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Briten führen Zuckersteuer für Softdrinks ein


Zuckersteuer in Großbritannien
Wer's süß mag, zahlt drauf

dpa, Teresa Dapp

17.03.2016Lesedauer: 2 Min.
Eistee, Limo und andere Softdrinks werden teurer, wenn Großbritannien die "Zuckersteuer" einführt.Vergrößern des BildesEistee, Limo und andere Softdrinks werden teurer, wenn Großbritannien die "Zuckersteuer" einführt. (Quelle: dpa-bilder)
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Nicht nur die Briten ernähren sich ungesund und sind zu dick. Auch in Deutschland hat jeder zweite Erwachsene Übergewicht. Dazu tragen auch flüssige Dickmacher in erheblichem Maß bei. Großbritannien will mit einer Steuer den Konsum zuckerhaltiger Softdrinks eindämmen. Sie soll ab 2018 fällig werden.

"Wir haben es geschafft, Leute !! Wir haben es geschafft !!!" So bejubelt Starkoch Jamie Oliver auf Instagram die geplante Zuckersteuer. Die britische Regierung will Unternehmen zur Kasse bitten, die Geld mit zuckersüßen Softdrinks verdienen. Jamie Oliver, der dafür seit langem wirbt und sogar im Londoner Parlament auf Werbetour war, ist glücklich. Und nicht nur er.

"Visionär" sei die Zuckersteuer, findet etwa Mark Hanson von der Britischen Herzstiftung. Zwar sei sie kein Allheilmittel, und außerdem solle sie auch Fruchtsäfte treffen, findet er. Aber dass die angepeilten 520 Millionen Pfund Staatseinnahmen - umgerechnet fast 660 Millionen Euro - in den Sportunterricht an Grundschulen fließen sollen, sei "inspirierend".

Das Volk will sich Fettes und Süßes nicht vom Staat vermiesen lassen

Es nicht der erste Anlauf, die Ernährungsgewohnheiten der Briten mit Steuern und Gesetzen zu beeinflussen. 2012 scheiterte Schatzkanzler George Osborne damit, heiße Snacks zu besteuern. das ging dem Volk gehörig gegen den Strich. Dann war da noch die Idee eines Mindestpreises für alkoholische Getränke, doch es stellte sich heraus, dass dies gegen EU-Recht verstoßen würde.

Wenn der Staat mitbestimmen will, was seinen Bürgern auf den Teller oder ins Glas kommt, erregt das die Gemüter, auch in Deutschland. Man denke an den "Veggie Day"-Vorschlag der Grünen oder Debatten um die Kennzeichnung "ungesunder" Lebensmittel. Die Verbraucherschützer von "Foodwatch" fordern beispielsweise ein Werbeverbot für ungesunde Kinderlebensmittel, die Industrie ist dagegen.

Zwar sind sich fast alle einig, dass zu viele Menschen zu dick sind und dass Diabetes, Gelenkbeschwerden und andere Folgeerkrankungen ein großes Problem darstellen. Aber wer schuld dran ist und wie man es ändern soll, das ist weniger eindeutig.

In Mexiko hat sich die Steuer auf Softdrinks bewährt

Die Softdrink-Steuer findet in Großbritannien allerdings viel Zustimmung. Natürlich ist die Getränkeindustrie dagegen, denn sie soll ja zahlen. Wie viel, ist noch offen. Es soll, je nach Zuckergehalt, zwei Stufen geben: ab fünf Gramm und ab acht Gramm pro 100 Milliliter.

Das "British Medical Journal" veröffentlichte erst dieses Jahr eine Studie, wonach in Mexiko der Konsum merklich zurückgegangen ist, nachdem Getränke mit Zuckerzusatz extra besteuert wurden. Auch in Frankreich gibt es die Steuer schon. Mehr als 300 Millionen Euro brachte das der Regierung 2014. Auch in Deutschland könnte die Debatte um eine "Zuckersteuer" nun wieder in Schwung kommen. Befürworter gibt es etwa unter Ärzten reichlich.

Jamie Oliver ist jedenfalls überzeugt: "Ein bedeutender Schritt, der um die ganze Welt gehen wird."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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