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Bulgarien: Politiker entgeht Mordversuch auf offener Bühne


Ausland
Mordversuch auf offener Bühne

Von dpa
Aktualisiert am 20.01.2013Lesedauer: 2 Min.
Attentat auf Ahmed DoganVergrößern des BildesEin bewaffneter Mann stürmt während der Rede von Ahmed Dogan die Bühne (Quelle: dpa-bilder)
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Unfassbares Glück im Unglück: Hätte die Schusswaffe des Attentäters funktioniert, wäre Ahmed Dogan nun wahrscheinlich tot - doch Videoaufnahmen zeigen, wie der bulgarische Spitzenpolitiker beim Mordversuch auf offener Bühne im letzten Moment davonkam.

Während er bei einer Parteiversammlung in Sofia eine Rede hielt, stürmte plötzlich ein bulliger Mann in schwarzer Lederjacke das Podium und hielt ihm die Gaspistole direkt vors Gesicht. Dogan ging in Deckung, es folgte ein kurzes Gerangel mit dem Täter, dann überwältigten herbeigeeilte Sicherheitskräfte den Angreifer mit roher Gewalt.

Ob der sichtlich erschrockene Parteichef den Schützen einfach rechtzeitig am Abdrücken hinderte oder ein technischer Defekt das Attentat am Samstag scheitern ließ, ist den Fernsehbildern von dem Vorfall nicht eindeutig zu entnehmen. Die BBC zitierte den bulgarischen Innenminister Zwetan Zwetanow mit den Worten, Dogan sei höchstwahrscheinlich von "einer Fehlzündung" gerettet worden.

Dogan führt die liberale "Bewegung für Rechte und Freiheit", eine politische Vereinigung ethnischer Türken und muslimischer Minderheiten, die etwa 12 Prozent der 7,3 Millionen Einwohner Bulgariens ausmachen. Bei dem Attentäter handelt es sich nach Behördenangaben um einen vorbestraften bulgarischen Nationalisten, der neben der Schusswaffe auch zwei Messer mit sich führte. Der 25-Jährige wurde festgenommen und ins Krankenhaus gebracht.

"Hass und Konfrontation"

Gaspistolen sind primär zur Selbstverteidigung gedacht, aus kurzer Distanz abgefeuert können sie Menschen aber lebensgefährlich verletzen oder töten. Wie der bewaffnete Attentäter die Sicherheitskontrollen der Veranstaltung mit knapp 3000 Teilnehmern passieren konnte, blieb zunächst unklar. Auf Fernsehbildern baumelte eine Karte um seinen Hals, die wie eine Akkreditierung aussah.

Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung reagierte zutiefst schockiert auf den Mordversuch. "Ich bin sehr froh, dass Ahmed Dogan nicht verletzt wurde", sagte Markus Löning (FDP), der als Teilnehmer des Parteitags Augenzeuge des Anschlags wurde. "Politische Gewalt darf in Europa niemals wieder Fuß fassen."

Eigentlich sollte auf dem Parteitag der Nachfolger Dogans gewählt werden, der die Geschicke der von ihm gegründeten Partei schon seit 1990 leitet. Sein designierter Nachfolger Lyutvi Mestan vermutet, dass durch den Anschlag "Hass und Konfrontation" gesät werden sollte. Schon 1996 hatte die Ermordung des früheren Regierungschefs Andrei Lukanov für erschütternde Schlagzeilen über die bulgarische Politiklandschaft gesorgt.

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