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Frankreich vor der Wahl: Macron beklagt Hackerangriff auf Wahldokumente


Kurz vor Frankreich-Wahl
"Massiver, koordinierter" Hackerangriff auf Macron

Von ap, rok

Aktualisiert am 07.05.2017Lesedauer: 2 Min.
Emmanuel Macron soll Ziel eines "massiven und koordinierten" Hackerangriffs sein.Vergrößern des BildesEmmanuel Macron soll Ziel eines "massiven und koordinierten" Hackerangriffs sein. (Quelle: dpa)
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Das Team des Präsidentschaftskandidaten Macron beklagt einen Hackerangriff auf Wahlkampfdokumente. Die Behörden rufen französische Medien auf, keine Inhalte zu veröffentlichen - diese seien vermutlich gefälscht.

Das Wahlkampfteam des französischen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron hat einen "massiven und koordinierten" Hackerangriff gemeldet. E-Mails und Dokumente mit finanziellen Informationen seien vor ein paar Wochen in den sozialen Medien verbreitet und mit gefälschten Unterlagen vermischt worden, teilten die Kampagnenhelfer am späten Freitagabend in einer Erklärung mit. Die französische Wahlkommission kündigte eine Überprüfung an.

Wahlkommission warnt vor Veröffentlichung

Der Vorfall soll heute am Morgen in einer Sitzung beraten werden, teilte die Kommission mit. Sie rief die französischen Medien auf, keine gehackten Unterlagen zu veröffentlichen - diese seien "höchstwahrscheinlich" gefälscht. Das französische Wahlrecht sieht zudem eine Wahlkampfpause am Samstag vor, um den Wahlberechtigten einen Tag vor der Abstimmung ein unabhängiges Abwägen über ihre Stimmabgabe zu ermöglichen.

Das Team von Macron beklagte, wer auch immer hinter dem Hackerangriff stehe, habe "Zweifel und Desinformation säen" wollen. Es verglich die Situation mit dem Angriff auf E-Mails der US-amerikanischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton.

Zuvor hatte die Kommission das Innenministerium aufgerufen, Behauptungen der Wahlkampagne von Macrons Rivalin, der Rechtsaußen-Kandidatin Marine Le Pen, nachzugehen. Deren Team hatte gemeldet, in mehreren Regionen seien die Stimmzettel für die Kandidatin "systematisch zerrissen" aufgefunden worden.

Wahlausgang könnte über die Zukunft der EU entscheiden

Das Ergebnis der Stichrunde der Präsidentschaftswahl am Sonntag wird weit über die Grenzen Frankreichs hinaus von Bedeutung, vielleicht größer als der Brexit, sein. Die beiden Parteien, die Frankreich seit Jahrzehnten regiert haben, die linksgerichteten Sozialisten und die rechtsgerichteten Konservativen, haben es nicht in die Präsidentschaftsstichwahl geschafft. Die Wahlberechtigten müssen sich zwischen der Kandidatin der rechtsextremen Partei Front National und dem sozialliberalen Kandidaten entscheiden, der erst vor einem Jahr seine unabhängige politische Bewegung En Marche! gründete.

In Umfragen liegt Le Pen zwar mit großem Abstand hinter Macron. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP sagte sie aber, es könnte trotzdem am Sonntag noch eine Überraschung geben. Ihrer Partei sei es gelungen, "die Überholung" französischer Politik einzuführen.

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Für Macron dürfte es bei der Abstimmung darauf ankommen, dass Wähler der Mitte und des linken Spektrums nicht einfach zu Hause bleiben. Im Wahlkampf wies er wiederholt Le Pens Vision von einem wütenden Land zurück. "Madame Le Pen spricht für niemanden. Madame Le Pen instrumentalisiert Angst und Hass."

Le Pen will Frankreich aus der Europäischen Union ziehen und den Euro als Währung aufgeben, auch wenn sie diese Haltung in den vergangenen Tagen abgeschwächt hat. Der ehemalige Banker und Wirtschaftsminister Macron setzt sich für einen Unternehmergeist ein und trat im Wahlkampf normalerweise mit sowohl französischer als auch EU-Flagge im Hintergrund auf.

Die Wähler sind unzufrieden

Viele Wähler sind mit beiden Kandidaten unzufrieden. Sie sind angesichts der rassistischen und antisemitischen Wurzeln der Front National besorgt. Gleichzeitig fürchten sie, dass Macrons Bewegung den Arbeitnehmerschutz einschränken könnte oder dass er seinem Mentor, dem scheidenden, unbeliebten Präsidenten François Hollande, zu stark ähnelt.

Unterdessen beteuerte Le Pen, sie könne im Falle ihrer Wahl das gespaltene Land wieder zusammenbringen. "Ich will vor allem die Demokratie wieder einsetzen. Wir müssen die Verbindungen unter Menschen neu weben", sagte sie der AP.

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