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Diabetes & Co.: Was Frauenherzen anfällig für Herzinfakt macht


Diabetes und andere Risikofaktoren
Das macht Frauenherzen anfällig für Herzinfakt

Ann-Kathrin Landzettel/ag

Aktualisiert am 13.01.2016Lesedauer: 3 Min.
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Frauen haben ein anderes Herzinfarkt-Risiko als Männer. Dabei spielen bestimmte Risikofaktoren eine wichtige Rolle.Vergrößern des Bildes
Wegen der Menopause haben Frauen ein anderes Herzinfarkt-Risiko als Männer. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Ein krankes Herz ist keineswegs Männersache. Nach Angaben der Deutschen Herzstiftung sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch bei Frauen die Todesursache Nummer eins. Besonders der Herzinfarkt bringt Probleme mit sich, weil er bei Frauen schwerer erkennbar ist, warnen die Experten. Besonders vorsichtig sollten Frauen sein, die an Diabetes Typ 2 erkrankt sind. Ihr Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben, ist stark erhöht.

Darauf weist die US-amerikanische Fachgesellschaft American Heart Association in einer wissenschaftlichen Stellungnahme im Fachjournal "Circulation" hin. Demnach erkranken zuckerkranke Frauen früher als männliche Patienten an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall und sie sterben häufiger daran. Auch an chronischem Herzversagen, einer möglichen Spätfolge eines überstandenen Herzinfarkts, leiden Typ-2-Diabetikerinnen häufiger.

Diabetikerinnen haben ein erhöhtes Herzinfarktrisiko

"Seit langem ist bekannt, dass Frauen vor den Wechseljahren deutlich seltener einen Herzinfarkt erleiden als gleichaltrige Männer“, erklärt Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland, Vizepräsident und Mediensprecher der Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) in einer Pressemeldung. "Dass eine Diabeteserkrankung dieses Verhältnis umkehrt, ist der Öffentlichkeit dagegen nicht bewusst", fügt der Experte hinzu. Allerdings könnten Frauen den Nachteil durch eine intensivere medizinische Betreuung und eine Änderung des Lebensstils wieder ausgleichen.

Doch Diabetes ist nicht der einzige Faktor, der eine Herzerkrankung fördert. "Es gibt für Frauen bestimmte Faktoren, die sie und ihr Arzt besonders im Blick haben sollten. Denn diese begünstigen die koronare Herzkrankheit, kurz KHK,die dem Herzinfarkt immer vorausgeht", weiß Professorin Christiane Tiefenbacher vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Kardiologin am Marien-Hospital Wesel.

Diese Risikofaktoren sollten Frauen meiden

Dazu zählen neben Diabetes insbesondere Bluthochdruck, Übergewicht, und Rauchen. So viel anders als bei den Männern sind diese Risikofaktoren zwar nicht. Allerdings kommen sie besonders in und nach den Wechseljahren zum Tragen. In der Zeit davor sind Frauen aufgrund der Geschlechtshormone noch recht gut gegen eine Verengung der Herzkranzgefäße, Arteriosklerose genannt, geschützt.

Nehmen die Östrogene ab, verringert sich der Herzschutz

Nimmt die Östrogenproduktion mit den Jahren jedoch ab, verringert sich der natürliche Schutz und das Infarktrisiko nimmt Herzexperten zufolge stark zu. Deshalb tritt die koronare Herzkrankheit besonders bei Frauen ab einem Alter von etwa 60 Jahren vermehrt auf.

Den Blutdruck im Blick behalten

Besonders sorgfältig müssen Frauen auf ihren Blutdruck achten, da dieser nach der Menopause schnell ansteigt. "Dies ist auch ein Grund dafür, dass bei Frauen besonders viele Schlaganfälle auftreten. Daher ist eine regelmäßige Blutdruckkontrolle beim Arzt oder zu Hause mit dem Messgerät sehr wichtig", sagt Tiefenbacher. Erreicht werden sollte ein Blutdruck von unter 140/90 mmHg.

Ab 88 Zentimetern wird es kritisch

Doch nicht nur auf den Blutdruck kommt es an. Auch Übergewicht fördert die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit. So tragen Frauen ab einem Taillenumfang von 88 Zentimetern bereits ein deutlich erhöhtes Herzinfarktrisiko in sich. Experten raten in einem solchen Fall dringend dazu, abzunehmen.

Vier Mal in der Woche Ausdauer trainieren

Auch Bewegungsmangel und Stress können dem Herzen erheblichen Schaden zufügen. Um dem entgegenzuwirken raten die Experten unter anderem zu Ausdauersport wie Radfahren, Nordic Walking oder Schwimmen. Vier bis fünf Mal in der Woche sollte man für 30 Minuten aktiv sein. Das baut nicht nur Stress ab und verbrennt Kalorien. Der Körper wird zudem mit Sauerstoff versorgt und der Herzmuskel gestärkt.

Finger weg von Zigaretten

Viele Frauen, die gestresst sind, greifen außerdem vermehrt zu Zigaretten. Doch Rauchen greift die Herzgesundheit an – und das nicht erst mit den Wechseljahren. Wer raucht und die Pille nimmt, hat bereits vor den Wechseljahren ein deutliches Herzinfarktrisiko, so die Warnung der Deutschen Herzstiftung. Rauchen erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt bei Frauen um das Sechsfache, bei Männern um das Dreifache gegenüber Nichtrauchern. Am besten verzichtet man komplett auf den blauen Dunst.

Spätestens ab 40 regelmäßig zum Check

Frauen sollten, genau wie Männer, spätestens ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig Blutdruck, Blutzucker und Cholesterin kontrollieren lassen. Ab dem 50. Lebensjahr am besten halbjährlich, rät die Deutsche Herzstiftung. Bei genetischer Vorbelastung könne die Kontrolle ab 40 sogar schon zu spät sein, da Diabetes und Bluthochdruck dann oft schon sehr früh auftreten.

Schmerzen im Oberbauch können auf Herzinfarkt hinweisen

Sollte es trotz aller Vorsorgemaßnahmen zu einem Herzinfarkt kommen, muss schnell gehandelt werden. Allerdings sind die Symptome bei Frauen oft anders als bei Männern. Nicht immer treten starke Brustschmerzen auf. Häufig kommt es bei Frauen zu unspezifischen Symptomen wie Kurzatmigkeit, Rückenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Oberbauch.

Frauen brauchen 28 Minuten länger, bis sie den Notarzt rufen

"Bei Frauen macht sich der typische Brustschmerz häufig weniger heftig bemerkbar. Die untypischen Beschwerden schieben sich in den Vordergrund. Der Verdacht auf Herzinfarkt stellt sich nicht ein und die Dringlichkeit, die 112 anzurufen, entfällt", erklärt Tiefenbacher. Laut der Herzstiftung ist bei Frauen die Verzögerungszeit bis zum Anruf bei der Rettungsstelle mit durchschnittlich 108 Minuten deutlich länger als bei Männern mit 80 Minuten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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