Drakonische Strafe in Thailand 30 Jahre Haft für Majestätsbeleidigung
Wegen Majestätsbeleidigung ist ein Mann in Thailand zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte Kommentare auf dem sozialen Netzwerk Facebook gepostet, die nach Ansicht des Gerichts anrüchig waren.
Das berichteten die Anwälte des Verurteilten. Was genau die Anklage auslöste, darf niemand sagen. Unter anderem weil eine Wiederholung der Kommentare ihrerseits eine Anklage nach sich ziehen würde.
Das Urteil fällte ein Militärgericht. Der Mann kann nicht in Berufung gehen.
Strafe so "noch nie verhängt"
Die Gesetze gegen Majestätsbeleidigung sind in Thailand historisch und drakonisch. Auch Urlauber werden regelmäßig gewarnt, vorsichtig bei öffentlichen Äußerungen zur Königsfamilie zu sein. Jüngst wurden zwei thailändische Studenten wegen eines Theaterstücks über einen fiktiven König verurteilt - aber nur zu zweieinhalb Jahren. In schweren Fällen waren bisher 15 Jahre die Höchststrafe - 30 Jahre sind tatsächlich außergewöhnlich.
Die Organisation "Thailändische Anwälte für Menschenrechte" kritisierte denn auch vor allem das Strafmaß. "Es ist die höchste Strafe, die je in einem solchen Fall verhängt worden ist", erklärte Anwältin Poonsuk Poonsukcharoen.
Strenge Junta, mächtiges Königshaus
Thailand ist zwar offiziell eine konstitutionelle Monarchie. Tatsächlich wird das Land seit dem Putsch 2014 von einer Militärjunta sehr rigide beherrscht. Und traditionell gehört der königliche Haushalt aber zu den mächtigsten Institutionen im Land. König Bhumibol Adulyadej ist seit 1946 auf dem Thron.