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Immunsystem: Stärkt Zink wirklich die Abwehrkräfte?


Immunsystem
Stärkt Zink wirklich das Immunsystem?

ag

27.09.2011Lesedauer: 3 Min.
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Um Infekten vorzubeugen, nehmen viele Menschen Zinkpräparate.Vergrößern des Bildes
Um Infekten vorzubeugen, nehmen viele Menschen Zinkpräparate. (Quelle: imago-images-bilder)

Wenn es Herbst wird, muss unsere Körperabwehr fit sein. Kühlere Temperaturen und häufige Wetterwechsel machen dem Immunsystem zu schaffen. Um Erkältungen vorzubeugen, nehmen viele Menschen Zink und Vitamin C. Doch stärken diese Präparate tatsächlich die Abwehrkräfte? Ist es ein gutes Zeichen, wenn grippale Infekte ohne Fieber verlaufen? Zehn Fragen und Antworten zum Immunsystem.

Was ist dran am Vitamin-C-Mythos?

Um gut gerüstet in die Erkältungssaison zu starten, nehmen viele Menschen präventiv Vitamin-C-Präparate ein. Experten sehen das jedoch kritisch. Eine Analyse von 55 Studien zum Thema Erkältungen und Vitamin C der Universitäten Canberra und Helsinki zeigte: Das viel gepriesene Vitamin beugt Erkältungen nicht vor. Positive Effekte zeigten sich lediglich bei Extremsportlern und Menschen, die in arktischen Temperaturen leben. Ein leichter Effekt zeigt sich auch auf die Dauer der Erkrankung: Erwachsene sind acht, Kinder 14 Prozent kürzer krank.

Zink bislang wenig erforscht

Zur Vorbeugung von Erkältungen erfreuen sich auch Zink-Präparate großer Beliebtheit. Forscher der Universität von Virginia in Charlottesville haben deswegen 105 Studien geprüft. Die meisten waren wissenschaftlich fehlerhaft oder nicht aussagekräftig. Übrig blieb eine Handvoll valider Untersuchungen. Sie befassten sich mit Zink-Lutschtabletten, einem Nasenspray und einem Nasen-Gel. Nur die Studie zum Nasengel bescheinigte positive Effekte – allerdings in geringem Ausmaß. Darüber hinaus ist Zink nicht frei von Nebenwirkungen. Während der Körper eine „Überdosis“ Vitamin C einfach ausscheidet, kann eine Zinkeinnahme negative Folgen haben. Eine Tagesdosis von mehr als 40 Milligramm kann das Immunsystem beispielsweise negativ beeinflussen – diese Menge steckt je nach Hersteller schon in zwei Lutschpastillen. Auch Irritationen der Mundschleimhaut oder Übelkeit können die Folge sein. Die Wirkung auf Schwangere und Stillende ist bislang nicht erforscht.

Schwere Erkältung = starkes Immunsystem?

Das klingt im ersten Moment etwas paradox: Jemand hat eine besonders schwere Erkältung mit Schnupfen, Husten und Halsschmerzen - und das nur, weil sein Immunsystem richtig gute Arbeit leistet. Entsprechende Studie darüber veröffentlichte die amerikanische Wissenschaftlerin Jennifer Ackerman in ihrem Buch "Ah-choo" (auf Deutsch "Hatschi"). Die Erkältungsviren dringen in den Körper ein, hängen sich an die menschlichen Zellen und gaukeln diesen vor, dass sie für den Körper nützlich sind. Im Körper angekommen, entfalten die Viren ihre schädliche Wirkung und der Körper setzt zum Gegenangriff an, indem er mit Schnupfen und Husten versucht, den Eindringling wieder loszuwerden. Wenn man also besonders starken Schnupfen hat, kann man sich trotz der Unannehmlichkeiten freuen, denn das Immunsystem leistet beste Arbeit.

Vorbeugen durch ausgewogene Ernährung

Wer sich für die kalten Jahreszeit fit machen möchte, sollte vor allem auf eine ausgewogene und vielseitige Ernährung achten. Sie ist eine der tragenden Säulen für ein gut funktionierendes Immunsystem. „Viel Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Fisch versorgen den Organismus am besten mit gesunden Nährstoffen", erklärt Dr. Wolfgang Wesiack, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Internisten (BDI). Bei Obst und Gemüse sollte man darauf achten, den Speiseplan möglichst bunt zu gestalten, da die in grünen, orange-gelben und blauen Früchten enthaltenen Farbstoffe verschiedene positive Effekte auf die Gesundheit haben.

Sport stärkt die Abwehrkräfte

Nicht zuletzt aktiviert Sport die Immunabwehr. „Durch regelmäßige Bewegung wird beispielsweise gewährleistet, dass Fremdstoffe über die Lymphe in die Lymphknoten transportiert werden, wo sich die Abwehrzellen auf einen möglichen Erreger einstellen können. Um das Immunsystem zu unterstützen, sind insbesondere Ausdauersportarten wie Walking, Joggen, Radfahren oder Schwimmen geeignet", empfiehlt der BDI-Experte. Übertreiben sollte man es jedoch nicht, denn völlige Verausgabung bewirkt eine Schwächung des Immunsystems.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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