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Bauchmassage: Sanfte Hilfe gegen Darm-Verstopfungen


Träger Darm
Massage-Trick löst Verstopfung

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 12.04.2016Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Damit es nicht zu Blähungen und anderen Darmbeschwerden kommt, ist das richtige Essverhalten entscheidend.Vergrößern des Bildes
Damit es nicht zu Blähungen und anderen Darmbeschwerden kommt, ist das richtige Essverhalten entscheidend. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Es drückt, es zwickt und man fühlt sich aufgebläht: Wer Verstopfung hat, weiß, wie unangenehm das ist. Effektive Abhilfe können gezielte Massagen liefern. Das bestätigt auch eine Studie. Wir haben einen Darmexperten gefragt, warum der sanfte Druck die Verdauung anregen kann und geben Tipps, wie die Massage am besten durchgeführt wird.

Eine aktuelle Studie des Forscherteams um Dr. Ryan Abbott von der Universität in Los Angeles zeigt: Massagen können Verstopfungen lindern. 100 Probanden nahmen an der Untersuchung teil. Sie alle litten an hartem Kot, hatten weniger als drei Mal in der Woche Stuhlgang und berichteten, auf der Toilette immer stark pressen zu müssen.

Damm-Massage zeigt positive Effekte

Die Probanden wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Die einen bekamen Tipps, wie sie mit Hilfe von Ernährung und Bewegung ihren Darm aktivieren können. Die anderen nahmen zusätzlich an einem Massage-Training teil, bei dem sie lernten, den Damm, also das Gewebe zwischen After und Geschlechtsteil, zu massieren.

Nach vier Wochen stand das Ergebnis fest: Die Verstopfungsbeschwerden in der Massage-Gruppe waren gegenüber der Kontrollgruppe deutlich zurückgegangen.

Massagen können den Darm stimulieren

Doch nicht nur die Damm-Massage kann bei Verstopfung helfen. Auch eine sanfte Massage der Bauchdecke sorgt oft für Linderung: "Es stimmt, dass Massagen helfen können, den Darm zu aktivieren", erklärt Professor Thomas Frieling, Direktor der Medizinischen Klinik II am Helios Klinikum in Krefeld und Vorstandsmitglied der Gastro-Liga, aus seiner Praxis. "Sie können die Nervenverbindungen im Darm stimulieren und die natürliche Darmbewegung anregen."

Welche Massageart am effektivsten ist, muss allerdings jeder für sich selbst herausfinden, denn der Darm reagiert bei jedem Menschen anders. "Dem einen hilft es mehr, dem anderen weniger. Das ist eine ganz individuelle Sache", weiß der Neurogastroenterologe.

Der Darm braucht Zeit

Der Experte empfiehlt, die Massage etwa zehn bis 15 Minuten vor dem Gang zur Toilette durchzuführen. Eine Kombination aus kreisenden und streichenden Bewegungen tue dem Darm besonders gut. Und noch eines sei wichtig: "Nehmen Sie sich Zeit", betont Frieling. "Unter Stress verweigert der Darm seinen Dienst."

Bauchatmung kann positive Wirkung verstärken

Wer möchte, kann die Bauchatmung mit zu Hilfe nehmen. Es gibt immer wieder Patienten, die über positive Effekte einer tiefen Bauchatmung auf die Verdauung berichten. Die Erklärung: Atmet man tief ein, erhöht sich der Druck auf den Darm, da die Organe etwas nach unten rutschen. Hierdurch kann die Stuhlentleerung erleichtert werden. Andere Betroffene wiederum schwören auf die anregende Wirkung von Kaffee.

Den Darm einfach mal machen lassen

Für welche Variante sich der Patient auch entscheidet: Bis zu 15 Minuten kann es dauern, bis der Darm in Schwung kommt und das erfordert Geduld. Beim sogenannten Toiletten-Training müssen Frielings Patienten oft erst lernen, ihren Darm einfach mal machen zu lassen. "Man sollte sich entspannen und warten, bis die natürliche Darmmotorik einsetzt", so der Tipp des Experten.

Es gibt zwei Arten der Verstopfung

Stark pressen sollte man auf Toilette besser nicht. Besonders diejenigen, die unter einer Stuhlentleerungsstörung leiden, riskieren, dass das Problem noch schlimmer wird. Denn Verstopfung ist nicht gleich Verstopfung. Mediziner unterscheiden zwischen dem trägen Darm und der Stuhlentleerungsstörung.

Während der träge Darm durch einen langsamen Transport des Stuhls gekennzeichnet ist, kommt es bei der Stuhlentleerungsstörung nur zu einer unvollständigen Entleerung des Darms aufgrund einer Blockade im Inneren.

Übergewicht fördert Verstopfung

Die genannten Techniken allein können allerdings keine Wunder vollbringen. Wichtig ist, dass der Lebensstil passt. "Trinken Sie ausreichend, essen Sie ballaststoffreich, bewegen Sie sich viel und vermeiden Sie Übergewicht", betont Frieling. Und wenn doch mal gar nichts mehr geht? Dann seien Abführmittel kleine Retter in der Not. "Die heutigen Präparate sind meist sehr gut verträglich. Angst vor einer Abhängigkeit muss man nicht haben", erklärt der Experte.

Kommt die Verstopfung immer wieder, besser zum Arzt

Tritt die Verstopfung jedoch erneut oder immer wieder auf, sollte man einen Arzt zu Rate ziehen. Nur wenn der Auslöser bekannt ist, können die Beschwerden gut behandelt werden - und zwar langfristig. Von einem operativen Eingriff beim trägen Darm rät Frieling allerdings ab: "Meist verschlechtert der Eingriff am Darm die Symptome. Daher sollte man immer versuchen, mit anderen Therapieansätzen zum Ziel zu kommen."

Weitere Informationen zur Verstopfung und anderen Magen-Darm-Erkrankungen finden Sie auf den Seiten der Gastro-Liga.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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