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Modetipps für die Ehefrau anno 1959


Modetipps für die Ehefrau anno 1959

Nina Bürger

Aktualisiert am 19.09.2016Lesedauer: 3 Min.
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Die perfekte Hausfrau fand es in der Küche vielleicht gar nicht so schön.Vergrößern des Bildes
Die perfekte Hausfrau fand es in der Küche vielleicht gar nicht so schön. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Nein, emanzipiert war man in den 1950ern keineswegs. Aber die Frauen setzten auf Stil, außerhalb der eigenen vier Wände, aber vor allem im trauten Heim. Die oberste Prämisse: Dem Mann und seinen Gästen anmuten. Was die Modeexpertin Anne Fogarty den Damen damals riet.

Ernst zu nehmen sind aus heutiger Sicht nicht mehr viele der Ratschläge aus Fogartys 1959 erschienenem Werk "Das kleine Buch für die gut gekleidete Ehefrau". Zu den wichtigen Kleidungsstücken zählten Kleider aus Jersey und schicken Stoffen, blütenweiße Handschuhe, Blusen, Mäntel und Strumpfhosen. Letztere zählten übrigens, so Fogarty, zu den häufigsten Geschenken des Ehemannes an seine Frau. Doch auch ganz anderen Kleidungsstücken misst die Autorin und Modedesignerin eine essentielle Bedeutung bei. Für ihr Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Coty American Fashion Critics Award. Ihre Designs sind heute noch im Kostümmuseum des Metropolitan Museum of Modern Art in New York ausgestellt.

Vielfältige Schürzensammlung gefragt

In ihrem Ratgeber bezeichnet sie die Küche als "natürliche Umgebung" der Ehefrau und rät "(...) darin sollten Sie wunderschön und gepflegt aussehen". Ein besonderes Augemerk sollte deshalb jede Dame auf ihre Schürzensammlung legen. Sie sollte "von einer rüschigen halblangen bis zu einer riesigen Schlachterschürze" alles enthalten.

Ein Dutzend halblange Unterhosen

Doch auch unter der Schürze sollte alles stimmen: "Sie brauchen für wirklich jedes Kleid (...) den passenden Slip, um 'drunter' die richtige Farbe, Fülle und Länge zu tragen." Was Fogarty als Slip bezeichnet, entpuppt sich jedoch bei weiterer Lektüre als Liebestöter: "Mindestens ein Dutzend halblange Unterhosen und zumindest eine weiße, lange, Unterhose" sollten sich jede Frau bereit halten.

Kleidung sollte zum Interieur passen

Was die Eleganz der Kleidung angeht, war diese anders gewichtet als heute: Für die Arbeit empfahl die Expertin Komfort und schlichte, angenehme Kleidung. Zuhause hingegen sollte die Loungewear raffiniert sein und mit dem Ambiente eine Symbiose eingehen: "Was Sie zu Hause tragen, sollte zu Ihrer Einrichtung passen. Sie sind das Bild, Ihr Zuhause der Rahmen", empfiehlt Fogarty. Sie rät sogar, sich beim Hausputz ordentlich zu kleiden. Schließlich könnte der Ehemann unverhofft erscheinen oder unangekündigter Besuch klingeln. Die Autorin meint sogar, ein gammeliges Putz-Outfit könnte die Kinder verstören.

Stimmung hängt von der Gastgeberin ab

Aber immerhin: Soll für die Kollegen des Chefs eine Gartenparty oder ein Galadinner ausgerichtet werden, empfiehlt Fogarty der Dame des Hauses, sich Hilfe zu holen. Ziel dabei ist es, beim Empfang der Gäste entspannt zu wirken. Für das Gelingen der Party misst sie der Ehefrau eine entscheidende Rolle bei: "Die Stimmung der Party hängt von der Gastgeberin ab. Wenn Sie keinen Spaß haben, werden sich die anderen auch nicht amüsieren."

Falsches Rollenbild transportiert

Das alles ist sehr antiquiert und entspricht kaum mehr dem heutigen Rollenbild. Besonders das Ziel, alles zu tun um dem Mann zu gefallen, ist überholt. Heute sieht das Familienleben anders aus: Die meisten Frauen fordern von ihrem Partner, sie im Haushalt und bei der Kinderbetreuung zu unterstützen - häufig jedoch noch immer ohne Erfolg. Wir arbeiten eben an beidseitiger Emanzipation. Dass das so lange dauert, daran sind auch solche Bücher schuld, die über Jahrzehnte ganzen Generationen eine Rollenverteilung vermittelt haben, die im Grunde sexistischer nicht sein könnte.

Schöne Kleidung zuhause, warum nicht?

Dennoch bin ich an mancher Stelle nicht sicher, ob früher wirklich alles schlechter war. Sich zuhause schön zu kleiden, würde manch einer Beziehung gut tun. Heute lassen sich Männer und Frauen in den eigenen Wänden modisch gehen: Kaum ist die Tür zu, werden der edle Anzug und das feminine Business-Dress gegen ausgebeulte Jogginghosen und XL-Shirts getauscht. Das dient zwar der gemeinsamen Gemütlichkeit, nicht aber der gegenseitigen Anziehung. Bei schicker Putzkleidung um die Kinder zu erfreuen, hört es natürlich auf. Die aktuelle Herbstmode setzt übrigens so sehr auf Bequemlichkeit, dass sie sich auch zuhause angenehm tragen lässt.

Hilfe im Haushalt ist eine gute Idee - immer!

Und was die Frauen angeht: Sich Hilfe zu holen, war damals eine gute Idee und ist es heute noch. Zwar ist die Einladung für den Chef im gut gepflegten Heim vom Tisch - je emanzipierter Frauen heute aber sind, desto mehr bürden sie sich auf. Haushalt, Kinder, Job - alles auf einmal und möglichst professionall und perfekt. Da wäre es doch besser, die Wohnung putzen und das Essen bringen zu lassen, während Sie in schicker Loungewear auf dem Sofa entspannen!

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