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Makromastie: Wenn große Brüste zur Qual werden


Makromastie
Wenn große Brüste zur Last werden

ag

Aktualisiert am 14.08.2015Lesedauer: 3 Min.
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Übergroße Brüste können nicht nur körperliche Beschwerden hervorrufen, sondern auch psychisch belasten.Vergrößern des Bildes
Übergroße Brüste können nicht nur körperliche Beschwerden hervorrufen, sondern auch psychisch belasten. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Ein üppiger Busen gilt als weiblich und attraktiv. Frauen mit Brüsten ab Körbchengröße D leiden allerdings häufig unter ihrer großen Oberweite - körperlich und seelisch. Bei groß angelegten Brüsten sprechen Mediziner von Makro- oder Gigantomastie. Das kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Als letzter Ausweg bleibt den Betroffenen dann oft nur noch die operative Brustverkleinerung.

Welche Größe sprengt die Norm?

In manchen Lehrbüchern orientiert sich die Einschätzung einer Makromastie an Grammzahlen. Ein Brustgewicht von über 600 Gramm pro Seite wird als Makromastie benannt, bei über 1500 Gramm ist die Bezeichnung Gigantomastie üblich. Allerdings haben diese Werte nur eine relative Aussagekraft. Schließlich kann bei einer 1,50 Meter großen Frau mit einem Gewicht von 48 Kilogramm bereits ein Brustgewicht von 500 Gramm zu erheblichen Beeinträchtigungen führen. Entscheidender ist daher, ob Brust noch zu den Körperproportionen passt.

Ursachen für Riesenbrüste sind vielfältig

Oftmals liegt eine familiäre Veranlagung zugrunde. Doch auch durch starkes Übergewicht wächst der Fettanteil der Brüste, woraus eine Makromastie entstehen kann. In einigen Fällen sind große Brüste auch durch die hormonellen Umstellungen in der Pubertät bedingt und können sich im Anschluss wieder normalisieren. Eine besondere Form ist die Makromastie während der Schwangerschaft. Durch hormonelle Veränderungen wird ein Brustdrüsenwachstum in Gang gesetzt, das sich auch nach der Schwangerschaft nicht mehr zurückbildet.

Psychischer Leidensdruck ist hoch

Viele Frauen mit übergroßen Brüsten klagen über Einschränkungen bei körperlichen Aktivitäten und Sport. Insbesondere Jogging kommt für sie oft gar nicht erst infrage und selbst das Schlafen wird zur Herausforderung, da der Oberkörper entsprechend gebettet werden muss. Auch die Psyche leidet, da viele Betroffene das Gefühl haben, wegen ihrer Übermaße angestarrt zu werden. Dies führt häufig zu einer unbewusst verkrümmten Haltung der Brustwirbelsäule, um den Busen zu verbergen. Hinzu kommt, dass es oft schwer fällt einen passenden Büstenhalter zu finden. Minimizer-BHs reduzieren zwar die Größe für das Auge, doch das belastende Gewicht bleibt.

XXL-Brüste verursachen Beschwerden

Frauen mit übergroßen Brüsten klagen häufig über über Rücken- und Nackenschmerzen. "Wenn man bedenkt, dass manche Frauen bis zu zwei oder sogar drei Kilo auf jeder Brustseite mit sich herumtragen, kann man sich gut vorstellen, wie sehr das den gesamten Körper belastet", sagt Dr. Gie Meyer-Vandehult, Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie der Ostseepraxisklinik in Bad Schwartau. Oftmals kommt es durch das hohe Gewicht zu BH-Einschnürungen, die wiederum ziehende Schmerzen an den Schultern verursachen. Zudem bilden sich in den Hautfalten gern Pilzinfektionen. Das Problem tritt insbesondere bei höheren Temperaturen im Sommer auf, da Hautfalten ein Sammelbecken für Schweiß und der ideale Nährboden für Keime sind. Auch können Fehlhaltungen, die durch das Gewicht verursacht werden, zu Verschleißerscheinungen an der Brust- und Halswirbelsäle führen.

Mehr Lebensqualität nach Brustverkleinerung

Um die Beschwerden zu lindern, kann die Brust durch die Entfernung von Drüsen- und Fettgewebe sowie von überschüssiger Haut verkleinert werden. Es entsteht eine leichtere und festere Brust, die besser zum Körper passt. Es gibt mehrere Operationstechniken, die sich nach der Größe der Brust und dem Gesamtbild der Patientin richten. Bei kleineren Brüsten kann mit der Lejour-Technik operiert werden, durch die Drüsengewebe im unteren Bereich der Brust entfernt wird. Die zumeist kurzen und unauffälligen Narben verlaufen um den Warzenhof herum und enden in einer senkrechten Linie unterhalb der Brust.

Spezielle OP-Technik bei besonders großen Brüsten

Bei größeren Brüsten kann Drüsengewebe seitlich und im Bereich des oberen, äußeren Anteils der Brust oder auch im unteren Bereich der Brust entfernt werden. "Ein Vorteil der Entfernung des oberen Brustanteils ist, dass diese Patientinnen laut internationaler Studien seltener Brustkrebs entwickeln als Patientinnen, bei denen der untere Anteil der Brust entfernt worden ist, oder Frauen, die nicht operiert sind", erläutert Meyer-Vandehult. Ein kleiner Nachteil seien längere Narben, die unterhalb der Brust verlaufen.

Kostenübernahme mit der Krankenkasse abklären

Bei manchen Patientinnen übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Brustverkleinerung, jedoch längst nicht bei allen. "Da Brustverkleinerungen oft in Kombination mit Bruststraffungen gewünscht werden, sind in vielen Fällen die Grenzen zwischen medizinisch notwenigen und ästhetischen Motiven fließend", sagt Meyer-Vandehult. Tipp: Lassen Sie sich in jedem Fall von Ihrem Arzt Ihre Beschwerden und die Notwendigkeit zu einer Brustverkleinerung bescheinigen. So haben Sie bessere Chancen, dass Ihre Krankenkasse einen Antrag genehmigt. Da jeder Fall individuell verschieden ist, sollten sich Betroffen ausführlich bei ihrer Krankenkasse beraten lassen. Diese informiert auch über spezielle Therapiezentren für Makro- und Gynäkomastie.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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