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HomeGesundheitKrankheiten & Symptome

Norovirus widersteht sogar Desinfektionsmitteln: So schützen Sie sich


Im Winter besonders häufig
So schützen Sie sich vor ansteckenden Noroviren

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Aktualisiert am 06.02.2014Lesedauer: 4 Min.
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Ansteckende Noroviren: Bereits zehn bis 100 Viren reichen für eine Infektion aus.Vergrößern des Bildes
Ansteckende Noroviren: Bereits zehn bis 100 Viren reichen für eine Infektion aus. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Brechanfälle, starker Durchfall und andauernde Übelkeit: Bereits zehn Noroviren reichen aus, um den Erkrankten für mehrere Tage zu quälen. Doch danach ist die Gefahr noch lange nicht gebannt: Mehrere Wochen bleibt der Erkrankte ansteckend. Das Virus widersteht sogar gängigen Desinfektionsmitteln auf Alkoholbasis. So schützen Sie sich vor dem Erreger.

Noroviren sind die häufigste Ursache von gemeldeten Magen-Darm-Erkrankungen in Deutschland, berichtet das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Besonders in den Wintermonate treten die Infektionen vermehrt auf. Das Risiko einer Erkrankung ist dort am höchsten, wo viele Menschen auf engem Raum zusammentreffen. Das erklärt auch, warum besonders oft Kreuzfahrtreisende, Kinder oder Bewohner in Altersheimen von großen Ausbrüchen betroffen sind.

Normales Desinfektionsmittel reicht nicht aus

Wer also auf Reisen geht und Mittel sucht, um beispielsweise Klobrille und Türklinken zu desinfizieren, sollte wissen, dass Alkohol und normale Desinfektionsmittel nicht helfen. Experten zufolge liegt das daran, dass das Norovirus - anders als viele andere Viren - keine Protein-Hülle hat, die man mit alkoholischen Desinfektionsmitteln zerstören kann. Hier helfen nur spezielle Viruzide aus der Apotheke. Wer solch ein Desinfektionsmittel sucht, das gezielt Noroviren abtötet, muss gezielt danach fragen.

Schon zehn Viren reichen für eine Infektion

Um sich mit Noroviren anzustecken, reicht schon eine schwindend geringe Menge der Viren aus. In Infektionsversuchen mit Freiwilligen sei eine minimale Infektionsdosis von zehn bis 100 Viruspartikeln abgeschätzt worden, berichtet das BfR. Hat sich das Virus erst einmal im Körper eingenistet, dauert es ein bis zwei Tage, bis die Erkrankung ausbricht: Der Betroffene fühlt sich krank und leidet unter akutem Brechdurchfall. Nach zwei bis drei Tagen sei das Gröbste überstanden, so das BfR. Doch dann ist der Erreger noch lange nicht weg.

Noroviren werden mehrere Wochen ausgeschieden

Die Noroviren werden in der akuten Krankheitsphase über das Erbrochene und den Stuhl ausgeschieden. Auch wenn die Symptome abklingen, ist der Patient noch etwa eine Woche lang Träger des Erregers und scheidet diesen in großen Mengen über den Stuhl aus. "In geringen Mengen sogar zwei bis mehrere Wochen lang", schreibt das Bundesinstitut.

Anstecken könne sich jeder und auch mehrmalige Infektionen innerhalb eines Jahres seien möglich. Eine geeignete Schutzimpfung stehe bisher nicht zur Verfügung. Wird nicht auf eine ausreichende Hygiene geachtet, kann sich das Norovirus ungehindert immer weiter ausbreiten. "Einmal ausgeschieden, können die Viren für mehrere Tage an Gegenständen und Oberflächen haften bleiben, sodass sich daran andere Menschen infizieren können."

Daher raten Reise-Experten besonders auf Kreuzfahrtschiffen häufig und gründlich die Hände zu waschen. Ist die Epidemie bereits ausgebrochen, sollten Passagiere Fingerfood und das Buffet besser meiden. Wer glaubt, selbst infiziert zu sein, sollte in der Kabine bleiben, damit sich die Viren nicht verteilen, und das Bordpersonal informieren.

Gefrorene Beeren können Erreger enthalten

Ebenso bergen rohe Lebensmittel ein besonders hohes Ansteckungsrisiko. So können rohe Muscheln, Austern, aber auch gefrorene Beeren die Erreger in sich bergen. Prinzipiell könnten jedoch alle Lebensmittel, die unter mangelhaften hygienischen Bedingungen angebaut, gewonnen, hergestellt oder zubereitet wurden, Viren enthalten, sofern sie nicht direkt vor dem Verzehr ausreichend erhitzt wurden, warnt das BfR. Daher seien verzehrfertige, kalte Lebensmittel, wie Salate, Obst, Desserts oder Backwaren häufiger an viralen Krankheitsausbrüchen beteiligt.

Das Norovirus ist sehr widerstandsfähig

Nicht selten würden die zubereiteten Speisen auch im Zuge der Essensausgabe verunreinigt, beispielsweise durch infiziertes Küchenpersonal oder Kunden eines Speisenbuffets. Hier können die Viren von infizierten Personen beispielsweise über Bestecke oder Schöpflöffel übertragen werden. Noroviren sind zudem sehr widerstandsfähig. Laut dem BfR deuten Ergebnisse experimenteller Untersuchungen darauf hin, dass Noroviren hitzestabiler sind als die meisten anderen Krankheitserreger in Lebensmitteln.

Diese Regeln schützen vor Noroviren

Nur ein vollständiges Durcherhitzen der Lebensmittel, beispielsweise durch Kochen oder Braten, kann das Risiko einer Ansteckung reduzieren. Werden die Speisen hingegen nur kurz in der Mikrowelle erwärmt, sterben die Viren nicht ab. Auch das Tiefgefrieren der Lebensmittel hat keinen abtötenden Effekt. Welchen Wirkung das Säuern, Räuchern, Trocknen, Salzen und Pökeln von Lebensmitteln auf die Überlebensfähigkeit der Viren hat, sei derzeit noch unklar, so das BfR.

Wichtig ist auch, dass Obst, Gemüse und Salate immer sorgfältig gewaschen werden, bevor man sie verzehrt. Das BfR rät, rohes Fleisch und Innereien vom Wild, rohe Muscheln und Austern sowie rohe Beeren nicht zu essen. Auch gründliches und regelmäßiges Händewaschen spielt eine bedeutende Rolle bei der Abwehr der Erreger: "Gründliches Händewaschen mit warmem Wasser und Seife nach dem Toilettengang, vor und während der Speisenzubereitung sowie vor den Mahlzeiten sind eine wichtige Hygienemaßnahme, die hilft, sich und andere vor Infektionen zu schützen", schreibt das BfR.

Besondere Hygienemaßnahmen in der Küche

Zudem sollten Lebensmittel auch im Kühlschrank in eigenen Behältern aufbewahrt und abgedeckt werden. Beim Verarbeiten von rohen und gegarten Lebensmitteln sollte man immer wieder die Küchenutensilien gründlich reinigen. Die Küchenbrettchen und -platten sollten nach dem Verarbeiten von rohen Lebensmitteln ebenfalls mit heißem Wasser und Spülmittel gesäubert werden. Zum Aufwischen eignet sich Einmal-Küchenpapier.

Auch Spül- und Putzlappen könnten Krankheitserreger in der Küche verbreiten. Deshalb müssten Reinigungsutensilien wie Spülbürsten, Schwämme, Wischlappen und Küchenhandtücher regelmäßig ausgetauscht und bei mindestens 60 Grad gewaschen werden, so das Bundesinstitut. Wer mit dem Norovirus infiziert ist, sollte komplett auf die Zubereitung von Essen verzichten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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