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Fahrradhelm: Darum ist der Schutz so wichtig


"Bei Hirnverletzungen macht der Helm wirklich den Unterschied"

dpa, Andrea Barthélémy

Aktualisiert am 09.10.2015Lesedauer: 2 Min.
Fahrradhelm: Ein Helm kann Fahrradfahrer vor schlimmen Kopfverletzungen bewahren.Vergrößern des BildesDiese drastische Plakatkampagne warnt vor schlimmen Kopfverletzungen bei Fahrradunfällen. (Quelle: dpa-bilder)
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Eine Helmpflicht für Fahrradfahrer ist ein Reizthema in Deutschland. Ob Pflicht oder Freiwilligkeit – eine Studie aus den USA zeigt, dass die Vernunft gebieten sollte, sich mit einem Helm aufs Fahrrad zu schwingen. Im Falle eines Unfalls mit Kopfverletzung kommen Helmträger deutlich besser weg.

Radfahrer mit Helm erleiden deutlich weniger schwere Kopfverletzungen als ungeschützte Radler. Entsprechende Zahlen legten Forscher der Universität Arizona nun auf einem Chirurgenkongress in Chicago vor. Sie haben Daten von mehr als 6200 Patienten ausgewertet, die nach einem Fahrradunfall ein Gehirntrauma erlitten. Das Ergebnis: Bei den Helmträgern ist das Risiko für schwere Hirntraumata und auch für einen tödlichen Ausgang des Unfalls um etwa 60 Prozent geringer.

Das gleiche gilt für schwere Verletzungen, die wegen einer Hirnschwellung die Öffnung des Schädelknochens erfordern. Um 25 Prozent niedriger ist bei Helmträgern das Risiko für Wunden im oberen Teil des Gesichts.

Wesentlicher Unterschied bei Hirnverletzungen

"Wir wissen sicher, dass Helme Verletzungen bei Radunfällen vorbeugen können. Aber die wichtige Frage war: Wenn es trotzdem zu einer Kopfverletzung kommt, inwieweit schützt der Helm dann?", sagte der Wissenschaftler Ansab Haider. Nun liegen Erkenntnisse vor. Der Studienautor Bellal Joseph erklärte: "Wenn man die Gruppe derjenigen mit Hirnverletzung betrachtet, dann machte der Helm wirklich den Unterschied."

Insgesamt war nur ein Viertel der verunglückten Radler mit Helm unterwegs. Besonders wenige Helmträger gab es unter den Zehn- bis Zwanzigjährigen. "Dann ging es mit jedem Jahrzehnt weiter nach oben", sagte Haider. Die Studienautoren fordern nun "strengere Gesetze", die das Radhelmtragen unterstützen.

Pro und Contra Helmpflicht in Deutschland

In Deutschland wird seit langem über eine Helmpflicht für Fahrradfahrer diskutiert. Um sich vor schweren Kopfverletzungen zu schützen, ist nach Meinung der Deutschen Verkehrswacht und des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) ein Helm sinnvoll. Zugleich ist der ADFC aber gegen eine Helmpflicht, weil sie "weder durchzusetzen noch zu kontrollieren" sei. Er befürchtete, dass dann das Radfahren ab- und der Autoverkehr zunehmen würde, was der Umwelt und der Gesundheit schade. Zugleich betont der Verband: "Selbstverständlich spricht nichts dagegen, wenn sich Radfahrer individuell mit einem Helm schützen."

Die Hannelore-Kohl-Stiftung sammelte Zahlen, wonach sich 80 Prozent der schweren Hirnverletzungen mit Helmen verhindern lassen. Ein weiterer Vorteil: Reflektoren oder Rücklichter am Helm erhöhen die Sichtbarkeit von Fahrradfahrern.

Andere halten dagegen, dass Helme Unfälle nicht verhindern. Der ADFC fordert seit Jahren, das Radfahren in den Städten sicherer zu machen, zum Beispiel mit einem Tempolimit für Autofahrer und besseren Radwegen. In den Niederlanden sind Fahrradhelme kaum verbreitet, doch die Unfallzahlen sind wegen der besseren Infrastruktur niedriger. Die deutsche Regierung plant derzeit keine Helmpflicht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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