t-online - Nachrichten für Deutschland
Such Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such Icon
HomeGesundheitKrankheiten & Symptome

Hodenkrebs: Neben Tumoren drohen den Hoden weitere Gefahren


Männergesundheit
Was den Hoden schadet

ag

04.03.2014Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Die Hoden gehören zu den sensibelsten Zonen des männlichen Körpers. Durch regelmäßiges Abtasten lassen sich krankhafte Veränderungen früh erkennen.Vergrößern des Bildes
Die Hoden sind die Geschlechtsdrüsen des Mannes. Durch regelmäßiges Abtasten lassen sich krankhafte Veränderungen meist früh erkennen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Die Hoden gehören zu den empfindlichsten Körperregionen des Mannes. Grund genug, sie gut zu schützen und regelmäßig auf Veränderungen abzutasten. Wer weiß, welche Faktoren den Hoden schaden, erhält seine Zeugungsfähigkeit und senkt das Risiko für Krebs und Infektionen. Einige Risikofaktoren sind erblich bedingt. Andere dagegen werden durch den persönlichen Lebensstil beeinflusst.

Zu den angeborenen Risikofaktoren gehört der Hodenhochstand (Kryptorchismus). Dabei befinden sich beiden Hoden bei der Geburt nicht im Hodensack, sondern im Leistenkanal oder in der Bauchhöhle. Das ist bei circa sechs Prozent aller neugeborenen Jungen der Fall.

Fehlstellung mit Folgen

Mit einem Hodenhochstand steigt auch die Gefahr, später einen Tumor zu bekommen. Eine aktuelle Meta-Studie, die im Fachjournal "Archives of Disease in Childhood" veröffentlich wurde, ergab für Männer mit Hodenhochstand bei der Geburt ein fast dreifach erhöhtes Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken.

Die Fehlstellung lässt sich jedoch medikamentös oder operativ behandeln. Je früher die Therapie bei Hodenhochstand beginnt, um so geringer ist das Risiko, im späteren Leben an Hodenkrebs zu erkranken, stellt die Deutsche Gesellschaft für Urologie fest.

Gefährliche Entzündungen

Auch Viren und Bakterien stellen eine Gefahr für die Hoden dar. Sie können eine Hodenentzündung (Orchitis) verursachen. Häufige Auslöser ist eine Mumps-Erkrankung, die meist in jungen Jahren auftritt. Diese kann das Hodengewebe zerstören und in schlimmen Fällen sogar zu Unfruchtbarkeit führen.

Einer Mumps-Infektion lässt sich durch eine Impfung vorbeugen. Sie wird heute für alle Kinder empfohlen. Dabei wird in der Regel mit einem Kombinationsimpfstoff gleichzeitig auch gegen Masern und Röteln geimpft.

Genetisches Risiko für Hodenkrebs

Hodentumoren betreffen vor allem jüngere Männer im Alter zwischen 25 und 45 Jahren. Die genauen Ursachen der Krankheit sind noch ungeklärt. Als Risikofaktoren gelten jedoch neben dem erwähnten Hodenhochstand auch eine familiäre Veranlagung. So haben Brüder von betroffenen Hodenkrebspatienten ein bis zu zehnfach höheres Risiko ebenfalls an einem Hodenkarzinom zu erkranken, während dieses Risiko bei Söhnen von betroffenen Vätern um das über Fünffache erhöht ist. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Krebs-Vorläuferzellen bereits in der Embryonalphase entstehen. Aus diesen können sich später – vor allem unter hormonellem Einfluss ab der Pubertät – Krebszellen entwickeln.

Selbstuntersuchung und Vorsorge

Im Frühstadium kann Hodenkrebs praktisch immer geheilt werden, so die Deutsche Krebsgesellschaft. Daher sollten sich Männer ab der Pubertät regelmäßig die Hoden abtasten und sich bei Auffälligkeiten sofort an einen Urologen wenden. Besonders sollten sie auf einseitige Schwellungen oder Vergrößerungen, Verhärtungen, Flüssigkeitsansammlungen und Knötchen achten. Ab Mitte 40 wird eine jährliche Vorsorgeuntersuchung beim Arzt empfohlen, zu der das Abtasten von Bauch, Rücken, Prostata und Genitalien gehört.

Überhitzung und enge Unterwäsche

Wenn bei Männern Unfruchtbarkeit festgestellt wird, liegt die Ursache meist in den Hoden: Sie bilden nicht genügend gesunde, bewegliche Spermien. Die kleinen Samenzellen mögen keine Hitze. Ein häufiges Arbeiten mit dem Laptop auf den Knien kann daher die männliche Fruchtbarkeit negativ beeinflussen, wie Wissenschaftler der State University of New York herausgefunden hatten. Als Ursachen nannten die Mediziner die von den Laptops ausgestrahlte Wärme und die Art zu sitzen. Auch enge Unterwäsche kann der Spermienproduktion schaden. Sie erhöht ebenfalls die Temperatur im Intimbereich, die idealerweise einige Grad unter der Körpertemperatur liegt. Doch auch ausgedehnte, heißen Wannenbäder können den Hoden schaden und die Qualität der Spermien mindern.

Vorsicht beim Radeln und Reiten

Da die Hoden im äußeren Körperbereich liegen, kann es bei starkem Druck im Genitalbereich zu Durchblutungsstörungen und Taubheitsgefühl kommen. Wer auf dem Fahrrad oder im Pferdesattel unterwegs ist, sollte daher sicherstellen, dass die Hoden nicht eingeklemmt sind, sondern vorn liegen. Damit nicht genug: Die Hitze im Beckenbereich kann bei ambitionierten Radsportlern auch zu einer verringerten Spermienfunktion und sogar zu Impotenz führen, schreibt der Londoner Urologe Vinod Nargund im Fachblatt "BJU International". Auf buckeligen Pisten durchs Gelände kann es außerdem passieren, dass der Sattel hart zwischen Beine stößt. Schmerzhafte schmerzhaften Hodenprellungen sind hierbei keine Seltenheit.

Zu einer Hodenprellung kann es auch bei anderen Sportarten kommen, zum Beispiel beim Fußball. Hier führen harte Tritte oder daneben gegangene Bälle häufig zu inneren Blutergüssen. Dagegen schützt ein so genanntes Suspensorium, eine Art gepolsterte Unterhose für Sportler.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website