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Impotenz: Erfahrungsbericht eines Betroffenen


Impotenz: Ein Betroffener erzählt von seinen Erfahrungen

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Aktualisiert am 09.07.2018Lesedauer: 3 Min.
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Impotenz: Erektionsstörungen belasten eine Beziehung.Vergrößern des Bildes
Erektionsstörungen belasten eine Beziehung. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Männlichkeit und sexuelle Potenz gehören zusammen – denken zumindest die meisten Männer, weshalb sie sich schnell als Versager fühlen. Uwe kennt das Gefühlschaos, das Erektionsstörungen auslösen können und erzählt, was ihm geholfen hat.

Stressreicher Alltag und Angst vor Jobverlust

Stress im Job, wenig Freizeit und viele Sorgen – so sah das Leben von Uwe vor zwei Jahren aus. Der Fünfundvierzigjährige war ein Workaholic. In seiner Firma war er bis in die Führungsetage aufgestiegen, doch die Angst, den Anforderungen nicht zu genügen und seinen Job möglicherweise wieder zu verlieren, saß tief. „Ich habe es vom einfachen Handwerker bis zum Abteilungsleiter gebracht, hatte nie studiert oder so. Wenn ich ganz ehrlich bin, kam ich mir zwischen all den Akademikern oft klein vor und hatte immer das Gefühl, ihnen nicht das Wasser reichen zu können. Meine Beförderungen schob ich eigentlich immer eher dem Glück zu als meinem Können“, sagt er. Um seine Unsicherheit zu überspielen, gab er sich jedoch fast schon arrogant und war bei seinen Untergebenen als „harter Kerl“ bekannt.

Versagensängste wurden immer größer

Von außen betrachtet war er ein richtiges Alphamännchen, nur seine zweifelnden Gedanken konnte er nicht abschalten. Der „harte Kerl“ im Job war zuhause das komplette Gegenteil – zumindest im Bett. „Als ich zum ersten Mal keine Erektion bekam, als ich mit meiner Frau schlafen wollte, schob ich es auf Müdigkeit. Doch auch in den Wochen danach ging bei mir gar nichts. Meine Frau reagierte eigentlich ziemlich verständnisvoll, doch damit machte sie es für mich nur schlimmer. Ich kam mir vor wie ein Versager“, erzählt der Fünfundvierzigjährige. Statt mit seiner Partnerin darüber zu reden, fing er an, ihr die Schuld für sein Versagen im Bett zu geben.

Bloß nichts eingestehen

"Ich habe mich unmöglich benommen und ihr viele verletzende Dinge an den Kopf geworfen. Sie sei nicht mehr sexy genug, würde mich eben nicht mehr anmachen. Ich wollte einfach, dass sie die Schuld hat. Mir einzugestehen, dass es an mir lag, konnte ich nicht", gibt Uwe zu. Aus lauter Angst, wieder nicht „seinen Mann stehen zu können“, geht er auf keinen Versuch seiner Frau ein, sich körperlich näher zu kommen. "Sie ließ sich wirklich viel einfallen, kaufte sich schöne Unterwäsche, erwartete mich abends mit einem tollen Essen, aber ich ließ sie mit all ihren Versuchen auflaufen", erzählt er und fügt hinzu: "Ich redete mir wirklich ein, dass es nur an ihr liegen konnte, schließlich bekam ich bei der Masturbation schon eine Erektion."

Lieber totschweigen als reden

Über sein Problem mit jemandem zu reden, kam für Uwe nicht in Frage. „Welcher Mann gibt denn zu, dass er Potenzprobleme hat und die eigene Frau nicht mehr befriedigen kann? Da kann man sich ja auch ein Schild umhängen, auf dem „Ich bin ein Versager“ steht. Das war zumindest zu dem Zeitpunkt meine Meinung“, gibt der Fünfundvierzigjährige zu. Zu den Selbstzweifeln kam irgendwann die Eifersucht. "Auch wenn ich das Problem meiner Frau zuschob, hatte ich doch Angst, dass sie mich betrügen würde. Sie war schon immer viel unterwegs gewesen, doch wenn sie nun abends ausging, hatte ich ständig das Gefühl, sie würde sich das, was wir nicht mehr zusammen hatten, woanders holen", sagt er.

Die Folge: Ehekrise

In seiner Ehe kriselte es immer mehr, nach über einem Jahr ohne körperliche Nähe kam es schließlich zu einer großen Aussprache. „Meine Frau zwang mich quasi, mit ihr über unsere Beziehung zu sprechen. Sie drohte, mich zu verlassen, wenn ich ihr nicht sagen würde, was mit mir los ist. Das hat mich wach gerüttelt“, berichtet Uwe. Zum ersten Mal seit langer Zeit führte das Paar ein ehrliches Gespräch, in dem er seiner Frau seine Potenzprobleme gesteht. "Was mich sehr berührt hat, war, dass ihr nicht der Sex am meisten fehlte, sondern die Zärtlichkeit und Nähe. Das hat schon ein klein wenig Druck von mir genommen", erinnert sich der Fünfundvierzigjährige.

Endlich zum Facharzt

Seine Frau überredete ihn schließlich, zu einem Urologen zu gehen, um den Erektionsstörungen auf den Grund zu gehen. Nach diversen Untersuchungen war schnell klar, dass organische Ursachen ausgeschlossen werden konnten. Mit dem Arzt sprach Uwe auch über seinen Stress und seine Versagensängste im beruflichen Bereich. Der Mediziner verschrieb ihm zwar ein Stärkungsmittel, riet jedoch zu einer Therapie – am besten gemeinsam mit seiner Frau.

Uwe hielt sich an seinen Rat und ging gemeinsam mit seiner Partnerin zu einem Sexualtherapeuten. Mit seiner Hilfe haben sich die Beiden langsam wieder angenähert. Auch an seiner inneren Unsicherheit im Job hat Uwe mittlerweile erfolgreich gearbeitet. „Ich kann jetzt sagen, dass meine Potenzstörungen meine Frau und mich letztendlich näher zusammen gebracht haben. Unsere Beziehung ist heute viel näher und vertrauensvoller als vorher“, sagt Uwe.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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