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Bindehautentzündung kann die Folge von Heuschnupfen sein


Belastung für die Augen
Bindehautentzündung: Das kann dahinter stecken

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 16.02.2022Lesedauer: 3 Min.
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Wenn die Augen gereizt sind, haben Keime leichtes Spiel.Vergrößern des Bildes
Wenn die Augen gereizt sind, haben Keime leichtes Spiel. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Fast jeder sechste Deutsche leidet unter einer Pollen-Allergie. Neben ständigem Niesen und dauerndem Fließschnupfen haben viele auch mit tränenden und juckenden Augen zu kämpfen. Doch die Finger lässt man besser aus dem Gesicht. Ein Augenarzt erklärt, wie sich aus dem Heuschnupfen schnell einen Bindehautentzündung entwickelt.

Heuschnupfen betrifft etwa 16 Prozent der Deutschen, wie der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) mitteilt. Ausgelöst wird die Pollen-Allergie durch den Blütenstaub von Gräsern, Bäumen und Sträuchern, aber auch Kräutern und Getreide, auf den die Schleimhäute mit Abwehr reagieren. Niesattacken und eine ständig laufende Nase gehören zu den Symptomen.

Pollenflug – auch für die Augen eine Belastung

Doch auch die Augen werden in Mitleidenschaft gezogen. "Ich habe häufig Patienten in meiner Sprechstunde, die unter den Heuschnupfen-Symptomen leiden", sagt Dr. Georg Eckert, Augenarzt und Pressereferent des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands. "Rote und tränende Augen sowie starker Juckreiz sind typische Reaktionen der Bindehaut auf die Pollen."

Aus einer harmlosen Reizung kann eine Bindehautentzündung werden

Nicht immer bleibt es allerdings bei einer harmlosen Bindehautreizung. Immer wieder entwickelt sich daraus eine Bindehautentzündung. Nämlich dann, wenn Bakterien und Viren ins Spiel kommen. "Die Patienten reiben mit den Fingern oft die Augen, um den unangenehmen Juckreiz zu lindern. Dabei können sie allerdings auch Keime in das Auge bringen. Die Bindehautentzündung ist eine häufige Folge", erklärt Eckert. Das ohnehin schon gereizte Auge hat dann nicht mehr die Kraft, sich gegen die Eindringlinge zu wehren.

"Finger weg von den Augen"

Unter der Entzündung kann sogar das Sehvermögen leiden. "Bei einer Bindehautentzündung lagert sich Wasser in der obersten Schicht der Hornhaut ein. In Folge sieht der Patient verschwommen. Zudem wird das Auge druckempfindlich und schmerzt", so der Augenarzt. "Ich rate Allergikern daher dringend, die Finger aus den Augen zu lassen. Nicht nur wegen der Keime, sondern auch, weil das Reiben die Augen zusätzlich reizt."

Kühler Waschlappen regt Tränenproduktion an

Doch was können Betroffene tun, um die Beschwerden zu lindern? Spezielle Augentropfen, sogenannte Antihistaminika, helfen gegen den Juckreiz, indem sie die Überreaktion der Schleimhäute auf die Pollen lindern. Ein kühler Waschlappen wird von vielen Heuschnupfen-Geplagten ebenfalls als angenehm und juckreizlindernd empfunden.

Dieser hilft übrigens auch dann, wenn das Auge trocken ist. "Die kühle Auflage stimuliert die Tränenproduktion", erklärt Eckert. Auch Augentropfen, die dem natürlichen Tränenfilm nachempfunden sind, beruhigen die Augen.

Einsatz von Kortison nicht ungefährlich

"Kommt es zu einer ausgeprägten Bindehautentzündung, helfen meist Antibiotika", sagt Eckert. Kortison kommt laut dem Experten hingegen nur selten zum Einsatz. "Kortison lindert zwar die Entzündung, hemmt aber zugleich auch das Immunsystem. Dadurch kann es zu weiteren Infektionen kommen. Da muss man gründlich abwägen." Langfristig sei die Gabe von Kortison keine Lösung, vor allem, weil Kortison den Augeninnendruck steigen lasse und Grauen Star provoziere.

Nach Feierabend Haare waschen

Um die Pollenbelastung im Haus und insbesondere im Schlafzimmer möglichst gering zu halten, rät der DAAB, nach Feierabend die Kleidung zu wechseln, da an dem Gewebe jede Menge Pollen haften. Zudem ist es ratsam, vor dem Schlafengehen Haare und Gesicht gründlich zu waschen. So verhindert man, dass die Pollen ins Bett gelangen.

Hyposensibilisierung: Bester Zeitpunkt ist der Herbst

Langfristig allerdings hilft laut den Allergieexperten nur die Hyposensibilisierung. Hierbei bekommt der Allergiker das jeweilige Pollenallergen in allmählich steigender Menge von einem Arzt zugeführt. Das Ziel der Behandlung ist, das Immunsystem mit der Zeit gegen den Allergieauslöser unempfindlich zu machen. Im Herbst ist der beste Zeitpunkt, mit der Behandlung zu beginnen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Interview
  • Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB)
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