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Legionellen: Bremen steht nach Ausbruch vor einem Rätsel


Ein Toter und viele Schwerkranke
Legionellen-Ausbruch stellt Bremen vor Rätsel

Von afp, dpa
Aktualisiert am 04.03.2016Lesedauer: 2 Min.
Legionellen sind Bakterien, die sich in warmem Wasser verbreiten. Infektionsquellen sind oft Klimaanlagen, Duschen oder Whirlpools.Vergrößern des BildesLegionellen sind Bakterien, die sich in warmem Wasser verbreiten. Infektionsquellen sind oft Klimaanlagen, Duschen oder Whirlpools. (Quelle: dpa-bilder)
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In Bremen suchen Behörden mit Hochdruck nach der Ursache für eine Serie schwerer Legionellen-Erkrankungen. Ein 84-jähriger Mann starb, 16 Menschen liegen mit schwerer Lungenentzündung im Krankenhaus. Möglicherweise haben sich die Bakterien über Großklimaanlagen verbreitet.

Alle Fälle traten seit Mitte Februar im westlichen Teil Bremens auf. Die Patienten sind 45 bis 85 Jahre alt. Einige schwebten in Lebensgefahr, sagte die Leiterin des Bremer Gesundheitsamtes, Monika Lelgemann.

In Gesprächen mit Patienten und Angehörigen seien Bewegungsprofile erstellt worden. Es hätten sich aber keine übereinstimmenden Aufenthaltsorte wie Saunen, Hotels oder Schwimmbäder ergeben. Auch Wasserproben aus den Wohnungen und Arbeitsstellen der Betroffenen lieferten keine Hinweise auf Legionellen. Deshalb stehen nun gewerbliche Rückkühlanlagen im Fokus.

Kühlanlagen stehen als Keimschleudern im Verdacht

Ein Krisenstab wertet Luftbilder aus, um Kühlanlagen zu identifizieren. Die Behörden riefen alle Gebäudebesitzer und Immobilienverwalter mit entsprechenden Anlagen auf, diese vorsorglich zu desinfizieren und sich bei ihnen zu melden. Für die Behörden ist es schwierig, einen Überblick zu bekommen. Die Anlagen müssen nicht angemeldet werden.

Ärzte und Krankenhäuser in Bremen seien informiert worden, um bei ihren Patienten verstärkt auf Symptome der Legionellen-Infektion zu achten, hieß es. Die Bakterien lösen Atemwegs-Beschwerden und in schweren Fällen Lungenentzündungen aus.

Immer wieder Legionellen-Ausbrüche in deutschen Städten

Bereits im November waren in Bremen 19 Menschen an Legionellen erkrankt. Damals war ebenfalls ein 84-jähriger Mann verstorben. Der Erregerstamm jenes Ausbruchs ist nach den Angaben der Gesundheitsbehörde derselbe wie bei der aktuellen Welle. Die Quelle konnte damals allerdings nicht ausfindig gemacht werden.

Auch in anderen deutschen Städten kam es schon zu größeren Legionellen-Ausbrüchen, bei denen verunreinigte Nass-Rückkühlanlagen als Verursacher vermutet wurden. Die Systeme sind meist auf Hausdächern platziert und arbeiten mit Verdunstungskälte, wobei sie Wasserdampf an die Luft abgeben. Wenn sich Legionellen in einer nicht regelmäßig kontrollierten derartigen Anlage ansiedeln und vermehren, werden sie in einem weiten Umkreis verteilt und können Menschen infizieren. Nun wird die Einführung einer Meldepflicht für derartige Anlagen vorbereitet.

Einer der größten Legionellen-Ausbrüche ereignete sich 2013 im nordrhein-westfälischen Warstein. Damals gab es zwei Tote und 159 Erkrankte.

So kann man sich mit Legionellen anstecken

Legionellen sind wärmeliebende Bakterien, die sich in Süßwasser vermehren. Eine Infektion erfolgt über die Atemwege, wenn Menschen feinste Tröpfchen oder Dampf von belastetem Wasser einatmen. "Man kann sich nicht über das Trinken von Wasser infizieren", erklärt die Leiterin des Bremer Gesundheitsamtes, Monika Lelgemann. Infektionsquellen sind oft Duschen, Klimaanlagen oder Whirlpools.

Viele Legionelleninfektionen verlaufen harmlos und ähneln eher Erkältung oder leichten Grippe. Aber bei geschwächten und älteren Menschen können Legionellen die Legionärskrankheit auslösen, eine schwere Form von Lungenentzündung. Die Infektion wird mit Antibiotika behandelt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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