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Irak: Polizei überwältigt in Kirkuk Jungen mit Sprengstoffgürtel


Angst in den Augen
Irakische Polizei überwältigt Kind mit Sprengstoffgürtel

Von t-online, ap
Aktualisiert am 22.08.2016Lesedauer: 3 Min.
Irakische Sicherheitskräfte nehmen dem Jungen den Sprengstoffgürtel ab.Vergrößern des BildesIrakische Sicherheitskräfte nehmen dem Jungen den Sprengstoffgürtel ab. (Quelle: Reuters-bilder)
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Die Angst in den Augen: Im irakischen Kirkuk hat die Polizei einen Jungen festgenommen, der offenbar mit einem Sprengstoffgürtel ein Attentat verüben wollte.

In dem Video, das auf Twitter kursiert, ist zu erkennen, wie die Polizisten den Jungen überwältigen und ihm den Sprengstoffgürtel abnehmen. Das Kind, dem die Angst ins Gesicht geschrieben steht, bricht dabei in Tränen aus.
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Laut Berichten irakischer Medien trug der etwa 12 bis 13 Jahre alte Junge den Gürtel unter einem Trikot des FC-Barcelona-Stars Lionel Messi. Die Bombe wurde anschließend kontrolliert zur Detonation gebracht. Was danach mit dem Jungen passiert ist, ist nicht bekannt.

Keine 24 Stunden zuvor wurde ein 14-jähriger Junge von der Terrormiliz Islamischer Staat als Selbstmordattentäter missbraucht. Der Junge sprengte sich auf einer kurdischen Hochzeit im türkischen Gaziantep in die Luft und riss 51 Menschen mit in den Tod.

Extremisten missbrauchen immer wieder Kinder für Anschläge

Immer wieder schicken Terrororganisationen Kinder und Jugendliche in den Tod oder missbrauchen sie für ihre Zwecke. Ein Überblick:

  • Islamischer Staat

Die Terrormiliz hat eine Jugendorganisation aufgebaut, die in IS-eigenen Schulen Kinder mit ihrer extremistischen Interpretation des Islams indoktriniert. Dabei werden sie auch Gewaltakten ausgesetzt; IS-Propagandavideos haben Jungen bei Enthauptungen und Erschießungen gezeigt - als Täter.

Sowohl im Irak als auch Syrien wurden vom IS Kinder als Selbstmordattentäter eingesetzt. Einer der tödlichsten Anschläge mit einem vermutlich jugendlichen Attentäter wurde am 25. März bei einem Fußballturnier südlich von Bagdad verübt: 29 Menschen wurden getötet und 60 weitere wurden verwundet, die Bombe wurde während der Siegerehrung gezündet. Der IS übernahm die Verantwortung für den Anschlag und veröffentlichte ein Foto des von ihm als Attentäter bezeichneten Jugendlichen, der darauf nicht älter als 16 Jahre wirkte.

Dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge wurden im Irak Tausende von Kindern entführt. Mädchen droht laut Unicef der Missbrauch als Sexsklavin, Jungen würden dazu gedrillt, Kindersoldaten oder Selbstmordattentäter zu werden.

  • Boko Haram

Menschenrechtsgruppen und Unicef haben eine Zunahme des Einsatzes von Kindern und Jugendlichen als Selbstmordattentäter durch die nigerianische Terrororganisation Boko Haram gemeldet. Unicef zählte in diesem Jahr bereits fünf Anschläge jugendlicher Attentäter in Nigeria, Kamerun und Tschad. Human Rights Watch zufolge hat Boko Haram seit Beginn des Terrorfeldzugs in Nigeria Hunderte, möglicherweise Tausende Kindersoldaten rekrutiert. Für Dutzende Selbstmordanschläge seien meist junge Mädchen missbraucht worden.

  • Al-Kaida

Auch das globale Terrornetzwerk Al-Kaida ist dafür bekannt, Kinder und Jugendliche dazu gebracht zu haben, Selbstmordanschläge zu verüben. Der Führer von Al-Kaida im Irak, Abu Mussab al-Sarkawi, hatte Jugendliche für Selbstmordanschläge gegen die US-Truppen im Irak bis zu seinem Tod 2006 eingesetzt. Aus Al-Kaida im Irak ist der Islamische Staat hervorgegangen.

  • Radikale palästinensische Gruppen

Radikale palästinensische Gruppen wie die Hamas und der Islamische Dschihad halten im Sommer Jugendlager ab, bei denen Kinder mit gewaltsamer antiisraelischer Ideologie indoktriniert werden. Beide Organisationen haben Kinder nicht explizit zu Selbstmordanschlägen gegen Israelis geschickt. Bei der zweiten Intidafa Anfang des vergangenen Jahrzehnts haben aber mehrere Palästinenser solche Angriffe verübt, die keine 16 Jahre alt waren - der jüngste war elf.

  • Jemen

Im Jemen lernen Jungen schon sehr früh den Umgang mit Waffen - keine Zivilbevölkerung der Welt ist so schwer bewaffnet wie die jemenitische. Im derzeitigen Konflikt haben sowohl Aufständische als auch regierungsnahe Gruppen Jugendliche in ihre Kampfeinheiten aufgenommen.

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