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Anschlag in Paris: Polizist stirbt bei Schießerei, Attentäter war vorgestraft


Anschlag in Paris
Attentäter wegen Angriff auf Polizisten vorbestraft

Von afp, ap, df

Aktualisiert am 21.04.2017Lesedauer: 3 Min.
Attentäter wegen Angriff auf Polizisten vorbestraftVergrößern des BildesDer mutmaßliche Attentäter saß wegen eines Angriffs auf Polizisten fünf Jahre im Gefängnis. (Quelle: ap-bilder)
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Mitten in Paris eröffnet ein Attentäter das Feuer auf Polizeibeamte und tötet einen von ihnen. Der Mann war den Behörden bereits bekannt - wegen einer ähnlichen Tat.

Der mutmaßliche Angreifer von den Champs-Élysées ist nach Angaben aus Polizeikreisen ein 39-Jähriger aus einem östlichen Vorort von Paris. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, sie habe den Mann identifiziert, machte aber keine weiteren Angaben. Es werde ermittelt, ob er Komplizen gehabt habe.

Wegen versuchter Tötung verurteilt

Der Verdächtige war bereits wegen bewaffneter Angriffe auf Polizisten vorbestraft, hieß es aus Ermittlerkreisen. Der 39-jährige Franzose sei im Februar 2005 zu 15 Jahren Haft wegen versuchter Tötung von drei Menschen, darunter zwei Polizeibeamte, verurteilt worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP. Er wurde bereits vor Ablauf der Strafe entlassen.

Der Mann hatte die Angriffe in einem Berufungsprozess gestanden. In erster Instanz sei der Mann 2003 zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. In dem Verfahren ging es laut Ermittlerkreisen zum einen um eine Verfolgungsjagd im Jahr 2001. Der Mann sei in einem gestohlenen Auto und mit einem Revolver bewaffnet unterwegs gewesen und habe ein Fahrzeug gerammt. Darin hätten sich zwei Brüder befunden, von denen einer ein Polizeischüler gewesen sei.

Schüsse auf Polizeischüler

Der Angreifer sei damals zu Fuß geflohen, sei aber von den beiden Brüdern eingeholt worden, von denen einer eine Armbinde mit der Aufschrift "Polizei" getragen habe. Der Angreifer schoss zwei Kugeln auf die beiden Brüder ab und traf beide am Oberkörper. Kurz darauf sei er festgenommen worden, hieß es weiter.

Zwei Tage später habe er einen Polizisten schwer verletzt, der ihn aus seiner Zelle geholt hatte. Der Angreifer habe dem Beamten seine Waffe entwendet und damit mehrmals geschossen.

Verdacht eines geplanten Angriffs

Im Februar 2017 wurde er den Angaben zufolge erneut festgenommen wegen des Verdachts, dass er Polizisten ermorden wolle. Aus Mangel an Beweisen kam er allerdings wieder frei.

Der Anti-Terror-Staatsanwalt François Molins erklärte nach der Tat vom Donnerstagabend, der Täter sei "bekannt" und seine Identität "verifiziert" worden. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte Molins keine Angaben zur Identität des Angreifers machen, der nach dem Angriff erschossen worden war. Nun müsse geklärt werden, ob der Mann Komplizen gehabt habe oder nicht, sagte der Staatsanwalt.

Bei dem Angriff am Abend waren ein Polizist getötet und zwei weitere verletzt worden. Der Angreifer wurde erschossen.

IS bekennt sich zu Anschlag

Die Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte die Tat für sich. In einer über ihr Sprachrohr Amak verbreiteten Mitteilung erklärte sie, der Angreifer sei ein Mann namens Abu Jussuf al-Beldschiki gewesen - ein Pseudonym, das auf eine Herkunft aus Belgien hindeutet. Nach einer Mitteilung auf Arabisch schickte Amak auch eine auf Französisch, die Attacke wurde dabei als eine "im Herzen von Paris" beschrieben.

Der französische Präsident François Hollande berief noch am Abend ein Krisentreffen ein und kündigte eine Versammlung des Sicherheitsrats an. Er sagte, die Umstände deuteten darauf hin, dass es sich um eine Terrorattacke handele. Ein Sprecher des französischen Innenministeriums hatte zuvor erklärt, die Waffe, die der mutmaßliche Angreifer benutzt habe, sei einer "Kriegswaffe" ähnlich.

Touristen in Hotels zurückgeschickt

Polizeisprecherin Johanna Primevert sagte, dass der Angreifer am Donnerstagabend nahe der Metro-Station Franklin Roosevelt auf die Polizisten gefeuert habe, die die Gegend bewachten. Die Polizei hatte die Bevölkerung nach der Tat aufgerufen, die Gegend um den Prachtboulevard zu meiden. Touristen sollten in ihre Hotels zurückkehren.

Während des Vorfalls lief die Vorstellungsrunde der Kandidaten für die Präsidentenwahl am Sonntag, bei der sich die elf Frauen und Männer noch einmal erklären konnten. Die Sendung wurde für die Liveberichterstattung kurz unterbrochen. Am Sonntag ist die erste Runde der Präsidentschaftswahl, die entscheidende Stichwahl ist am 7. Mai.

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