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Barmer warnt: Adipositas wird in Deutschland zum Massenphänomen


Krankenhausreport
Zahl der Fettleibigen ist dramatisch gestiegen

ag

Aktualisiert am 01.08.2016Lesedauer: 3 Min.
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Ab einem Body-Mass-Index von 30 sprechen Mediziner von Adipositas (Fettleibigkeit).Vergrößern des Bildes
Ab einem Body-Mass-Index von 30 sprechen Mediziner von Adipositas (Fettleibigkeit). (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Immer mehr Deutsche sind fettleibig und lassen sich den Magen verkleinern - als letzte Chance, ihr Gewicht zu reduzieren. Das geht aus dem aktuellen Krankenhausreport der Barmer GEK hervor.

Demnach versechsfachten sich die chirurgischen Eingriffe bei Versicherten der Krankenkasse zwischen 2006 und 2014. Unter Patienten aller Kassen verfünffachte sich die Zahl der Eingriffe sogar.

Die Statistik umfasst sogenannte bariatrische Operationen, die bei extrem übergewichtigen Patienten mit bedrohlichen Begleiterkrankungen durchgeführt wurden.

Ab diesem Body-Mass-Index wird's kritisch

Zu den Eingriffen zählen Magenverkleinerungen, Magenbypässe und Magenbänder. Solche Operationen werden an krankhaft Übergewichtigen aber erst durchgeführt, wenn eine Umstellung der Ernährung, mehr Bewegung oder auch die Einnahme von Medikamenten keinen Abnehmerfolg brachten. Ein Eingriff kommt für Patienten ab einem Body-Mass-Index (BMI) von mindestens 40 in Frage. Wenn eine schwerwiegende Begleiterkrankung vorliegt, bereits ab einem BMI von 35.

Der Body-Mass-Index (BMI) setzt Gewicht und Größe nach der Formel Gewicht (in Kilogramm) durch die Größe (in Metern) im Quadrat ins Verhältnis. Beispiel: Wer bei einer Größe von 1,75 Metern 125 Kilo wiegt, erreicht einen BMI von 40,1.

"Ultima Ratio" für krankhaft Übergewichtige

Die Operationen sind ein dauerhafter schwerwiegender Eingriff, der mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist. "Ein bariatrischer Eingriff sollte daher als Ultima Ratio zum Einsatz kommen", sagt Barmer-GEK-Vorstandschef Christoph Straub. Wenn eine Operation unvermeidbar sei, sollte sie nur in einem dafür zertifizierten Zentrum vorgenommen werden, das entsprechend hohe Sicherheits- und Qualitätsstandards garantiert.

Bislang bieten rund 350 Krankenhäuser in Deutschland bariatrische Operationen an, doch nur 44 Kliniken entsprechen den Standards der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV). Eine engmaschige Nachsorge sei unverzichtbar, sagt Straub. Ein bariatrischer Eingriff könne schwerwiegende Folgen nach sich ziehen wie zum Beispiel einen lebensbedrohlichen Nährstoffmangel. Er fordert die Krankenhäuser dazu auf, zusätzlich wohnortnahe Nachsorgekonzepte mit niedergelassenen Ärzten für eine bessere Betreuung der Operierten umzusetzen.

So funktioniert ein bariatrischer Eingriff

Es gibt mehrere Methoden der Magenverkleinerung. Bei der Magenband-Methode wird ein Teil des Magens mit einem verstellbaren Silikonband umschlungen. Beim Magenbypass wird der Magen verkleinert und der Magenausgang verlegt. Die Nahrung passiert nicht mehr den Zwölffingerdarm, sondern kommt direkt in den Dünndarm und wird nicht komplett verdaut.

Der Effekt beider Methoden ist, dass das Volumen des Magens kleiner wird und die Patienten weniger essen können. Ähnlich funktioniert der Magenballon, der einen Großteil des Magens füllt. Doch mit einer Magenverkleinerung allein ist es nicht getan. Die Patienten müssen mit viel Disziplin ihre Essgewohnheiten umstellen und brauchen oft eine begleitende Psychotherapie.

Adipositas als Massenphänomen

Adipositas ist in allen Weltregionen auf dem Vormarsch, insbesondere in den westlichen Ländern. Nach Erhebungen des Mikrozensus erhöhte sich die Zahl der Adipositas-Patienten von 12,9 Prozent der Bevölkerung im Jahr 2003 auf 15,7 Prozent im Jahr 2013. Dies entspricht einem Anstieg von 22 Prozent. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, würde der Anteil adipöser Personen über 50 Jahre bis zum Jahr 2030 um 80 Prozent ansteigen. Zunehmend leiden auch Kinder unter der Erkrankung.

Die Ursache liegt in falschem Lebensstil

Die Ursachen der Fettleibigkeit liegen in einer falschen, zu zucker- und fetthaltigen Ernährung bei gleichzeitig zu wenig Bewegung. Dadurch nehmen viele dauerhaft deutlich zu viele Kalorien auf, die ihr Körper nicht abbauen kann. Die starke Zunahme von Adipositas hat erhebliche Folgen für die Betroffenen. Adipöse Menschen weisen im Durchschnitt eine geringere Lebenszufriedenheit auf und haben eine höhere Sterblichkeit sowie mehr Begleiterkrankungen als normalgewichtige Menschen. Hierzu gehören Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gelenkbeschwerden, um nur einige zu nennen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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