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Sadomaso: Was tun, wenn der Partner plötzlich Fesselspiele mag


"Fifty Shades of Grey"
Was tun, wenn der Partner plötzlich Sadomaso will?

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 16.02.2015Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Handschellen können neuen Nervenkitzel ins Schlafzimmer bringen.Vergrößern des Bildes
Handschellen können neuen Nervenkitzel ins Schlafzimmer bringen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Mit dem Film "Fifty Shades of Grey" in deutschen Kinos stellen sich nicht nur die Baumärkte auf höhere Absatzzahlen von Seilen, Ketten und Klebebändern ein. In so manchen Schlafzimmern wird wohl die Frage im Raum stehen: "Schatz, darf ich dich fesseln?" Wie man damit umgehen soll, haben wir einen Sexualtherapeuten gefragt. Er hat uns auch verraten, dass einige Frauen es durchaus etwas härter mögen.

Sadomaso, auch SM, sind Kurzformen des Begriffs Sadomasochismus und bezeichnen eine sadistisch ausgelegte Variante des sexuellen Erlebens, so steht es im Duden. Weniger enzyklopädisch ausgedrückt, heißt das: Ein Partner verspürt durch das Ausleben von Dominanz und Macht sexuelle Erregung. Der andere Partner empfindet Lust durch Unterwürfigkeit gepaart mit Schmerzerleben.

Frauen sehnen sich nach starken Männern

Diese Art des Liebesspiels wird mit dem Filmstart von "Fifty Shades of Grey" erneut heftig diskutiert. Manche lehnen sie bestimmt ab, andere sind fasziniert. Doch was genau macht die Geschichte um Anastasia Steele und Christian Grey so reizvoll? "Mit ihrem Werk deckt die Autorin E. L. James die Urmuster von Mann und Frau ab", erklärt Sexualtherapeut Dr. Kurt Seikowski von der Gesellschaft für Sexualwissenschaften.

"Viele Frauen sehnen sich nach einem selbstbewussten Mann, der sie beschützen kann und bei dem sie sich sicher und geborgen fühlen." Genau diese Eigenschaften erfüllt die Hauptfigur und wird dadurch zum Sinnbild versteckter Wünsche und Fantasien.

Gleichberechtigung im Bett? Nicht immer erwünscht

"Ich erlebe es in meinem Praxisalltag immer wieder, dass Gleichberechtigung gerade im Bett häufig nicht erwünscht ist", berichtet der Experte. "Viele Frauen wollen erobert werden und sehnen sich nach mehr Dominanz und Stärke. Das aber offen auszusprechen, trauen sich die wenigsten."

Sadomaso hat nichts mit Zwängen zu tun

Kein Wunder, schließlich wird Sadomasochismus meist mit Qualen und Leid gleichgesetzt. Was dabei vergessen wird: Lebt ein Paar diese Spielart aus und findet Gefallen daran, lässt es sich freiwillig auf das Erlebnis ein. Mit Zwang hat das nichts zu tun – und sollte es auch nicht.

Paare werden experimentierfreudiger

"Wenn diese Art der Sexualität beiden Spaß macht und sie Lust dabei empfinden, ist nichts Verwerfliches oder Unanständiges dabei", findet Seikowski. "Es kann die Sexualität des Paares sogar bereichern." Immer mehr Paare werden zunehmend experimentierfreudig und probieren aus, was neben dem ‚normalen Sex‘ noch Lust bereiten kann, wie der Experte aus seiner Praxis weiß.

Wer nicht will, der will nicht

Was also, wenn der Wunsch nach Fesselspielen aufkommt? "Sprechen Sie gemeinsam darüber, ob Sie es ausprobieren möchten und überrumpeln Sie den Anderen nicht. Sollte sich ein Part dagegen sträuben, sehen Sie von Überredungsversuchen ab, das bringt nichts", so Seikowskis Rat. "Sie riskieren nur das Ende der Beziehung, besonders, wenn Sie die Grenzen des Anderen ohne Zustimmung überschreiten."

Klare Spielregeln vereinbaren

Hat sich das Paar dazu entschieden, Peitschen, Handschellen und Fesseln auszuprobieren, sollten es nach Meinung des Sexualexperten zu Beginn feste Regeln und Grenzen vereinbaren. So kann etwa ein Codewort oder ein einfaches "Stopp" garantieren, dass jegliche Aktivität sofort unterbrochen wird, wenn es einem der beiden zu weit geht. Und daran sollte man sich halten.

Ohne Vertrauen geht es nicht

Es ist wichtig, sich genau darauf zu verlassen, denn: "Das Spiel basiert auf Vertrauen. Es geht nicht darum, jemanden zu zwingen, sondern gemeinsam Lust zu empfinden", weiß Seikowski. Zudem heißt Sadomaso nicht zwangsläufig, dass der Mann die Frau dominiert, es kann auch andersrum sein. Je nachdem, wer den unterwürfigen und wer den starken Part übernehmen möchte. Und das kann wechseln.

Angst und Erregung liegen eng beieinander

Wie weit das Paar geht, bleibt ihm selbst überlassen. "Manche Paare sind mit Handschellen zufrieden, andere beziehen Würgespiele mit ein, das ist ganz unterschiedlich", erklärt Seikowski. Auf die Frage, warum Schmerz Spaß machen kann, hat der Experte mehrere Antworten: "Schmerz- und Lustempfinden liegen sehr nah beieinander, die Stimulation der Nerven ist ähnlich. Zudem ist es so, das aus Angst Erregung hervorgehen kann. Des Weiteren kommt das Ausleben von Dominanz und Unterwürfigkeit hinzu, was als reizvoll erlebt wird. Es ist die Mischung, die viele als prickelnd empfinden."

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