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Geplante Volksabstimmung: Sean Connery rät Schottland zur Abspaltung


Geplante Volksabstimmung
Sean Connery rät Schottland zur Abspaltung

Von ap, afp, reuters, t-online
Aktualisiert am 02.03.2014Lesedauer: 2 Min.
Der Schauspieler Sean Connery wünscht sich ein eigenständiges SchottlandVergrößern des BildesDer Schauspieler Sean Connery wünscht sich ein eigenständiges Schottland (Quelle: dpa-bilder)
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Er lebt zwar nicht mehr dort, gibt seinen ehemaligen Landsleuten aber gute Ratschläge: Der in Schottland geborene Schauspieler Sean Connery hat die Schotten aufgefordert, für die Abspaltung von Großbritannien zu stimmen. Am 18. September ist eine Volksabstimmung zu diesem Vorhaben geplant. Die Chance auf Eigenständigkeit dürften sich die Schotten nicht entgehen lassen, sagte Connery der Zeitung "The Sun on Sunday".

Der Schauspieler lebt mit seiner Frau in Spanien. Er musste somit auch einräumen, dass die Entscheidung bei denen liege, die dort wohnen und arbeiten. Connery wurde 1930 in der schottischen Hauptstadt Edinburgh geboren und setzt sich seit langem für eine Unabhängigkeit des Landesteils im Norden Großbritanniens ein.

Sollte sich Schottland für eine Abspaltung entscheiden, würde dies neue Aufmerksamkeit für die schottische Kultur, sein Erbe und seine kreative Kraft bringen, meinte Connery. Die Filmindustrie und andere kreative Branchen könnten profitieren, und in Schottland könnten neue Jobs entstehen.

Viele ungelöste Probleme

Doch so einfach ist die Sache nicht. Schottland würden bei einer plötzlichen Eigenständigkeit auch einige Probleme bevorstehen. Eines davon ist die Währung. Großbritannien hat eine Währungsunion mit dem vielleicht künftigen neuen Nachbarstaat bereits abgelehnt. Zwar könnte Schottland - wie andere kleinere Staaten auch - eine eigene Währung einführen. Der britische Landesteil verfügt jedoch über einen überdimensionierten Bankensektor, ähnlich wie einst Zypern oder Island. Und eine schottische Notenbank könnte diesen im Ernstfall niemals allein retten.

Ein konkretes Beispiel dafür gibt es bereits aus der jüngeren Vergangenheit: Die Royal Bank of Scotland (RBS) musste in der Finanzkrise 2008 verstaatlicht werden, was London umgerechnet 55 Milliarden Euro kostete. Die RBS ist immer noch zu 81 Prozent in staatlicher Hand. Bliebe noch der Euro, doch der ist in Schottland ebenso unbeliebt wie im übrigen Vereinigten Königreich, wie "Spiegel Online" kürzlich schrieb.

Firmen könnten abwandern

Alternativ müsste Schottland seinen Finanzsektor drastisch verkleinern - und damit auf einen Wachstumsmotor verzichten. Vielleicht geschieht dies aber auch in gewissem Maße automatisch, denn der Versicherer Standard Life mit Sitz in Edinburgh hat beispielsweise schon mit einem Abzug von Geschäftsbereichen nach England gedroht. "Als Vorsichtsmaßnahme" seien bereits Firmen in England gegründet worden, auf die man die Geschäftsteile übertragen könne.

Standard Life sorgt sich vor allem um die Kontinuität - hinsichtlich der Währung und des rechtzeitigen Beitritts Schottlands zur EU. Denn am Ende könnte der Versicherer durch eine internationale Grenze von den 90 Prozent seiner Kunden getrennt sein, die außerhalb Schottlands wohnen.

Die Union Schottlands mit England und Wales ist 307 Jahre alt - und einiges spricht dafür, dass sie noch eine Weile halten wird. Denn derzeit sind Umfragen zufolge fast 50 Prozent der Schotten gegen eine Abspaltung, weniger als 40 Prozent würden sie befürworten.

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