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Geschlechtskrankheiten: Das können Sie sich ohne Kondom alles holen


Geschlechtskrankheiten
Das können Sie sich ohne Kondom alles holen

ag

12.07.2012Lesedauer: 3 Min.
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Kondome bieten noch immer den besten Schutz vor HIV und Geschlechtskrankheiten.Vergrößern des Bildes
Kondome bieten noch immer den besten Schutz vor HIV und Geschlechtskrankheiten. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Syphilis, Chlamydien, Tripper oder Genitalherpes: Experten warnen vor der zunehmenden Gefährdung durch sexuell übertragbare Krankheiten (STD). Obwohl heute jeder Kondome kaufen kann, die eine Ansteckung meistens verhindern, unterschätzen viele Menschen die Gefahr. Auch die verbesserten Überlebenschancen von AIDS-Patienten haben offenbar zu einer neuen Sorglosigkeit in der Bevölkerung geführt. Das sind die fünf häufigsten Geschlechtskrankheiten.

Geschlechtskrankheiten sind auf dem Vormarsch

HIV ist bei weitem nicht der einzige Krankheitserreger, mit dem man sich beim Geschlechtsverkehr infizieren kann. Besonders die Zahl der Syphilis-Infektionen ist in Deutschland sprunghaft angestiegen. Mit 3.700 gemeldeten Fällen im Jahr 2011 liegt die Zahl um 22 Prozent höher als im Vorjahr."Warum die Zahl der gemeldeten Syphilis-Patienten zunimmt, wissen wir nicht genau", sagt Viviane Bremer, stellvertretende Fachgebietsleiterin HIV/Aids am RKI. "Spekulieren ließe sich, dass eine gewisse Sorglosigkeit bei Sexualkontakten die steigenden Infektionszahlen begründet." Ein weiterer Grund liegt möglicherweise in einer allgemeinen Wissenslücke: „Über Aids sind die meisten gut aufgeklärt. In Bezug auf STD besteht jedoch noch ein hoher Informationsbedarf", erklärt Claudia Corsten, Referentin im Aids-Referat der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Aids hat seinen Schrecken verloren

Bedingt durch die verbesserten Behandlungsmöglichkeiten ist die Lebenserwartung bei den HIV-Infizierten deutlich gestiegen. Viele Betroffene leben jahrzehntelang mit Aids wie mit einer chronischen Krankheit, die nicht mehr als Todesurteil empfunden wird. Die Wahrnehmung der Krankheit ist demnach heutzutage eine andere. Dass dies möglicherweise zu einer größeren Sorglosigkeit führt, ist nachvollziehbar, wenn auch nicht wissenschaftlich belegt. Von einer allgemeinen Kondommüdigkeit, so Corsten, könne man aber nicht sprechen. Das belegten sowohl eine repräsentative Studie der BZgA, als auch die Verkaufszahlen der Kondomhersteller. Fakt ist jedoch, dass die derzeit steigenden Syphilis-Zahlen dazu beitragen könnten, dass sich zukünftig die Zahlen der derzeit rückläufigen HIV-Infektionen wieder erhöhen. Denn die Syphilis-Erreger fördern Entzündungsprozesse im Körper und schwächen das Immunsystem, so dass sich Betroffene leichter mit HIV infizieren.

Zum HIV-Test mit dem Partner

Viele Paare benutzen am Anfang ihrer Beziehung noch Kondome. Schnell jedoch entwickelt sich bei den meisten der Wunsch, beim Sex auf das störende Gummi zu verzichten. "Ein gemeinsamer HIV-Test in dieser Phase kann durchaus sinnvoll sein", sagt Claudia Corsten. Wichtig sei außerdem, dass das Paar eine offene Kommunikation miteinander pflegt und über ein entsprechendes Wissen in Bezug auf STD verfügt. Auch sollten beide Partner überlegen, ob es in der Vergangenheit Risiken gab. Ist dies der Fall sei eine ärztliche Beratung ratsam. Doch auch im Laufe einer Langzeitpartnerschaft kommt es nicht selten zu Infektionen. Ein Seitensprung, bei dem es zu ungeschütztem Verkehr kam, reicht aus, um mit Krankheitserregern in Kontakt zu kommen und diese weiterzugeben. Offenheit und Ehrlichkeit sind daher besonders wichtig. Im Zweifelsfall schaffen Bluttests, die in den Gesundheitsämtern anonym zu HIV und Geschlechtskrankheiten durchgeführt werden, Klarheit. Ein positives Ergebnis sollte man auf keinen Fall dem Partner verschweigen, sondern sich mit ihm in ärztliche Behandlung begeben.

Senioren werden leichtsinniger

Auch ältere Menschen sollte sich mehr Gedanken über Safer Sex machen. Das fordern die Autoren einer Studie, die im Fachblatt "Student British Medical Journal" (Student BMJ) erschienen ist. Der Grund: Die Zahl der sexuell übertragbaren Krankheiten hat sich in der Gruppe der 50- bis 90-Jährigen in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Vor allem Geschlechtskrankheiten wie Syphilis, Tripper und Chlamydien-Infektionen haben zugenommen. Über die Gründe sind sich die Experten noch unklar. Zum einen könnte das Alter verantwortlich sein. So ist zum Beispiel bekannt, dass Frauen nach den Wechseljahren anfälliger für sexuell übertragbare Krankheiten sind. Andererseits steigt bei Männern, die ihre Potenzprobleme mit Viagra & Co. behandeln, das Risiko für Geschlechtskrankheiten besonders im ersten Einnahmejahr an – ein Zeichen dafür, dass auch die Häufigkeit der sexuellen Kontakte eine Rolle spielt.

Absoluten Schutz gibt es nicht

Kondome schützen bei richtiger Anwendung vor HIV. Einen 100-prozentigen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten bieten sie jedoch nicht. Denn die Erreger dringen nicht nur während des Geschlechtsverkehrs in den Körper. Bei Chlamydien, Tripper und Syphilis handelt es sich um so genannte Schmierinfektionen, die über Hautkontakt übertragen werden. Ansteckende Herpesbläschen und Feigwarzen liegen zudem meist außerhalb der durch das Kondom geschützten Körperstellen. „Auffällige Hautveränderungen sollten daher nicht berührt werden,“ rät Corsten. "Bei Verdacht sollte schnell ein Arzt aufgesucht werden, da bei einer frühen Diagnose gute Heilungsmöglichkeiten bestehen."

Dildos mit Kondom und Dental Dams

Bei Benutzung von Sex-Toys wie zum Beispiel Dildos empfiehlt die Expertin, diese immer gründlich zu reinigen und hierfür auch Kondome zu nutzen. Auch Hygiene wie das Waschen der Hände sei wichtig. Möglich ist auch, dass Krankheitserreger über Oralverkehr in den Körper eindringen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann "Dental Dams" verwenden. Dabei handelt es sich um hauchdünne Latextücher, die in der Apotheke erhältlich sind.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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