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Brexit: John Kerry warnt vor Rachegedanken gegenüber Großbritannien


Kerry warnt vor Rachegedanken gegenüber Großbritannien

Von dpa, afp, ap, t-online
Aktualisiert am 28.06.2016Lesedauer: 2 Min.
US-Außenminister John Kerry bei seinem kurzfristig angesetzten Aufenthalt in Brüssel: "Nicht den Kopf verlieren."Vergrößern des BildesUS-Außenminister John Kerry bei seinem kurzfristig angesetzten Aufenthalt in Brüssel: "Nicht den Kopf verlieren." (Quelle: Reuters-bilder)
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US-Außenminister John Kerry hat die EU aufgerufen, nach dem Brexit-Votum der Briten nicht "den Kopf zu verlieren" und vor einem "rachsüchtigen" Vorgehen gewarnt. Stattdessen solle mit Besonnenheit und keinesfalls vorschnell reagiert werden, sagte Kerry in Brüssel.

Die USA erwarteten, dass der Wille des Volkes jetzt verantwortungsvoll und strategisch klug umgesetzt werde. Kerry erinnerte an gemeinsame Werte und Interessen, "die uns ursprünglich zusammenbrachten" und die nach wie vor gälten. Diese müssten erhalten werden.

"Es ist von entscheidender Bedeutung zu verstehen, wie wichtig eine starke EU ist", ergänzte Kerry unter Verweis auf Themen wie Klimawandel, Terrorbekämpfung und die Flüchtlingsproblematik.

Der Amerikaner brachte zudem erneut sein Bedauern über das Ergebnis des Brexit-Referendums zum Ausdruck. "Es ist nicht so ausgefallen wie Präsident Obama, ich und andere es uns gewünscht haben", sagte Kerry. "Aber das ist Demokratie."

Rache erscheint süß

Die Warnung vor Rachegedanken der EU gegenüber dem austrittswilligen Großbritannien kommt nicht von ungefähr. Schon vor der Abstimmung hatte es mehr oder weniger verhohlene Drohungen an die Adresse des Vereinigten Königreichs gegeben, dass man hart oder kompromisslos mit dem Abtrünnigen umgehen werde, allein schon um Nachahmer abzuschrecken.

Allein: Großbritannien sitzt derzeit am längeren Hebel. Ohne einen konkreten formalen Austrittsantrag muss die EU die derzeitige Hängepartie und eine Phase der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit durchstehen.

London macht überhaupt keine Anstalten, die Scheidung rasch zu beantragen. Das hat Cameron am Montag im Parlament noch einmal hervorgehoben. "Wir haben darüber gesprochen, dass man sich auf die Verhandlungen vorbereiten muss und vor allem, dass die britische Regierung Artikel 50 in diesem Stadium noch nicht nutzen wird", sagte er unter Verweis auf Gespräche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten François Hollande.

Merkel gesteht den Briten eine gewisse Zeit des Nachdenkens zu, vor einer Hängepartie warnte sie am Montag aber ebenso wie Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier.

Unsicherheit nimmt zu

Zwar hat sich durch das Abstimmungsergebnis allein bisher noch gar nichts geändert. Unternehmen und Finanzmärkte reagieren seitdem aber nervös. Der Kurs des britischen Pfunds sackte weiter ab, der Handel für die Royal Bank of Scotland und Barclays wurde wegen hoher Verluste zeitweise ausgesetzt. Auch an den europäischen und den US-Märkten setzte sich die am Freitag begonnene Talfahrt fort.

Angesichts dieser Unsicherheit zeichnet sich eine Abwanderung von Firmen aus Großbritannien ab. Eine Umfrage des Unternehmerverbands Institute of Directors ergab, dass ein Fünftel der 1000 befragten Mitglieder zumindest einen Teil ihrer Geschäfte abziehen will. Das hat auch Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt.

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