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Leber: Was dem Organ am meisten schadet


Krankheiten & Symptome
Alkohol ist nicht alleine Schuld - was alles der Leber schadet

jlu

11.11.2010Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Leber: Alkohol, Fettleber und Hepatitis schaden der Leber.Vergrößern des Bildes
Nicht nur Alkohol schadet der Leber. (Quelle: archiv-bilder)

Sie schleust Gifte aus dem Körper, speichert Vitamine und produziert Hormone. Damit ist die Leber ist eines der wichtigsten Organe unseres Körpers. Ist sie krank, kann das fatale Folgen haben: Leberzirrhose, Leberkrebs oder Leberversagen enden oft tödlich. Was viele nicht wissen: Nicht immer ist Alkohol daran Schuld. Wir sagen, was der Leber am meisten schadet. Außerdem können Sie hier testen, wie hoch Ihr Risiko für eine kranke Leber ist.

Kranke Leber durch zu viel Alkohol

An einer kranken Leber leiden insgesamt rund vier Millionen Deutsche. "Bei den den meisten Betroffenen, nämlich ein bis zwei Millionen, kommt der Leberschaden von zu viel Alkohol", sagt Professor Claus Niederau, Gastroenterologe an den katholischen Kliniken Oberhausen. Doch wie viel Alkohol schadet der Leber? Als Faustregel gilt: Ein halber Liter Bier oder ein viertel Liter Wein am Tag macht keinen Leberschaden. Wer aber täglich einen Liter Bier oder einen halben Liter Wein trinkt, riskiert, dass seine Leber krank wird. Frauen sollten übrigens nur etwa halb so viel trinken.

Impfung gegen Hepatitis schützt die Leber

Akute und chronische Hepatitis des Typs B und C sind die zweithäufigste Ursache für Leberschäden: "Etwa eine Million Deutsche sind von der Leberentzündung betroffen", weiß der Gastroenterologe. Deshalb ist es wichtig, sich gegen Hepatitis B impfen zu lassen. Hepatitis B wird vor allem über Körperflüssigkeiten wie Speichel, Blut, Sperma oder Tränen übertragen. Deshalb können das gemeinsame Benutzen von Nagelscheren, Rasierapparaten oder Zahnbürsten genauso zu einer Infektion führen wie unsauberes Tätowier- und Piercingbesteck. Eine Impfung gegen Hepatitis C ist hingegen noch nicht möglich. Eine Ansteckung mit dem Hepatitis C-Virus geschieht in den meisten Fällen durch Blut- oder Sexualkontakt.

Übergewicht führt immer öfter zu Leberschäden

Übergewicht ist derzeit der dritthäufigste Auslöser für eine kranke Leber. Aber: "Die Zahl der Patienten, die deswegen an einer Fettleber erkranken, steigt kontinuierlich", sagt Niederau. Der Mediziner schätzt, dass Übergewicht spätestens in ein paar Jahren Alkohol als Hauptursache für Leberschäden verdrängt hat. Der Grund: Immer mehr Deutsche sind zu dick. Rund 60 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen tragen zu viele Kilos mit sich herum. Der Gastroenterologe geht davon aus, dass mindestens die Hälfte der Übergewichtigen eine Fettleber hat, beziehungsweise eine solche entwickelt. Wie viele Betroffene deshalb gravierende Leberschäden davontragen, kann Niederau nicht genau sagen. "Mehrere Millionen sind es aber bestimmt", nimmt der Experte an.

Paracetamol nicht zu oft einnehmen

Leberschäden durch Medikamente kommen zwar öfter vor, im Vergleich zu den bereits genannten Ursachen, sind sie aber eher nebensächlich. Unterschätzen sollte man Arzneimittel aber nicht. "Fast alle Medikamente können der Leber schaden", warnt der Gastroenterologe. So hat eine Studie gezeigt, dass eine Dosis von 150 Milligramm Paracetamol pro Kilogramm Körpergewicht zu Leberversagen führen kann. Ärzte und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) empfehlen deshalb, sich vor der Einnahme von Paracetamol und andere Schmerzmedikamente mit einem Arzt zu beraten. Und auch bestimmte Antibiotika, Mittel gegen Epilepsie oder das Herzmedikament Marcumar können Leberschäden verursachen.

Pflanzliche Präparate sind nicht immer harmlos

Auch der Griff zu Nahrungsergänzungsmitteln sollte nicht zu oft erfolgen, da auch sie der Leber schaden können. "Vor allem einige pflanzliche Präparate sind nicht so harmlos, wie viele glauben", sagt Niederau. Bei empfindlichen Personen können die Inhaltsstoffe die Leberfunktion beeinträchtigen. Da sie zu Leberversagen führen können, sollte man zum Beispiel Mittel mit Johanniskraut-Extrakt nicht zu oft einnehmen. Auch bei dem als gesund und heilend angepriesenen Noni-Saft ist Vorsicht geboten. Riskant sind zudem Mittel zur Gewichtsreduktion. Gefährlich sind hier allerdings weniger die Inhaltsstoffe, sondern die Tatsache, dass die Konsumenten meist übergewichtig sind: "Die schnelle Gewichtsabnahme führt oft zum so genannten Jojo-Effekt. Diese Gewichtsschwankungen bringen den Fettstoffwechsel durcheinander und schaden so der Leber", erklärt der Arzt. Präparate aus der Pfefferpflanze Kava Kava hat das BfArM wegen seiner leberschädigenden Wirkung sogar verboten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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