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Mahmud Ahmadinedschad: "Wir bauen keine Bombe"


Ausland
ZDF gelingt Interview-Coup im Iran

Von dpa
Aktualisiert am 20.03.2012Lesedauer: 2 Min.
Interview: ZDF-Moderator Claus Kleber mit Mahmud AhmadinedschadVergrößern des BildesInterview: ZDF-Moderator Claus Kleber mit Mahmud Ahmadinedschad (Quelle: ZDF)
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Der Krieg um Irans Atomprogramm scheint näher zu liegen als der Frieden. In solchen Situationen lassen sich Diktatoren, die sonst unerreichbar sind, oft zu Interviews hinreißen, um dem Rest der Welt - und dem eigenen Volk - noch einmal die offizielle Version ihrer Sichtweise darzulegen. So handelte Saddam Hussein kurz vor Beginn des Irak-Krieges - so hat es jetzt auch Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad gemacht.

Profitiert hat davon das ZDF, dessen Star-Moderator Claus Kleber den Hardliner befragen durfte - überraschenderweise, denn die Öffentlich-Rechtlichen hatten sich zuvor jahrelang umsonst um ein Interview bemüht.

Im Interview zeigte sich Ahmadinedschad indes so ungeschmeidig wie immer. Mit blitzenden Augen und scharfer leiser Stimme wies er alles zurück, was auf eine Mitschuld Irans an der schwierigen Lage hätte hinweisen können. Zugeständnisse? Fehlanzeige. Erwartungsgemäß wies Ahmadinedschad den Verdacht des Westens zurück, dass der Iran aktuell eine Atombombe baue.

"Wenn Ahmadinedschad eine Bombe bauen möchte oder will, wird er das bekanntgeben", sagte der Präsident im Interview über sich. "Und er wird auch keine Angst vor jemandem haben. Und wenn wir sagen, wir bauen keine Bombe, bauen wir keine Bombe. Wir wollen, dass das Gesetz eingehalten und respektiert wird."

"Das ist Diskriminierung"

Dies glauben indes auch die meisten Experten. Die Frage ist allerdings, ob der Iran bereit ist offen zu zeigen, inwieweit das stimmt. Allgemein wird angenommen, dass der Iran bereits das Know-How hat um den Bau einer Bombe zu beschließen und dass es von diesem Beschluss an noch rund eineinhalb Jahre dauern würde, bis sie fertig wäre.

Auf die Frage, ob es ein Zugeständnis von ihm geben werde, wies der iranische Präsident auf andere Länder hin, die aus seiner Sicht für die Spannungen verantwortlich sind - wurde aber nicht konkret. "Wir waren immer dafür, die Spannungen zu reduzieren oder zu beseitigen.

Die Wurzeln der Spannungen, die muss man finden. Welche Wurzeln haben diese Spannungen? Das ist Ungerechtigkeit, das ist Diskriminierung. Das sind die wahren Gründe für diese Spannungen. Dass einige Länder sich zusammensetzen und die Welt regieren wollen." Wie nebenbei leugnete der Präsident im Interview erneut den Holocaust.

USA fürchten Alleingang Israels

Der Iran beteuert auch weiterhin, dass das Atomprogramm des Landes nur für zivile Zwecke genutzt werde. Der Westen verdächtigt den Iran jedoch, an einem geheimen Atomprogramm zu arbeiten.

US-Militärs fürchten nach einem Bericht der "New York Times" erhebliche Risiken im Fall eines israelischen Militärschlages gegen iranische Atomanlagen. Jüngste geheime Planspiele hätten ergeben, dass die USA in den Konflikt hineingezogen werden könnten und mit Hunderten toter Soldaten rechnen müssten.

"Heute journal"-Moderator Claus Kleber, der das Interview führte, sagte: "Inhaltliche Absprachen, was zum Beispiel zur Sprache kommt und nicht kommen darf, gab es keine. Sie haben zwar bis zum Schluss darum gekämpft, die Fragen vorher zu bekommen. Dann aber eingelenkt. Es wurden auch keine Themen ausgeklammert." Kleber betonte: "Wir wollten die redaktionelle Kontrolle behalten, das bedeutet ein Gespräch, bei dem man sich gegenübersitzt, das man hinterher auch bearbeiten kann. Auf ein Live-Interview konnten wir uns unmöglich einlassen."

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