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Zika-Virus: Reisende schleppen Tropenkrankheit in Deutschland ein


Zehn Fälle in Deutschland
Reisende schleppen Zika-Virus in Deutschland ein

Von dpa
Aktualisiert am 28.01.2016Lesedauer: 2 Min.
Zika-Virus unter dem ElektronenmikroskopVergrößern des BildesZika-Virus unter dem Elektronenmikroskop. (Quelle: CDC/Cynthia Goldsmith/dpa/dpa-bilder)
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In Brasilien und anderen tropischen Ländern verbreitet sich derzeit massiv das Zika-Virus. Auch in Deutschland gibt es immer wieder einzelne Fälle bei Reiserrückkehrern.

Der Experte betont, dass es sich bei den Infektionen in Deutschland ausschließlich um importierte Fälle handelte.

Auch in Dänemark ist das Zika-Virus jetzt erstmals nachgewiesen worden. Ein Däne habe sich bei einer Reise nach Süd- und Lateinamerika mit dem durch Mücken übertragenen Erreger angesteckt. Später bekam er Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Der Patient werde ambulant behandelt und sein Zustand sei gut, teilte Universitätskrankenhaus in Aarhus mit.

Zahl der Zika-Fälle in Europa bleibt unklar

Ein genaues Bild von eingeschleppten Virus-Fällen in Europa gibt es nicht, denn die Infektion ist nicht meldepflichtig. Zwar registrierte auch Italien schon vier Fälle, Großbritannien drei, Spanien zwei. Aber Schmidt-Chanasit meint: "Diese Zahlen sind alle nicht korrekt." Gute Aufzeichnungen über das Auftreten der Krankheit fehlten.

Es gibt nur wenige Referenzzentren in Europa, die die Infektion diagnostizieren können. Jetzt steige die Zahl der Fälle täglich, weil sich mehr Patienten untersuchen ließen und die Mediziner genauer hinschauten.

Größte Risiko für Schwangere

Normalerweise löst das Zika-Virus relativ harmlose Symptome wie leichtes Fieber, grippeähnliche Beschwerden und Hautausschlag aus. Gefährlich ist es jedoch für Schwangere, denn es steht im Verdacht, das ungeborene Kind zu schädigen. Die Kinder kommen mit einem zu kleinen Kopf (Mikrozephalie) auf die Welt, was mit Fehlbildungen im Gehirn einhergeht. "Dieser Zusammenhang ist sehr wahrscheinlich", sagte Schmidt-Chanasit. Er fügte aber hinzu: "Der endgültige Beweis steht noch aus."

In Brasilien, das mit rund 4000 registrierten Fällen der Mikrozephalie am stärksten betroffen ist, gebe es derzeit Fallkontrollstudien. Dabei werden Frauen mit fehlgebildeten und gesunden Kindern auf Antikörper gegen Zika-Viren getestet. Bei gestorbenen Babys und im Fruchtwasser sei das Virus bereits nachgewiesen worden. Das seien aber nur einzelne Hinweise. Für Studien müssen Hunderte Schwangere untersucht werden. "Ich denke, in einigen Wochen werden wir den endgültigen Beweis haben", sagte der Virologe.

Bisher wurden in Brasilien seit vergangenem Jahr schon 4180 Fälle von Schädelfehlbildungen (Mikrozephalie) festgestellt - 68 Babys starben bisher.

Missbildungen bei Babys in Deutschland auch durch Zika-Virus?

Missbildungen dieser Art kommen auch bei Neugeborenen in Deutschland vor. Schmidt-Chanasit hält es für denkbar, dass auch hier in einigen Fällen eine Zika-Virusinfektion die Ursache sein könnte. Das ließe sich aber nur bei einer Häufung feststellen oder bei einer sogenannten Reiseanamnese. Schmidt-Chanasit weiß von einem missgebildeten und schließlich gestorbenen Baby im US-Bundesstaat Hawaii, dessen Mutter in der Schwangerschaft in Brasilien war.

Asiatische Tigermücke überträgt Zika-Virus

Obwohl einer der möglichen Überträger des Virus, die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), in Südeuropa und auch in Süddeutschland vorkomme, sei bislang keine in Europa oder Deutschland erworbene Zika-Infektion bekannt.

Eine Reisewarnung für Schwangere macht nach Meinung des Experten nur für Länder Sinn, in denen die Infektion in großer Zahl auftritt. Das gilt derzeit für Brasilien und Französisch-Polynesien. Vereinzelte Fälle in Afrika oder Südostasien rechtfertigten eine solche Warnung nicht. Wenn eine werdende Mutter dennoch nach Brasilien reisen wolle, könne sie nur auf Mückenschutz achten. Eine Impfung oder ein Medikament gibt es noch nicht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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