Wahlkampffinanzen Sarkozy muss sich vor Gericht verantworten
Der französische Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy wird sich in einer Affäre um Wahlkampffinanzen vor Gericht verantworten müssen. Noch vor der Verhandlung ging er in Berufung.
Sarkozy soll für seinen Präsidentschaftswahlkampf 2012 die zulässige Budgetobergrenze von 22,5 Millionen Euro massiv überschritten haben. Um das zu verstecken, soll die konservative Partei des damaligen Amtsinhabers über ein System falscher Rechnungen rechtswidrig Wahlkampfkosten in Millionenhöhe übernommen haben. Untersuchungsrichter Serge Tournaire ordnete in der Affäre auch einen Prozess gegen 13 weitere Beschuldigte an.
Sarkozys Anwalt Thierry Herzog kündigte an, Berufung gegen den Beschluss eines Ermittlungsrichters einzulegen. Er stellte in einer Mitteilung heraus, dass nur einer der beiden mit dem Fall befassten Ermittlungsrichter die Entscheidung unterzeichnet hatte, und sprach von einer "offenkundigen Meinungsverschiedenheit".
Sarkozy war im November bei der Vorwahl seiner Partei für die Präsidentschaftskandidatur gescheitert. Die Vorwahl gewann sein Ex-Premierminister François Fillon, der wegen einer Scheinbeschäftigungs-Affäre unter Druck geraten ist.