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Morbus Menière kann hinter schwerem Schwindel stecken


Morbus Menière
Was hinter plötzlichen Schwindelanfällen steckt

dpa/tmn, stw

Aktualisiert am 05.01.2021Lesedauer: 2 Min.
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Betroffene sollten die Ursache für Schwindelattacken abklären lassen.Vergrößern des Bildes
Betroffene sollten die Ursache für Schwindelattacken unbedingt abklären lassen. (Quelle: dpa/Stephan Jansen)

Alles dreht sich im Kreis und der Boden schwankt - Schwindel ist nicht immer harmlos. Er kann gefährliche Folgen haben wie zum Beispiel Stürze. Oft sind die plötzlichen Anfälle mit Schwerhörigkeit und mit Ohrgeräuschen auf einem Ohr verbunden. Dahinter kann auch Morbus Menière stecken, die letztendlich zu Tinnitus führen kann.

Auslöser sind Kristalle im Innenohr

Ganz charakteristisch sind die Symptome bei der häufigsten Ursache für Schwindel: dem gutartigen, anfallsartigen Lagerungsschwindel. "Die Patienten wachen morgens auf, drehen sich im Bett um, und ganz plötzlich befällt sie ein heftigster Schwindel mit Übelkeit, der sich nach 30 Sekunden wieder legt", sagt Prof. Klaus Jahn, Sprecher des Deutschen Zentrums für Schwindel und Gleichgewichtsstörungen in München.

Dann steckten vermutlich kleine Kristalle dahinter, die sich in die Bogengänge des Innenohrs verirrt haben und die Sinneszellen dort reizen.

Starkes Druckgefühl im Ohr

Wenn Patienten über heftigen Drehschwindel mit Übelkeit und Erbrechen klagen, werden häufig auch HNO-Ärzte zurate gezogen. "Wir denken dann zum Beispiel an den Morbus Menière, das ist eine Erkrankung des Innenohrs durch zu viel Flüssigkeit und Überdruck, dabei haben die Patienten in der Regel auch Ohrgeräusche und hören schlechter", sagt Frank Waldfahrer, Schwindelexperte an der Hals-Nasen-Ohren-Klinik am Universitätsklinikum Erlangen. Hierdurch kommt es zu Störungen und Ausfällen im Gleichgewichts- und im Hörorgan und letztendlich zum Schwindelgefühl.

Die Beschwerden halten etwa 20 Minuten bis 24 Stunden an und überfallen die Patienten anfallsartig. Eine Ursache ist noch nicht bekannt. Mit Medikamenten könnten die Patienten ähnlich wie bei einer Epilepsie den Anfällen vorbeugen.

Prof. Dr. Frank Schmäl, HNO-Facharzt
Drei Fragen an
Prof. Dr. Frank Schmäl, HNO-Facharzt

Prof. Dr. Frank Schmäl ist Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde. Er leitet die Schwindelambulanz am Zentrum für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde in Münster Greven.

Was genau ist Schwindel?

Schwindel eine Missempfindung bei der räumlichen Orientierung des Patienten in seiner ihn umgebenden Umwelt. Entweder hat der Patient das Gefühl, er bewegt sich unnatürlich gegenüber seiner Umgebung oder er hat das Gefühl, dass sich die Umgebung unnatürlich um ihn herum bewegt.

Welche Arten von Schwindel gibt es?

Die häufigsten Schwindelformen sind Drehschwindel, Schwankschwindel und Benommenheitsgefühl. Darüber hinaus gibt es noch Liftschwindel und Schwarzwerden vor den Augen im Sinne eines Kreislaufschwindels.

In welchen Fällen kann Gleichgewichtstraining bei Schwindel helfen?

Ein Training des Gleichgewichtssystems wird in der Regel bei drei Ursachen empfohlen: einseitige oder beidseitige Störung des Gleichgewichtsorgans und zentral vestibulären Störungen. Bei den Übungen kommt es vor allem auf zwei Dinge an: die Blickfeldstabilisierung und die Aufrechterhaltung des Körpergleichgewichts. Diese beiden Hauptfunktionen sollten durch Fixationsübungen bei Kopf- und Körperbewegungen und durch Balanceübungen trainiert werden.

Morbus Menière kann zu Tinnitus führen

Laut Angaben der Deutschen Tinnitus-Liga e.V. (DTL) kann Morbus Menière zu Schwerhörigkeit und einem Tinnitusleiden führen. Das Piepen im Ohr tritt bei ungefähr 90 Prozent der Patienten mit Morbus Menière auf. Betroffene nehmen meist einen tiefen Tinnitus-Ton in Form eines Brummens oder Rauschen wahr.

Treten Schwindelattacken mit den genannten Symptomen auf, empfiehlt die DTL sich hinzulegen und sich nicht transportieren zu lassen. Zudem können Medikamente gegen Übelkeit und Schwindel helfen.

Dauer und Art des Schwindels dem Arzt beschreiben

Um die Diagnose zu erleichtern, ist es wichtig, die Symptome genau zu notieren. "Sie sollten Ihrem Hausarzt ausführlich über Dauer, Art und Weise des Schwindelgefühls berichten und auch in welchen Situationen dieser auftritt", rät Jahn.

"Denn dann ergibt sich in der Mehrheit der Fälle ein Anhaltspunkt, welche Ursache dahinter stecken könnte, teils handelt es sich um Nebenwirkungen von Medikamenten."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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