht nur Windpocken aus, sondern auch Gürtelrose. Diese äußert sich durch einen schmerzhaften Ausschlag mit Bläschen, typischerweise an Bauch und Rücken, der sich auch auf andere Körperregionen ausbreiten kann. Der Virus schlummert zuvor jahrelang im Körper: Wer als Kind Windpocken hatte, kann als Erwachsener an Gürtelrose erkranken. Wichtig zu wissen: Auch bei Gürtelrose-Patienten kann man sich mit dem Varicella-Zoster-Virus infizieren und Windpocken bekommen. Die Gürtelrose selbst wird von Mensch zu Mensch hingegen nicht übertragen. Wurde ein Kind gegen Windpocken geimpft, besteht auch keine Gefahr, dass es als Erwachsener Gürtelrose bekommt.

Ansteckung auch ohne direkten Kontakt

Anstecken kann man sich zum Beispiel über die Flüssigkeit in den Bläschen eines Windpockenkranken. Aber eine Infektion ist auch ganz ohne Berührung möglich. "Windpocken werden auch über Tröpfcheninfektion übertragen", erklärt Heim. Schon wer mit Windpocken- oder Gürtelrosepatienten zum Beispiel in der U-Bahn sitze, könne sich anstecken. Am häufigsten sei aber die Übertragung innerhalb der Familie. "Man ist infektiös, solange man Bläschen auf der Haut hat - aber auch schon kurz bevor sich die ersten Bläschen zeigen", erklärt der Experte. Wenn ein Familienmitglied an Windpocken erkrankt, sollten alle Angehörigen, die noch nicht immun gegen den Virus sind - ob durch eine Impfung oder durch Erkrankung - den Kontakt mit dem Patienten meiden.

Narben müssen nicht sein

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit 2004 für Kinder und Jugendliche die Varicellen-Impfung gegen Windpocken. "Auch als Erwachsener ist die Impfung sinnvoll", rät Heim. Für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem eigne sich die Impfung allerdings nicht. Wer die Symptome einer Windpockenerkrankung an sich bemerkt, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Der kann auch juckreizstillende Medikamente verschreiben. Damit kann man verhindern, dass Windpockennarben zurückbleiben: "Narben bilden sich nur, wenn man die Bläschen aufkratzt und sich diese superinfizieren", erklärt der Experte. In schweren Fällen, etwa wenn Komplikationen auftreten, ist auch eine antivirale Therapie möglich.

ratgeber.t-online.de: Windpocken: Impfung oder nicht?

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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