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Kabul: Zahlreiche Tote und Verletzte bei Doppelanschlag


Terror in Kabul
Zahlreiche Tote und Verletzte bei Doppelanschlag

Von afp, dpa
10.01.2017Lesedauer: 2 Min.
Bei dem Selbstmordanschlag in Kabul wurden zahlreiche Menschen verletzt.Vergrößern des BildesBei dem Selbstmordanschlag in Kabul wurden zahlreiche Menschen verletzt. (Quelle: Reuters-bilder)
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Die radikalislamischen Taliban haben am Parlamentsgebäude in Afghanistans Hauptstadt Kabul einen Doppelanschlag verübt und mindestens 38 Menschen getötet. Die meisten der Opfer seien Zivilisten, darunter viele Parlamentsmitarbeiter, sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte.

Dutzende weitere Menschen wurden verletzt. Die Taliban übernahmen die Verantwortung für die Tat.

Explosion nahe der Abgeordnetenbüros

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen und eines Augenzeugen wurden die beiden Explosionen durch einen Selbstmordattentäter und eine Autobombe ausgelöst. Sie erfolgten in der Nähe eines Parlamentsanbaus, in dem mehrere Abgeordnetenbüros untergebracht sind, gegen 17 Uhr Ortszeit.

Zu der Zeit gehen in Kabul viele Verwaltungsangestellte nach Hause. Das afghanische Parlament befindet sich an einer wichtigen Verkehrsachse.

Viele Opfer noch nicht identifiziert

Die genaue Opferzahl ist derzeit noch unklar: Der Sicherheitsbeamte, der ungenannt bleiben wollte, sprach von 21 Toten und 45 Verletzten. Ein anderer Vertreter der Sicherheitskräfte sagte, es gebe "dutzende Tote". Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sprach von 38 Toten und 72 Verletzten, die in Krankenhäuser eingeliefert wurden.

Die Opfer sollten nun identifiziert werden. Ob sich unter ihnen auch Abgeordnete befinden, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen.

Selbstmordanschlag in Menschenmenge

Der Sprecher des Innenministeriums sagte, die erste Explosion sei vor einem Kleinbus, der vor dem Gebäude auf Mitarbeiter wartete, von einem Selbstmordattentäter ausgelöst worden. Er sei zu Fuß unterwegs gewesen.

Ein Augenzeuge, der als Wachmann am Parlament arbeitet, berichtete, der Selbstmordattentäter habe sich "zu Fuß den Angestellten genähert, die ihr Büro verließen" und habe seinen Sprengsatz "mitten in der Menschenmenge gezündet". "Zahlreiche unschuldige Mitarbeiter wurden getötet und verletzt."

Die zweite Explosion sei durch eine Autobombe ausgelöst worden, so der Augenzeuge weiter. Das Auto habe auf der anderen Straßenseite geparkt. Die Wucht der Explosion habe ihn mitgerissen. Auch die zweite Explosion habe viele Menschen verletzt oder getötet. Er selbst sei an der Hand, am Fuß und am Hals verletzt worden.

Angriff auf Geheimdienstfahrzeug?

Bei dem explodierten Fahrzeug soll es sich um einen Geländewagen handeln. Der Parlamentsanbau liegt gegenüber der Amerikanischen Universität von Kabul, die im September Ziel eines schweren Attentats mit 16 Toten war.

Der Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid erklärte, die Angriffe hätten auf ein Fahrzeug des afghanischen Geheimdienstes gezielt. Die Taliban-Rebellen hatten zuletzt im ganzen Land trotz des Winters ihre Angriffe verstärkt. Am Dienstag sprengte sich auch in Laschkar Gah in der südlichen Provinz Helmand ein Selbstmordattentäter in die Luft und tötete nach Polizeiangaben sieben Menschen.

Sicherheitslage verschlechtert sich

Die wiederholten Angriffe verstärken die Sorge um die Verschlechterung der Sicherheitslage in Afghanistan. Die Nato hatte ihre Kampftruppen Ende 2014 vom Hindukusch abgezogen. Die US-Armee hat aber noch rund 10.000 Soldaten im Land stationiert, um die afghanischen Truppen in ihrem Kampf gegen die Aufständischen zu unterstützen.

Die USA haben vergangene Woche die Entsendung von 300 Marineinfanteristen nach Helmand angekündigt. Sie sollen ab Frühjahr die Nato bei der Ausbildung von afghanischen Soldaten unterstützen.

Wie viel Aufmerksamkeit der künftige US-Präsident Donald Trump Afghanistan widmen wird, ist noch unklar. Im Wahlkampf spielte das Land kaum eine Rolle. Trump hat sich bislang kaum über seine außenpolitischen Pläne geäußert.

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