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Herzschwäche: Hinter plötzlicher Gewichtszunahme kann ein krankes Herz stecken


Warnzeichen
Hinter plötzlicher Gewichtszunahme kann Herzschwäche stecken

t-online, ag

Aktualisiert am 01.11.2017Lesedauer: 3 Min.
Eine Gewichtszunahme von mehr als zwei Kilo in drei Tagen gilt als Alarmzeichen. Dann sollten Herzpatienten dringend einen Arzt aufsuchen.Vergrößern des BildesEine Gewichtszunahme von mehr als zwei Kilo in drei Tagen gilt als Alarmzeichen. Dann sollten Herzpatienten dringend einen Arzt aufsuchen. (Quelle: Archiv)
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Eine schnelle Gewichtszunahme, die nicht auf falsche Ernährung oder Bewegungsmangel zurückzuführen ist, kann ein möglicher Hinweis auf Herzschwäche sein. Darauf weist der Kardiologe Dr. Vinzenz von Kageneck im Rahmen der "Herzsprechstunde" auf den Internetseiten der Deutschen Herzstiftung hin. Schuld daran sind vermehrte Wassereinlagerungen (Ödeme), die sich oft im Zuge einer Herzerkrankung im Gewebe bilden.

"Die Wassereinlagerungen entstehen unter anderem, weil das zum Herz zurückfließende Blut von dem geschwächten Herzmuskel nicht mehr ausreichend weitergepumpt wird und sich daraufhin ein Rückstau vor dem Herz bildet", erklärt von Kageneck.

Flüssigkeitsstau in Bauch und Füßen

Dieser Rückstau setzt sich oft bis in den Bauch oder sogar bis in die Füße fort und erhöht dort den Druck in den Adern. An diesen Stellen wird dann mehr Flüssigkeit ins umliegende Gewebe gedrückt und es bilden sich Wassereinlagerungen – Ödeme. Da der Körper dieses Wasser nicht so schnell abbauen kann, erhöht sich automatisch das Körpergewicht. Je nachdem an welcher Stelle Wasserablagerungen auftreten, kann es zu sehr unterschiedlichen Symptomen kommen. Hierzu gehören unangenehme Spannungsgefühle, Atemnot, häufiges Wasserlassen und Schlafprobleme.

Ultraschall machen und Medikamente überprüfen

Den Betroffenen ist jedoch oft der Zusammenhang zwischen der plötzlichen Gewichtszunahme und der reduzierten Pumpkraft ihres Herzens nicht bewusst. Laut von Kagenbeck kann das fatale Folgen haben und sich negativ auf die Funktion des Herzens auswirken. Besonders Patienten, die bereits Herzprobleme haben, sollten daher hellhörig werden und zum Arzt gehen, wenn ihr Gewicht plötzlich unerklärlich ansteigt.

Eine Ultraschalluntersuchung des Herzens und eine Überprüfung der Medikamente sei in einer solchen Situation dringend notwendig, um das Wasser schnell wieder aus dem Körper auszuschwemmen und das Herz so zu entlasten.

Kritisch: Zwei Kilo mehr in drei Tagen

Um Wassereinlagerungen früh festzustellen, empfiehlt die Deutsche Herzstiftung Menschen mit Herzschwäche, regelmäßig ihr Gewicht zu kontrollieren. Es sei jedoch schwierig zu sagen, bei welchem Wert die kritische Grenze sei. Diese könne, je nach körperlicher Konstitution, bereits bei einer Gewichtsschwankung von einem halben bis einem Kilo pro Tag der Fall sein, sagt von Kageneck.

Der Experte verweist auf die Empfehlungen der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC), die in ihren Leitlinien einen Wert von zwei Kilogramm in drei Tagen als kritisch bezeichnet.

Wichtige Regeln beim Wiegen

Bei der Gewichtskontrolle gibt es einige Regeln, die der Patient beachten sollte. Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt, die Funktionsweise der Wage wie folgt zu überprüfen:

- Die Waage sollte immer auf dem gleichen festen Untergrund stehen. Auf unterschiedlichen Böden zeigen viele Geräte unterschiedliche Ergebnisse.

- Einfach mit einem Kilogramm Mehl auf die Waage stellen, anschließend noch mal ohne. Zeigt die Waage exakt ein Kilogramm weniger?

- Gewogen wird immer zur gleichen Zeit - idealerweise morgens nach dem Toilettengang, vor dem Anziehen und Frühstücken.

- Steigt der Wert binnen drei Tagen um mehr als zwei Kilogramm, ist das ein Warnsignal. Bei Menschen, die ein sehr konstantes Gewicht haben, sollten auch schon geringere Schwankungen zu denken geben. Wiegt man sich regelmäßig, stellt man schnell fest, welche Schwankungen normal sind – und bei welchen man lieber zum Arzt gehen sollte.

Herzschwäche kann gefährliche Folgen haben

Ein schwaches Herz wird oft erst spät erkannt und kann das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Deutschlandweit leiden nach Angaben der Deutschen Herzstiftung zwischen zwei und drei Millionen Menschen an einer Herzschwäche.

Verschlechtert sich ihr Zustand, kann das Herz entgleisen. Es kommt zu Herz-Rhythmus-Störungen. Dabei gerät der Muskel aus dem Takt, der Zustand des Patienten wird sehr kritisch und die Einlieferung ins Krankenhaus häufig überlebenswichtig.

Gesunde Lebensweise unterstützt das Herz

Zu einer Entgleisung des Herzens kann es auch kommen, wenn Medikamente nicht richtig eingenommen werden. Auch Medikamente, die den Herzmuskel zusätzlich belasten, können massiven Schaden anrichten. Doch auch die richtige Lebensweise des Herzschwäche-Patienten ist wichtig. So ist ein normales Gewicht ebenso relevant wie maßvolles Ausdauertraining, eine gesunde Ernährung sowie der Verzicht auf Tabak und Alkohol.

Hier kommen Sie zu einer Checkliste zur Gewichtskontrolle der Deutschen Herzstiftung.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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