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Partnerschaft: Dürfen Paare in getrennten Betten schlafen?


Dürfen Paare in getrennten Betten schlafen?

Von t-online
Aktualisiert am 28.01.2015Lesedauer: 4 Min.
Getrennten Betten sind nicht automatisch ein Beziehungskiller, sondern verbessern manchmal sogar das Sexleben.Vergrößern des BildesGetrennten Betten sind nicht automatisch ein Beziehungskiller, sondern verbessern manchmal sogar das Sexleben. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Ob Streit, Zweifel an der Beziehung oder getrennte Betten: Für viele Menschen passt das nicht ins Bild einer harmonischen Partnerschaft. Dennoch gibt es viele Paare, die nicht den gängigen Beziehungsmustern entsprechen und trotzdem glücklich sind. Paarberaterin Lisa Fischbach erklärt, warum das so ist und gibt Tipps, worauf Paare achten sollten.

Ein handfester Krach ab und zu reinigt die Luft. Besitzt ein Paar eine gute Streitkultur und diskutiert mit fairen Mitteln, fördert ein gelegentlicher Disput sogar die Kommunikation.

Streit – ein Zeichen dafür, dass was nicht stimmt?

"Das Ausbleiben von Streitigkeiten ist kein Indikator für eine bessere Beziehung", sagt Fischbach. Hinter einem starken Harmoniebedürfnis stecke oft die Angst vor Auseinandersetzungen. So würden Konflikte vermieden.

Die Fähigkeit, konstruktiv zu streiten, hängt allerdings auch von der eigenen Konfliktfähigkeit ab, so Fischbach. "Wer als Kind in der Familie erleben konnte, wie Streitigkeiten zu konstruktiven Ergebnissen geführt haben und dabei nicht die Basis der Beziehung in Frage gestellt wurde, entwickelt eher einen positiven Bezug zu Konflikten." Für eine stabile Partnerschaft sei es wichtig, dass jeder Partner neben der Wir-Identität als Paar seine eigene Ich-Identität bewahre. Allerdings sollte bei der Auseinandersetzung darauf geachtet werden, den anderen nicht abzuwerten oder zu beleidigen.

Getrennte Betten heißt nicht, aufs Sexleben zu verzichten

Für viele Paare ist es undenkbar, getrennt vom Partner zu schlafen. Dabei sind getrennte Schlafzimmer nicht automatisch ein Zeichen emotionaler Distanz. Besonders bei Schnarchproblemen oder unterschiedlichen Schlafgewohnheiten kann es sinnvoll sein, wenn einer der Partner in einem anderen Raum nächtigt und so nicht die Nerven seiner besseren Hälfte strapaziert.

"Wenn Paare sich mehr stressen als gut tun, sollten sie den Mut haben, über andere Konstellationen nachzudenken. Denn auf Dauer leidet die Beziehung mehr, wenn man durch den Partner um den eigenen Schlaf gebracht wird und von ihm genervt ist." Nichts spreche gegen gemeinsames Kuscheln vor dem Einschlafen, das gegenseitige Besuchen am Morgen oder das Verabreden zur gemeinsamen Nacht. Das bewahre die Nachtruhe und könne sogar den Sex ankurbeln.

Tiefe Zweifel zermürben, doch Kritik ist erlaubt

Am Anfang einer Beziehung ist es normal, auch mal an der neuen Partnerschaft zu zweifeln. Man lernt sich ja erst kennen und muss ausloten, ob man auch mit den negativen Seiten des anderen umgehen kann. Anders ist das in einer bereits gereiften Partnerschaft, die diese unsichere Phase bereits hinter sich gelassen haben sollte. Auch hier gerät man immer mal wieder an Grenzen - aber stellt deswegen nicht gleich die Beziehung in Frage.

Wenn dies der Fall ist, stimmt definitiv etwas nicht. "Tiefe Zweifel und diese sogar über längere Zeit sind in der Tat als Symptom für eine unglückliche Partnerschaft zu deuten", sagt Fischbach. Eine gewisse Form von Bilanzziehen in einer Partnerschaft dagegen sei normal und unbedenklich. Es sei sogar positiv, wenn Paare hinterfragen, ob die Bilanz von Geben und Nehmen im Lot sei. Zweifel, die in diesem Rahmen auftauchen, sieht die Psychologin nicht als Hinweis auf eine instabile Beziehung. Sie seien "eher ein Zeichen für das Abwägen zwischen eigenen Bedürfnissen und denen des Partners."

Lust, mal was allein zu machen?

Ist man frisch verliebt, fühlt sich jeder Tag ohne den anderen wie ein Drogenentzug an. Doch das ist ein hormoneller Ausnahmezustand, der nach einigen Wochen oder Monaten passé ist. In einer dauerhaften Beziehung ist es daher normal, das Bedürfnis zu haben, Dinge auch ohne den Partner zu machen und auch mal einen Urlaub - allein der mit einer befreundeten Person - verbringen zu wollen. Solche Impulse können sogar die Beziehung bereichern und sind keineswegs ein Zeichen einer schlechten Beziehung. Wer das behauptet, hat ein romantisch verklärtes Bild von Partnerschaft.

Wie viel Eigenständigkeit ein Mensch in einer Beziehung brauche, sei individuell unterschiedlich, sagt Fischbach. "Die Bedürfnisse nach Gemeinsamkeit und Unabhängigkeit sind je nach Persönlichkeitsstruktur ganz unterschiedlich ausgeprägt." Daher geht es weniger um richtig oder falsch, sondern darum, mit dem Partner ein gutes Maß zu finden, mit dem beide zufrieden sind.

Wenig Sex – ist das ein Beziehungsmanko?

Die Medien impfen uns die Vorstellung ein, dass häufiger Sex ein Merkmal einer erfüllten Beziehung sei. Wenn dann mal über einige Tage oder Wochen hinweg Flaute im Bett herrscht, kommt daher schnell die Frage auf, ob mit der Partnerschaft alles in Ordnung sei. Dabei habe jeder Mensch seine eigene Libido und jedes Paar seinen eigenen Weg, Sexualität auszuleben, sagt Fischbach. "Es ist genauso legitim auf 'weniger, dafür ausführlicher' zu stehen als auf 'oft und dafür Quickie'." Über die Qualität seines Liebeslebens entscheide einzig und allein das Paar selbst - keine Statistik.

Problematisch wird es erst dann, wenn beide Paare unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse haben. "Es gibt meist einen Partner, dessen Wunsch nach Sex größer ist, und damit auch einen Partner, der bremst. Der Partner mit dem geringeren Verlangen bestimmt aber meist die Frequenz. In diesen Fällen ist es wichtig, als Paar über die Wünsche und Bedürfnisse zu sprechen und Kompromisse auszuhandeln", rät Fischbach.

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