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"Haut nah": Dr. Yael Adler schreibt, warum zu viel Hautpflege nicht gut ist.


Ein Buch zum Thema Haut
Dermatologin: "Wer zu viel seift, stinkt!"

Ann-Kathrin Landzettel

22.09.2016Lesedauer: 2 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Zu viel Hygiene schadet der Haut.Vergrößern des Bildes
Zu viel Hygiene schadet der Haut. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Die Haut wird geschrubbt, gecremt, geseift - Hygiene ist wichtig, doch oft wird sie übertrieben. "Wer zu viel seift, stinkt!“, schreibt die Berliner Hautärztin Dr. Yael Adler in ihrem Buch "Haut nah“. Wir haben es uns angesehen und waren überrascht.

Adler beschreibt, warum die Haut auf zu viel Reinlichkeit mit schlechten Gerüchen reagiert: Die Ansammlung von Milliarden Keimen auf der Haut - das so genannte Mikrobiom - gerät durcheinander, mit üblen Folgen.

"Wer zu viel seift, stinkt!"

Übertriebene Hygiene etwa setzt dem Säureschutzmantel der Haut stark zu. Nach dem Waschen mit Seife braucht die Haut zwei bis sechs Stunden, um den pH-Wert wieder anzupassen. “Eine gefährlich schutzlose Zeit für unsere gesunde Bakterienflora auf der Haut“, schreibt Adler. Währenddessen sei nicht nur die natürliche Abwehrfunktion geschwächt. "Wer zu viel seift, stinkt!", lautet ihr Fazit.

Denn jetzt vermehren sich unerwünschte Keime besonders leicht und ändern den "eigentlich guten Körpergeruch in Richtung bäh. ... Und das nur, weil wir den Säureschutzmantel gerade außer Gefecht geseift haben", so Adler. Nun seien die körpereigenen Türsteherbakterien angeschossen und könnten nicht kontrollieren, was auf die Haut einwirkt.

Zu viel Reinlichkeit ist Körperverletzung für die Haut

Die Dermatologin ist sicher: "Was wir unserer Haut täglich zumuten, grenzt an fahrlässiger Körperverletzung!" Sie erklärt, dass die Epidermis für den Aufbau der hauchdünnen Hornzellschicht vier Wochen benötigt. Diese trägt unsere gesamte Schutzbarriere der Haut. Durch häufiges Seifen wird ihr das Fett entzogen und sie kann sich gegen Reize von außen nicht mehr wehren. Vor allem bunte, duftende Seifen liefern zudem jede Menge Duft- und Farbstoffe, Emulgatoren, Konservierungsmittel sowie Allergene und sie warnt: "Das ist Terror für die Haut". Weniger ist bei der Körperpflege also mehr.

Täglich duschen? Am besten mit Wasser

Würde man die Haut fragen, wie oft sie gebadet oder geduscht werden möchte, ist die Antwort laut der Autorin klar: Einmal in der Woche, höchstens. Als Kompromiss rät Adler den Menschen, die gerne jeden Tag duschen, hauptsächlich Wasser zu verwenden. Wer Duschgel benutzen möchte, sollte zu einem greifen, das nicht duftet, kaum schäumt und farblos ist.

Die Haut: dein Freund und Helfer

Doch das Buch über die Haut bietet weit mehr als nur das Thema Körperpflege. Über 300 Seiten hat die Dermatologin der Schutzhülle des menschlichen Körpers gewidmet. Wer sich nun fragt, was es da so viel zu schreiben gibt, wird überrascht sein. Schuppen, Dehnungsstreifen und Leberflecken sind ebenso Thema wie Partnerwahl, Sex und Ernährung. Auch ernste Erkrankungen greift Adler auf und erklärt zudem, was die Haut über die Seele verrät.

Wer das mit knapp zwei Quadratmetern größte Organ des Körpers verstehen möchte, für den ist das Buch eine echte Empfehlung. Unterhaltsam geschrieben, gut erklärt und mit vielen Zeichnungen: Da sind Fußpilz, Schweiß und Talg mehr spannend als eklig.

"Haut nah" von Dr. Yael Adler (16,99 Euro) ist im Droemer-Knaur Verlag erschienen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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