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Presseschau zu David Cameron-Nachfolgerin Theresa May


Presseschau zum Rücktritt Camerons
"Jetzt geht doch alles ganz schnell. Gut so."

Von afp, dpa
Aktualisiert am 12.07.2016Lesedauer: 4 Min.
Tritt schon bald die Nachfolge von David Cameron an: Theresa May.Vergrößern des BildesTritt schon bald die Nachfolge von David Cameron an: Theresa May. (Quelle: dpa-bilder)
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Paukenschlag in London: Der britische Premierminister David Cameron tritt am kommenden Mittwoch zurück, Innenministerin Theresa May wird neue britische Premierministerin. Wir fassen die Reaktionen der deutschsprachigen Presse zusammen.

"Kommt Großbritannien nun endlich zur Ruhe?" fragt der "Mannheimer Morgen" in einem Kommentar zum Führungswechsel auf der Insel. Und weiter: "Immerhin ist der Führungsstreit innerhalb der Konservativen nach dem Rückzug von Andrea Leadsom beigelegt. Ihr Schritt war unausweichlich. Die Konservative war schlicht unqualifiziert und stand außerdem am äußersten Rand ihrer Partei."

Dabei brauche das zerrissene Königreich nach dem Brexit-Votum "eine gemäßigte Führung, die zumindest versucht, die Brücke zwischen EU-Gegnern und EU-Befürwortern zu schlagen. Dass die Nachfolgefrage nun schnell geklärt wurde, darf als gute Nachricht aufgenommen werden. Politische Ungewissheit bedeutet Gift in einer Situation, wie sie derzeit auf der Insel herrscht. Theresa May ist aus dem ursprünglichen Bewerberfeld die beste Wahl. Sie kennt sich im Politbetrieb aus, ist gut vernetzt, hat das Vertrauen der Fraktion, gilt als diszipliniert und durchsetzungsstark, was bei den bevorstehenden Verhandlungen mit Brüssel von Bedeutung sein wird."

Der "Kölner Stadt-Anzeiger" glaubt, dass May es anfangs nicht leicht fallen wird, es allen recht zu machen:

"Der neunwöchige Wettstreit zwischen Theresa May und Andrea Leadsom findet nicht statt. Für die EU-Partner bedeutet das, dass sie binnen kurzem wieder mit einer funktionierenden Regierung in London rechnen können. Auch wenn es ein Weilchen dauern wird, bis May einen Plan entwickelt hat für Austritts-Verhandlungen mit der EU. Dass es zum Austritt kommt, daran hat May keinen Zweifel gelassen. Die kompromisslosen Brexiteers werden alle Aktionen Mays mit Argwohn verfolgen. Leicht wird es ihr nicht fallen, den Erwartungen dieser Hardliner und zugleich den Hoffnungen vieler Briten auf ein weiteres enges Verhältnis zur EU gerecht zu werden."

Auch das "Straubinger Tagblatt" hebt in seiner Dienstags-Ausgabe den schnellen Wechsel hervor:

"Jetzt geht doch alles ganz schnell: Der britische Premier David Cameron räumt morgen seinen Stuhl für die bisherige Innenministerin Theresa May, die nach dem Rückzug von Energiestaatssekretärin Andrea Leadsom voraussichtlich auch den Vorsitz der regierenden Tories übernimmt. Die Konservativen wischen damit auf einen Schlag ihre Personalprobleme beiseite; endlich kann wieder effektiv regiert werden. Gut so, denn nach dem Brexit-Votum ist in London nichts entscheidender als Handlungsfähigkeit."

Die "Neue Zürcher Zeitung" hebt die Referenzen der 59-jährigen designierten Premierministerin hervor. Diese können sich sehen lassen:

"Ihr wird ihre Erfahrung als Innenministerin zugute gehalten, die das Amt seit sechs Jahren innehat, länger als die meisten britischen Innenminister vor ihr. Schon als Kandidatin hat sie nicht den geringsten Zweifel daran gelassen, dass sie den EU-Austritt auf jeden Fall durchsetzen will. 'Brexit bleibt Brexit', lautet ihre klare Ansage, von der es ein Zurück nicht mehr geben kann. Taktisch ist dies durchaus geschickt, weil sie damit den Euro-Skeptikern in der Partei entgegenkommt, die sich nach den Selbstverletzungen im Glaubenskrieg um den EU-Austritt nach Harmonie sehnen. Für die Pragmatikerin May wird die Wiederherstellung der Einheit der Tories eine anspruchsvolle Aufgabe sein."

Auch die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" stellt in einem Kommentar auf die Aufgabe Mays ab, eine funktionsfähige Regierung zu bilden:

"Theresa May wird jetzt eine Regierung bilden müssen, in der sich die ganze Konservative Partei wiederfindet. Das neue Kabinett muss aber auch so zusammengesetzt sein, dass es in absehbarer Zeit vor dem Wahlvolk bestehen kann. (...) Außerdem könnte eine schnelle Neuwahl auch parteitaktisch von Vorteil für die Konservativen sein. Die größte Oppositionspartei, Labour, ist gerade mit einem innerparteilichen Streit, der einem Bürgerkrieg nahekommt, beschäftigt. Vor diesem Hintergrund wirken die Dissonanzen bei den Konservativen wirklich klein. Aber sie sind immer noch da."

Die "Neue Osnabrücker Zeitung" sieht May von Anfang an unter großem Druck:

"Theresa May wird die neue Regierungschefin. Nach den Brexit-Wirren benötigt Großbritannien nun umgehend Stabilität und Sicherheit. Ein wochenlanger Kampf um das Amt des Premiers hätte womöglich eine Schlammschlacht bewirkt, die die Bevölkerung und die zerstrittenen Konservativen noch weiter gebeutelt hätte. Der Austritt aus der EU, die Versöhnung zwischen Brexit-Gegnern und -Befürwortern, die Bildung einer stabilen Regierung: Theresa May ist mit der Fülle an Aufgaben nicht zu beneiden. Sie wird häufig mit Margaret Thatcher verglichen. Für May vielleicht ehrenwert, aber der Druck, der schon jetzt auf ihr lastet, könnte kaum größer sein."

Und der Bonner "General-Anzeiger" macht sich seine Gedanken zu einem schnellen Brexit:

"Viele Hardliner befürchten, May habe es nicht eilig, den Austrittswunsch der Briten offiziell nach Brüssel zu tragen und das Verfahren nach Artikel 50 auszulösen. Tatsächlich will die Konservative aus Taktik heraus nichts überstürzen. Das aber heißt keineswegs, dass sie plant, den Brexit zu umgehen. Es wäre falsch, diese demokratisch getroffene Entscheidung zu ignorieren. Das wird auch richtigerweise nicht passieren. Dass viele EU-Befürworter das Ergebnis bedauern und einige wenige ihr Votum bereuen, mag sein. Doch die Bedingungen des Referendums waren klar, nun müssen alle nach vorne blicken und endlich anfangen, das Beste aus der Situation zu machen."

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